ThinkPad L14 Gen 4: AMD Ryzen 7030 in günstigeren Laptops nervt
Recycling ist grundsätzlich ja eine gute Sache. Altes in Neues verarbeiten ist in der Regel nachhaltiger als die Alternative. Wenn es um Prozessoren von Laptops geht, sehen wir die Sache aber etwas gemischter. Und ganz besonders, wenn es um den Einsatz von zwei Jahre alten CPUs geht.
Nun ist das Umbenennen alter Hardware, obwohl es schon neuere Modelle auf dem Markt gibt, nichts Neues. Nvidia hat schon oft ältere GPUs zu neuen Chips "umgelabelt", und Intels Unfähigkeit auf den 10-Nanometer-Prozess umzustellen hat zu mehreren Refresh-Generation von den 2016er-Skylake-CPUs geführt.
AMD hat dieses Phänomen bei ihren aktuellen Mobil-CPUs aber auf die Spitze getrieben. "Ryzen 7000" ist ein fast bedeutungsloser Begriff geworden, denn es gibt insgesamt fünf verschiedene Varianten unter diesem Namen: Mendocino (Zen 2/Ryzen 7020), Barcelo Refresh (Zen 3/Ryzen 7030), Rembrandt Refresh (Zen3+/Ryzen 7035), Phoenix (Zen 4/Ryzen 7040) und Dragon Range (Zen 4/Ryzen 7045).
Nur Phoenix und Dragon Range sind neu, alle anderen CPUs basieren auf älteren Chips. Das ist für Kunden verwirrend und potentiell enttäuschend, schließlich erwartet man bei einem Kauf eines Ryzen-7000-Laptops doch eigentlich die neueste und beste Technologie von AMD.
Ein praktisches Beispiel ist das Lenovo ThinkPad L14 Gen 4 AMD, das wir kürzlich einem ausführlichen Review unterzogen haben. Dieser Budget-Laptop enthält Ryzen 7030U und damit die bis auf den Namen identischen Prozessoren wie der Vorgänger ThinkPad L14 Gen 3 AMD (verfügbar bei Amazon für 1.223 Euro). Und, was noch schlimmer ist, die praktisch gleichen CPUs wie im ThinkPad L14 Gen 2 AMD. Damit herrscht hier seit mehreren Jahren Stillstand. DDR5, USB4, PCIe 4.0, diese Technologien sind bei Ryzen 7030 nicht vorhanden. Es ist veraltete Hardware, die dem Kunden aber suggeriert neu zu sein.
Es wäre deutlich besser gewesen, wenn AMD stattdessen nur Phoenix und Dragon Range Ryzen 7000 genannt hätte. Und sich das zweite Refresh von Ryzen 5000 komplett gespart hätte. Stattdessen hätte man nur Ryzen 6000 aus dem letzten Jahr nochmal neu auflegen können - so wären die Budget-Geräte wenigstens endlich von der Ryzen-5000-Basis weggekommen.