US-Handelsbann nach Huawei nun auch gegenüber Chinas größtem Chip-Hersteller SMIC
Die USA verschärfen ihre Gangart im Handelskrieg gegen chinesische Unternehmen wie Huawei und erweitern die Handelsrestriktionen nun auch auf Chinas größten Chiphersteller, die Semiconductor Manufacturing International Corporation, kurz SMIC. Wie das Wall Street Journal und Reuters übereinstimmend berichteten, erging an die US-Chip-Industrie am Freitag ein Brief des US-Handelsministeriums, in den die beiden Nachrichten-Organisationen Einsicht hatten.
Dem Inhalt des Schreibens zufolge, müssen US-Unternehmen, die Handel mit der SMIC betreiben, etwa Hersteller der Produktionsmaschinen für die Chip-Herstellung, künftig um eine Lizenz ansuchen, ähnlich wie das beim US-Technologie-Bann gegenüber Huawei bereits der Fall ist. Microsoft und neuerdings auch Intel dürfen ihre Soft- und Hardware weiterhin an Huawei liefern, MediaTek hat ebenfalls um eine Lizenz angesucht, diese aber offenbar noch nicht erhalten. Internationale Chip-Hersteller wie die taiwanesische TSMC dürfen aktuell keine Chips für Huawei produzieren, da sie US-Technologie für die Herstellung verwenden, am Bekanntesten ist der US-Bann aber natürlich aufgrund der Google-Restriktionen bei Android-Phones von Huawei.
Wie das Video des Wall Street Journals unten aber darlegt, geht es wohl um viel mehr als nur um die konkreten Vorwürfe der US-Regierung, Huawei betreibe Spionage für die chinesische Regierung, beziehungsweise SMIC fertige Chips im Auftrag des US-Militärs was ein Sprecher des Chip-Produzenten gegenüber Reuters nun abermals bestritten hat. SMIC hinkt der US-Amerikanischen- beziehungsweise taiwanesischen Chip-Fertigung schon jetzt etwa vier Jahre hinterher, die neuen Handelsbeschränkungen gegen SMIC könnten Chinas Bemühungen, im Chipsektor autonom und unabhängig zu werden, deutlich verlangsamen, da es aktuell kaum Alternativen für US-Technologien in der Fertigung gibt.
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