US-Bann nun auch bei DJI: Weltgrößter Drohnenhersteller sowie Chinas Chiphersteller SMIC mit Handelsverbot belegt
Reuters berichtete heute kurz und bündig über prominenten Neuzugang auf der Entity-List der USA, jener Blocklist, die spätestens seit dem US-Bann von Huawei im Mai 2019 weltweit bekannt wurde. Nachdem bereits vor Wochen Hinweise auf eine Blockade des chinesischen Chipherstellers SMIC die Runde machten, hat das US-Handelsministerium nun eine Liste all jener Unternehmen genannt, die künftig ebenfalls mit Handelsbeschränkungen durch US-Unternehmen zu rechnen haben.
Laut Reuters sind etwa ein Dutzend chinesischer Firmen betroffen, darunter nun auch offiziell die SMIC (Semiconductor Manufacturing International Corporation) sowie der weltweit größte Drohnenhersteller DJI. US-Handelsminister Wilbur Ross kritisierte in dem Zusammenhang Chinas weitläufige Überwachung seiner Bürger in Xinjiang und anderswo und spielte damit wohl auf die China in letzter Zeit immer wieder vorgeworfenen Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit der islamischen Minderheit der Uiguren an.
DJI wird gemeinsam mit drei anderen betroffenen Unternehmen Mithilfe an einer umfassenden genetischen Datensammlung und Analyse sowie, in einzelnen Fällen, auch Mithilfe bei Chinas Export an repressive Regime in aller Welt vorgeworfen, was gegen die außenpolitischen Interessen der USA verstoße. Schon im Januar 2020 hat das Innenministerium den Ankauf neuer DJI-Drohnen gestoppt und den Einsatz der bestehenden Fluggeräte gestoppt.
Was der Schritt nun konkret für DJI und die anderen betroffenen Unternehmen bedeutet ist noch nicht im Detail klar, vermutlich geht es wie bei Huawei um den Einsatz von US-Technologie, Handelsbeschränkungen mit US-Unternehmen und möglicherweise auch ein Verkaufsverbot in den USA. Eine Stellungnahme von DJI liegt noch nicht vor.