Twitter heißt jetzt X und blaues Vogellogo verschwindet: Experten warnen vor radikalem Rebranding
Elon Musk hat das blaue Vogel-Logo des Nachrichtendienstes Twitter durch ein schwarzes "X" ersetzt und auch den Namen in X geändert. Es gibt nun keine Tweets mehr, da Posts ab jetzt als "x's" bezeichnet werden sollen. Wer die Webadresse www.x.com eingibt, wird automatisch zu Twitter weitergeleitet.
Doch nicht nur die Optik der App soll sich ändern, sondern auch die Art der Nutzung, so Musk, der auch Chef von Tesla ist. Denn X.com soll nach und nach zu einer multifunktionalen App ausgebaut werden:
X ist der zukünftige Zustand unbegrenzter Interaktivität und schafft einen globalen Marktplatz für Ideen, Waren, Dienstleistungen und Möglichkeiten.
- Linda Yaccarino, Konzernchefin
— Elon Musk (@elonmusk) July 23, 2023
Auf diese Weise will Musk dem etwas angestaubten Image von Twitter einen neuen Anstrich verpassen. Doch der Verlust des alten Logos ist für viele Nutzer eine herbe Enttäuschung, so auch für Martin Grasser, der das Logo 2012 entworfen hatte. Das radikale Rebranding eines bekannten Unternehmens ist ein hohes Risiko, wie Matt Rhodes, strategischer Direktor der Kreativagentur House 337, erklärt.
Ein besonderes Problem seien die älter werdenden Twitter-Nutzer, die sich an den blauen Vogel und den Namen der App gewöhnt hätten und für die die bekannten Elemente einen hohen Wiedererkennungswert hätten. Laut dem Wirtschaftsexperten Justin Urquhart Stewart würden die Fans die Änderung nicht gutheißen.
Gleichzeitig interessierten sich viele junge Leute eher für ganz andere Apps, weshalb ein solches Rebranding die ursprüngliche Marke beschädigen könnte. Darüber hinaus stellt die Änderung ein Sicherheitsproblem dar, da sie zu einer Zunahme von Cyberkriminalität wie Phishing führen könnte.
Ein Rebranding ist die perfekte Gelegenheit, um Phishing-E-Mails zu verschicken, in denen die Nutzer aufgefordert werden, sich über einen Link in der E-Mail unter einer neuen URL anzumelden - aber dieser Link wäre natürlich nicht echt, und so könnten die Nutzer dazu verleitet werden, ihre echten Twitter-Anmeldedaten ohne die übliche Vorsicht weiterzugeben.
- Jake Moore, globaler Cyber-Berater bei der Sicherheitsfirma ESET
Quelle(n)
bbc, Bild: X.com (bearbeitet)