Test Sony Vaio VPC-SE2M9E/B Notebook
Wenn man sich die Vaio-Serien auf der Internetseite von Sony genauer ansieht, bekommt man den Eindruck, dass die S-Serie alle Geräte beinhaltet, die der Hersteller sonst nirgendwo untergebracht hat. Andererseits muss man sich eingestehen, dass Sony einfach eine Riesenauswahl an Notebooks bietet. Zudem unterteilen die Japaner ihre S-Serie zusätzlich in drei Kategorien. Unser Testgerät fällt dabei zusammen mit sieben weiteren Modellen in die Vaio SE-15-Serie.
Ausgestattet mit einem Intel Core i7-2640M-Prozessor, acht GB Arbeitsspeicher, einer diskreten AMD Radeon HD 6630M-Grafikkarte und einem Blu-ray-Laufwerk ist das ganz in Schwarz gehaltene Vaio für alle Aufgaben eines Multimedia-Notebooks bestens gewappnet. Dank des integrierten 3G-Funkmoduls sollte das Gerät auch in Sachen Mobilität punkten. Das matte 15,5-Zoll-Display mit FullHD-Auflösung ist dabei sicher ebenfalls von Vorteil.
Edel, edel, edel – anders lässt sich die optische Erscheinung des Sony Vaio VPC-SE2M9E/B eigentlich nicht beschreiben. Das gesamte Gerät ist in Schwarz gehalten. Als Materialien verwendet der japanische Hersteller fast auschließlich Magnesium. Die Handballenauflage hingegen ist aus Aluminium gefertigt. Die Verarbeitung verdient die Beschreibung "ausgezeichnet".
Zum edlen Aussehen tragen auch die recht schlanke Linie und das geradlinige Design bei. Auf optische Schörkel wurde offenbar bewusst verzichtet. Gut so, finden wir. Mit knapp 25 Millimetern Höhe ist das Gerät für ein vollwertiges Multimedia-Device mit optischem Laufwerk durchaus noch als schlank zu bezeichnen. Geradezu filigran ist der Displaydeckel. Das sieht gut aus. Die Stabilität leidet jedoch unter dem dünnen Rahmen. So lässt sich das Display sehr leicht verwinden, und es macht zum Teil nicht allzu vertrauenerweckende Knarzgeräusche. Auch die Scharniere dürften etwas größer und stabiler ausfallen. Die halten den Bildschirm nicht immer zuverlässig in Position. Lässt man das Display beim Verstellen ruckartig los, wackelt es noch über zwei Sekunden lang weiter. Zudem begrenzen die Scharniere den Öffnungswinkel und lassen nur gut 45 Grad nach hinten zu.
Von Instabilität kann hingegen beim Rest des Gerätes keine Rede sein. Alles wirkt wie aus einem Guss und scheint für die Ewigkeit gebaut. Lediglich im Bereich der Tastatur biegt sich das Gehäuse bei starkem Druck durch. Beim Tippen stört das dennoch nicht.
Sehr angenehm empfanden wir das Gewicht von knapp über zwei Kilogramm. So leidet die Mobilität des Gerätes trotz des recht großen Displays und der umfangreichen Ausstattung nicht.
Sehr dezent und optisch ansprechend integriert Sony die Power-LED, die sowohl im Power-Button selbst als auch an der Ladebuchse am rechten oberen Gehäuserand leuchtet. Links über der Tastatur platziert Sony die Öffnungstaste für das optische Laufwerk und verhindert damit ein versehentliches Öffnen, etwa wenn das Notebook irgendwo anstößt oder man es mit sich herumträgt.
Sony bezeichnet das Vaio VPC-SE2M9E/B als Unterhaltungsgerät und Multimedia-Notebook. Dazu sollte auch die Ausstattung passen. Das 15.5-Zoll-Display mit FullHD-Auflösung macht da schon einmal einen guten Anfang. Das Blu-ray-Laufwerk mit DVD-Brenner-Funktion ist ebenfalls ein Muss in diesem Segment.
Die Anschlüsse platziert Sony ausschließlich an der rechten und linken Gehäuseseite. Während die Rückseite komplett frei von jeglichen Bedienelementen ist, befindet sich an der linken Frontseite ein praktischer Schiebeschalter zum Ein- und Ausschalten aller kabellosen Kommunikationsmodule. Eine LED gibt Auskunft über die Position des Schalters. Zwei weitere kleine Lichtchen zeigen die Festplattenaktivität an und ob der Akku gerade geladen wird. Das Gerät lässt sich übrigens auch ohne Akku betreiben. Zum Entfernen der Batterie muss allerdings erst eine Wartungsklappe entfernt werden.
An der linken Gehäuseseite ist ganz hinten eine Klinkenbuchse für Kopfhörer oder Aktivboxen untergebracht. Direkt daneben sitzt das Blu-ray-Laufwerk. Auf der rechten Seite geht es schon deutlich beengter zu. Hinten gibt es eine Netzbuchse und einen Kensington Lock. Es folgen zwei USB-2.0- und ein USB-3.0-Port. Für die digitale Ausgabe der Bildschirminhalte steht eine HDMI-Schnittstelle mit HDCP-Unterstützung zur Verfügung. So lässt sich der Blockbuster auch am heimischen Fernseher genießen. Beamer und ältere Monitore finden an der VGA-Buchse Anschluss. Die Gigabit-LAN-Buchse befindet sich nur etwa acht Zentimeter von der Gehäusefront entfernt – eine eher ungewöhnliche Position. Denn hier stört ein LAN-Kabel hie und da bestimmt. Auch die Monitoranschlüsse würden wir uns weiter hinten, am liebsten auf der Rückseite, wünschen. Ganz vorne auf der rechten Seite sind noch zwei Kartenleser-Slots für MemoryStick und SD-Karten untergebracht worden. Letzterer unterstützt auch die Formate SDHC und SDXC – vorbildlich.
Auf der Unterseite verstecken sich drei weitere Schnittstellen, jeweils hinter fummeligen Gummi- und Plastikabdeckungen. Dabei handelt es sich um einen Docking-Anschluss, der das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B so auch absolut office-tauglich macht. Der Akkuanschluss nimmt Kontakt zu einem optionalen Flachakku auf, der unter das Gerät "gebaut" wird und die Akkulaufzeit deutlich erhöhen soll. Ein HSPA-fähiges 3G-Modul sitzt unter der dritten Abdeckung.
Kommunikation
In der Sys-Tray der Taskleiste ist stets das Symbol Vaio Smart Network zu sehen, das auf einen Blick den Status der Drahtlosmodule Wireless LAN, Bluetooth und 3G anzeigt und diese mit einem Mausklick an- oder abschaltet. Beim WLAN handelt es sich um einen aktuellen Intel Centrino-Chip, der die Standards 802.11a/b/g/n unterstützt und damit weltweit auf allen wichtigen Frequenzen funkt. Beim populären n-Standard werden sowohl das 2.4-GHz-Band als auch das oft nicht so stark frequentierte 5-GHz-Band unterstützt. Bluetooth ist in Version 3.0 + HS an Bord. Dank der fallweisen Nutzung von WLAN zur Datenübertragung ermöglicht Bluetooth 3.0 + HS theoretische Datenraten von bis zu 24 MBit/s.
Stark zur Mobilität des Sony Vaio VPC-SE2M9E/B trägt das in dieser Ausstattungsversion serienmäßige UMTS-Modul bei. Dabei handelt es sich um ein HSPA-fähiges 3G-Modul, das im Downstream bis zu 14.4 MBit/s und in Upload-Richtung maximal 5.76 MBit/s an Geschwindigkeit bereitstellt. Die tatsächlich erreichbaren Datenraten hängen stark vom Provider und der Nutzerzahl der Funkzelle ab, in der das Modul im Netz eingeloggt ist. Im Test konnten wir mit einer o2-Karte in einer Kleinstadt am Niederrhein regelmäßig Downloadraten von gut sieben MBit/s erreichen. Für diese Region ein sehr guter Wert, was die Leistungsfähigkeit des verbauten 3G-Moduls unterstreicht.
Auch das WLAN-Modul funktioniert sehr gut. Im Vergleich zu einem iMac und einem Netbook – beides im Privatbesitz des Testers – zeigte sich, dass das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B die höchste Reichweite erzielte und oft noch Empfang hatte, wenn iMac und Netbook bereits die Segel gestrichen hatten.
Für Freunde der kabelgebundenen Kommunikation hält das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B eine Gigabit-LAN-Schnittstelle bereit. Der Controller stammt aus dem Hause Realtek. Die aus unserer Sicht unglückliche Position der LAN-Buchse haben wir ja bereits kritisiert.
Sicherheit
Grundsätzlich handelt es sich beim Sony Vaio VPC-SE2M9E/B zwar eher um ein Multimedia-Notebook. Mit seinem Docking-Anschluss und dem angenehm großen Display eignet es sich aber genauso gut für den Businesseinsatz. Hier zählen auch Sicherheits-Features. In diesem Bereich hat das Vaio ein fast schon obligatorisches Kensington Lock und einen Fingerprint-Sensor zwischen den Maustasten zu bieten.
Zubehör
Der Lieferumfang des Sony Vaio VPC-SE2M9E/B fällt, wie bei so vielen aktuellen Notebooks, spärlich aus. Tatsächlich handelt es sich nur um Papierdokumente wie Schnellstartanleitung, Energiehinweise, eine Erläuterung zur Nutzung des 3G-Moduls und einen Vaio-Produktkatalog.
Wer jedoch einen Blick auf die Zubehörliste auf der Sony-Webseite wirft, wird vom Angebot beinahe erschlagen. Da gibt es Taschen, Mäuse, Tastaturen und und und. Besonders interessant sind jedoch die Docking-Station VGP-PRS25 für 150 Euro und der Flachakku VGP-BPSC29, der die Gesamtakkukapazität verdoppelt, für ebenfalls 150 Euro.
Wartung
Eine große Wartungsklappe auf der Unterseite ermöglicht den einfachen Zugang zu Festplatte und Arbeitsspeicher. Andere Tuningmaßnahmen sind nicht vorgesehen. Um an den Lüfter zur Reinigung ranzukommen, muss man deutlich tiefer ins Gehäuse vordringen. Er sitzt oberhalb der Tastatur, zwischen den beiden Displayscharnieren.
Garantie
Ab Werk gibt Sony 12 Monate Garantie. Wird das Gerät beim Händler nach dem Kauf registriert, winken 12 weitere Monate zum Nulltarif. Wer noch mehr Sicherheit möchte, für den bietet Sony zusätzliche Garantieprodukte zum Kauf an. So kostet eine Garantieverlängerung um ein Jahr 99 Euro, bei zwei Jahren werden 179 Euro fällig. Und für drei Jahre mit Vor-Ort-Service ruft Sony 289 Euro auf.
Tastatur
Wie das gesamte Sony Vaio VPC-SE2M9E/B ist auch die Tastatur in Schwarz gehalten und fügt sich nahtlos in das elegante Gesamtbild des schmucken Notebooks ein. Sony verbaut eine Tastatur im Chiclet-Stil, wie sie aktuell sehr häufig vorkommen – vor allem bei schlanken Design-Modellen. Diese "Kaugummitastaturen" zeichnen sich durch den vergleichsweise großen Abstand zwischen den einzelnen Tasten aus. Zudem benötigen diese Keyboards eine vergleichsweise geringe Bauhöhe, was sie für den Einsatz in flachen Notebooks prädestiniert. Subjektiv gesehen gefallen sie auch. Die Tastengröße beim Sony Vaio VPC-SE2M9E/B beträgt angenehme 15 Millimeter, lediglich die Cursor-, die Grad- und die F-Tasten fallen kleiner aus. Ein vollwertiger Ziffernblock und die oft benötigten Tasten "Pos1", "Ende", "Einfg" und "Entf" sind dediziert vorhanden. Die Tasten haben ein deutlich erfühlbaren Druckpunkt, der Hub reicht für das schnelle 10-Finger-Tippen aus.
Über der F-Tastenreihe platziert Sony weitere Tasten mit herstellerspezifischen Zusatzfunktionen. Rechts oben neben dem Powerknopf sind mit "ASSIST", "WEB" und "VAIO" beschriftete Tasten. Während sich die Funktion der WEB-Taste noch selbst erklärt, bedürfen die beiden anderen einer kurzen Erläuterung. ASSIST stellt dem Anwender Tools zur Fehlersuche und -behebung zur Seite wie etwa die Systemwiederherstellung. Die Funktion der Taste ist sowohl unter Windows als auch bei ausgeschaltetem Gerät abrufbar. Hinter der VAIO-Taste verbirgt sich eine ganze Reihe an Einstellungsparameter für Hard- und Software. Ganz links sitzt die bereits erwähnte Auswurftaste für das optische Laufwerk. Rechts daneben befindet sich ein Schiebeschalter mit den beiden Auswahlmöglichkeiten "STAMINA" und "SPEED". Dieser dient zum Auswählen der Grafikkarte – Prozessorgrafik oder diskrete Karte. Wir sagen: Sehr komfortable Funktion. Im Vergleich hat die automatische Umschaltung Optimus bei aktuellen nVidia-Modellen aber die Nase vorn. Denn bei der Sony-Lösung flackert kurzzeitig der Bildschirm. Die LED-Beleuchtung der Tastatur ist sehr nützlich, kommt aber leider viel zu selten vor. So trifft man auch im Dunkeln alle Tasten treffsicher. Optisch macht das Zusammenspiel der weißen LEDs und des rabenschwarzen Notebooks zusätzlich einiges her.
Touchpad
Mit etwa 95 x 55 Millimetern ist das Touchpad recht großzügig ausgefallen. Und es ist – wie könnte es anders sein – schwarz. Die Oberfläche des Multitouch-fähigen Pads erlaubt eine präzise Gestensteuerung, die Ränder des Touchpads sind sehr gut erfühlbar. Die beiden Tasten lassen sich nur im jeweils äußeren Bereich – also die linke Taste ganz links, die rechte ganz rechts – präszise bedienen. Zur Mitte hin nimmt der Hub ab und die Rückmeldung wird etwas undefiniert. Im Alltag aber kein großes Problem.
Was das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B mit dem hochwertigen Gehäuse beginnt, setzt das Display nahtlos fort. Mit seiner Diagonale von 15.5 Zoll eignet es sich als Multimedia-Maschine und macht auch im Geschäftsumfeld noch eine gute Figur – erst rechts angesichts des moderaten Gewichts von nur 2.04 Kilogramm. Die native FullHD-Auflösung mit 1920 x 1080 Bildpunkten schreit hingegen wieder nach Multimedia, in erster Linie hochauflösende Filme auf Blu-ray oder aus sonstigen Quellen.
Fast schon unpopulär in der Liga der Multimedia-Geräte: Das nicht spiegelnde Panel. Es gibt Farben vielleicht nicht ganz so leuchtend wieder wie seine Spiegel-Pendants. Aber mal ganz ehrlich: So leuchtend, wie es uns manche Displays vormachen wollen, ist unsere Welt meist gar nicht. Und bei einem Gerät mit einem derart breiten Einsatzbereich schätzen wir ein mattes Display umso mehr.
Auch die Labormessungen attestieren dem Display gute Ergebnisse. Die mittlere Helligkeit liegt bei 238 cd/m². Das reicht auch für helle Umgebungen und gedämpftes Sonnenlicht, etwa auf der Terrasse. Gut gefallen hat uns auch die mit 87 % recht homogene Ausleuchtung. Lediglich in der linken unteren Ecke fällt sie etwas stärker ab, was aber nur sehr empfindlichen Naturen auffallen wird. Der Schwarzwert ist mit 0.41 cd/m² erfreulich niedrig und führt zu einem hohen Kontrast von 622:1.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 255 cd/m²
Kontrast: 622:1 (Schwarzwert: 0.41 cd/m²)48.77% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
65% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
51.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Darstellung von Farben und Grautönen gelingt dem Display des Sony Vaio VPC-SE2M9E/B gut. Die Farben wirken recht naturgetreu und weisen keinen dominanten Farbstich auf. Der Schwarzwert ist sehr gut und führt zu einer satten Darstellung dunkler Filmsequenzen oder Bildbereiche. Der hohe Kontrast unterstützt diesen Effekt.
Ein wenig Kritik muss sich das Display des Sony Vaio VPC-SE2M9E/B aber auch gefallen lassen. Mit knapp 80 Prozent ist die Abdeckung des sRGB-Farbraums zwar noch befriedigend, das Panel verschenkt hier jedoch reichlich Potenzial, da ein beträchtlicher Teil seines Farbraums über die Grenzen des sRGB-Standards hinausragt. Dies ist vor allem im gelben Spektrum der Fall. Zum Vergleich haben wir das Acer TravelMate 5760G-2454G50Mnsk herangezogen. Bei der Abdeckung des sRGB-Farbraums spielt das Acer mit 88 Prozent in einer anderen Liga.
Für den mobilen Einsatz im Freien sprechen beim Sony Vaio VPC-SE2M9E/B gleich zwei Aspekte. Das im Verhältnis zur Bildschirmgröße niedrige Gewicht und das nicht spiegelnde Display. Zwar erreicht es keine extrem hohe Leuchtkraft, sodass man direkte Sonneneinstrahlung meiden sollte. In allen anderen Fällen gibt sich das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B jedoch souverän. Und da die maximale Helligkeit auch im Akkubetrieb erreicht wird, kann das Netzteil auch zuhause oder zumindest in der Tasche bleiben.
Die fast lupenreine Vorstellung des Displays gipfelt in einer hervorragenden Blickwinkelstabilität. Das im Sony Vaio VPC-SE2M9E/B verbaute IPS-Panel zeigt weder horizontal noch vertikal irgendwelche Schwächen. Im Gegenteil: Selbst bei extremen Blickwinkeln bleibt die Farbwiedergabe weitgehend stabil. Lediglich der Kontrast und die Helligkeit gehen ein wenig in die Knie. Dennoch unterm Strich eine klasse Vorstellung. Mit diesem Display haben auch mehrere Personen gleichzeitig perfekten Blick auf die Bildschirminhalte.
Angetrieben wird das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B von einer Dual-Core-CPU der mittlerweile nicht mehr jüngsten Generation aus dem Hause Intel. Der Core i7-2640M basiert noch auf der sogenannten Sandy-Bridge-Architektur mit 32 Nanometer Strukturbreite. Zum alten Eisen gehört der Prozessor dennoch sicher nicht. Noch Ende des Jahres 2011 war er der schnellste Zweikern-Prozessor der gesamten Core-i-Familie von Intel. Sein Basistakt beträgt 2.8 GHz. Unter günstigen thermischen Bedingungen erreicht die CPU dank Turbo Boost bis zu 3.5 GHz auf einem bzw. 3.3 GHz auf beiden Kernen. Der Level-3-Cache ist mit vier MB dazu recht hoch.
Nicht gerade sparsam fällt die TDP von 35 Watt aus. Das qualifiziert den Intel Core i7-2640M eher für größere Multimedia-Notebooks als für ultramobile Devices. Im Sony Vaio VPC-SE2M9E/B ist er daher aus unserer Sicht sehr gut aufgehoben.
Prozessor
Die Leistungsfähigkeit des im Sony Vaio VPC-SE2M9E/B verbauten Intel Core i7-2640M-CPU überprüfen wir mithilfe von Cinebench R10 und R11.5. Dabei testen wir jeweils die reine Prozessorleistung im Single- und Multithread-Modus.
Die Turbo Boost Technologie arbeitete bei den Tests stets einwandfrei, sodass die Kerne sowohl im Single- als auch im Multithread-Test die jeweiligen Maximaltakte erreichen konnten.
So ist es denn auch nicht weiter verwunderlich, dass sich die Ergebnisse exakt dort einreihen, wo man sie auch erwarten durfte. Cinebench R10 gibt im Multithread Test 9778 Punkte bei 32 Bit und 11746 Punkte bei 64 Bit aus. Beim Cinebench R11.5 erzielt das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B 3.07 Punkte – ebenfalls erwartungsgemäß, auch wenn vergleichbare Geräte wie das Lenovo ThinkPad X1 (NWK3QGE) um bis zu vier Prozent mehr Leistung erzielen.
System Performance
Die Leistung des Gesamtsystems beurteilen wir anhand der Anwendungs-Benchmarks PCMark 7 und PCMark Vantage. Das Zusammenspiel der verbauten Komponenten und der Leistungsfähigkeit bestimmt hier das Ergebnis. Eine schnelle Festplatte, etwa ein Solid State Drive, kann hier zu einem deutlich besseren Ergebnis führen. Außerdem werfen wir einen Blick auf den Leistungsindex von Windows. Der gibt vor allem Aufschluss über etwaige Flaschenhälse.
Schwächstes Glied in der Kette ist demnach die Festplatte. Dies ist angesichts der verbauten klassischen Festplatte, die mit 5400 Umdrehungen pro Minute arbeitet, ebenfalls nicht verwunderlich.
Die übrigen Werte und auch die Ergebnisse bei den PCMark-Tests sorgen nicht für Überraschungen – weder positiv noch negativ. Für den Einsatz als Multimedia-Gerät und auch im Businessumfeld ist die Gesamtleistung mehr als ansprechend.
PCMark Vantage Result | 7390 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2116 Punkte | |
Hilfe |
Der DPC Latency Checker zeigt keine Auffälligkeiten in Form von Ausschlägen in den roten Bereich. Die verwendeten Treiber sollten also keine Probleme bei der Übertragung von Real-Time-Streams machen.
Massenspeicher
750 GB fasst die 2.5-Zoll-Festplatte im Sony Vaio VPC-SE2M9E. Es handelt sich um ein klassisches Modell mit drehenden Magnetplatten, nicht um eine moderne SSD. Das ist unserem Anwendungsbereich entsprechend angemessen, zumal eine traditionelle Festplatte hohe Kapazität mit einem günstigen Preis paart. Sony verbaut ein Modell von Hitachi. Die Travelstar 5K750 arbeitet mit 5400 Umdrehungen pro Minute. Das kommt den Ohren zugute, kostet aber Performance.
Das bestätigen auch die Tests mit HD Tune und CrystalDiskMark. Eine mittlere Transferrate von 74.6 MB/s bei HD Tune ist nicht gerade atemberaubend. Auch die Zugriffszeit von 20.5 Millisekunden ist bestenfalls durchschnittlich. CrystalDiskMark attestiert dem Laufwerk beim sequentiellen Lesen und Schreiben immerhin Werte von 96.7 bzw. 94.6 MB/s.
Unterm Strich ist die Leistung aber für den angestrebten Einsatzbereich ausreichend. Zumindest nervt die Festplatte nicht mit lautem Rauschen oder hochfrequentem Fiepen.
Grafikkarte
Bei der Grafikkarte hat der Anwender im wahrsten Sinne des Wortes die Qual der Wahl. Er kann nämlich selbst entscheiden, ob die Prozessorgrafik oder die diskrete AMD Radeon HD 6630M die Rechenarbeit erledigen soll. Hierzu integriert Sony einen Schiebeschalter oberhalb der Tastatur. "STAMINA" steht für Prozessorgrafik, "SPEED" für diskrete 3D-Karte.
Bei der in die CPU integrierte Grafikeinheit handelt es sich um die "Standard-Karte" der Sandy-Bridge-Prozessoren. Die Intel HD Graphics 3000 ist quasi die erste integrierte 3D-Grafikkarte von Intel, die den Namen auch verdient hat. Dank der Turbo Boost Technik kann auch die Grafikkarte ihre Rechenkerne bei Bedarf übertakten. Leistungsmäßig ordnet sich die Intel HD Graphics 3000 etwa auf dem Niveau diskreter Einstiegsmodelle wie etwa der AMD Mobility Radeon HD 5450. Der Einsatz der internen Grafik empfiehlt sich bei allen nicht grafiklastigen Anforderungen. Auch das Abspielen von DVD- und Blu-ray-Filmen gelingt damit einwandfrei. Der Akku wird jedoch geschont.
Will der Anwender die bestmögliche 3D-Leistung abrufen und braucht keine maximale Akkulaufzeit, aktiviert er per Schiebeschalter die diskrete 3D-Grafik vom Typ AMD Radeon HD 6630M. Dabei handelt es sich um ein DirectX-11-fähiges Mittelklasse-Modell. Der Grafikchip, auf dem die gesamte 6700M- und 6600M-Serie basiert, besitzt 480 Unified Shader und unterstützt Eyefinity+ (Multimonitorbetrieb mit bis zu sechs Monitoren) und den neueren UVD3 Video Decoder.
Wie auch bei der 5000er Serie, ist bei der 6600M Serie ein HD Audio Controller integriert, der 7.1-Klang über HDMI und DisplayPort ausgibt.
3DMark 06 Standard Score | 6982 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4032 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1019 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Games sind sicher nicht das Métier des Sony Vaio VPC-SE2M9E/B, was aber nicht heißt, dass nicht mal zur Abwechslung ein halbwegs aktuelles Spielchen gezockt werden will. Bei wirklich anspruchsvollen 3D-Titeln wie Battlefield 3 kommt die Mittelklassekarte schnell an ihre Grenzen. Ältere Spiele gehen aber meist problemlos, und auch aktuelle Titel laufen bei niederigen Details und angepasster Auflösung oft flüssig. So sind CoD MW3 und Mass Effects 3 sogar auf hoher Detailstufe mit geringen Einbußen spielbar. Risen 2 hingegen macht nur bei niedrigsten Einstellungen halbwegs Spaß. Anspruchslosere Games wie Fifa 2012 bereiten der Karte keinerlei Probleme. Alan Wake konnten wir zwar installieren und laden. Dann ließen sich jedoch weder Einstellungen vornehmen noch das Spiel selbst starten. Das Programm reagierte auf keine Eingaben von Tastatur oder Maus.
Eine ausführliche Übersicht, welche Spiele mit welcher Grafikkarte laufen, haben wir hier für Sie zusammengestellt.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
CoD: Modern Warfare 3 (2011) | 155 | 64 | 38 | 20 |
Mass Effect 3 (2012) | 43 | 38 | 18 | |
Risen 2: Dark Waters (2012) | 33 | 21 | 16 | 8 |
Geräuschemissionen
Dieses Kapitel handelt von einem der wenigen echten Kritikpunkte am Sony Vaio VPC-SE2M9E/B, sozusagen seiner Archillesferse. Angenehm ruhig ist das Gerät wirklich nur, wenn es sich im Idle-Mode befindet. Etwa beim Lesen und Bearbeiten von Texten oder dem Betrachten von Bildern. Doch schon beim Surfen im Internet springt der sehr sensibel gesteuerte Lüfter an, sodass im Idle-Betrieb bis zu 32 dB an Schalldruck erzeugt werden. In Büroumgebungen ist das sicher noch ok, im Wohnzimmer vielleicht schon nicht mehr.
Gibt der Lüfter aber richtig Gas, wird es fast schon unerträglich laut. Bei unseren Benchmark-Tests lief das Schaufelrad immer auf vollen Touren. Der erreichte Schalldruck kam dabei auf bis zu 49.4 dB. Das stört sogar schon normale Gespräche.
Die Festplatte verhält sich im Vergleich dazu sehr unauffällig. Sie emittiert zwar fortwährend ein leises Rauschen, wird dabei aber nie aufdringlich. Das Blu-ray-Laufwerk kommt bei der Filmwiedergabe auf 35.4 dB. Das ist normal für diese Gerätegattung.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.2 / 31.3 / 32 dB(A) |
HDD |
| 32.2 dB(A) |
DVD |
| 35.4 / dB(A) |
Last |
| 43.3 / 49.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Neben den Geräuschemissionen zählt auch die Temperaturentwicklung nicht zu den Stärken des Sony Vaio VPC-SE2M9E/B. Zwar bleibt die Alu-Handballenauflage stets angenehm kühl, auf der Unterseite bildet sich im oberen Bereich jedoch ein deutlicher Hot-Spot mit Temperaturen von bis zu 47.4 Grad Celsius. Auf nackten Oberschenkeln findet das nicht mehr jeder erträglich.
Etwas zu warm wird es unter Volllast auch dem Prozessor. Zumindest bei unserem Stresstest mit Prime95 und Furmark geht die Kerntemperratur auf maximal 96 Grad hoch. Das ist der CPU offenbar zuviel. Anders lässt sich das zeitweise Heruntertakten bis unter den Basistakt von 2.8 GHz nicht erklären. Zum Teil arbeitet der Prozessor nur mit 2.2 GHz. Ob sich dieses Verhalten auch im alltäglichen Betrieb zeigt, überprüfen wir mit einem 3DMark06-Durchlauf bei "heißem Motor". Das Ergrbnis liegt jedoch auf demselben Niveau wie nach einem Kaltstart, sodass hier nichts zu befürchten ist. Dennoch hätten wir uns ein besseres thermisches Design erwartet – erst recht angesichts des sehr lauten Lüfters.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-3.8 °C).
Lautsprecher
Brauchbar – das sind die Lautsprecher im Sony Vaio VPC-SE2M9E/B. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die beiden Boxen sind links und rechts oberhalb der Tastatur platziert und leiden an der typischen Notebook-Krankheit: Sie haben zu wenig Volumen, und das hört man. Der Klang ist zwar recht klar mit guten Höhen, bei den Mitten und vor allem den Bässen fehlt es aber an Druck. Für die Filmwiedergabe reichen die Lautsprecher aus, Musikgenuss kommt indes nicht auf. Da sollte man auf den Klinkenausgang ausweichen.
Energieaufnahme
Mit 49 Wh ist die Kapazität des Serienakkus beim Sony Vaio VPC-SE2M9E/B nicht gerade riesig. Wenn das Gerät mit der Energie gut haushält, sollten dennoch brauchbare Laufzeiten drin sein.
Sparsam mit seinen Reserven geht das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B aber nur um, wenn die diskrete Grafikkarte stillgelegt ist, also im "STAMINA"-Modus. So liegt die niedrigste Leistungsaufnahme bei 8.8 Watt. Sobald jedoch die AMD-Grafik mittels "SPEED"-Einstellung aktiviert wird, steigt der Stromverbrauch drastisch an. So konsumiert der 15.5-Zöller im Idle-Modus bis zu 22.5 Watt. Selbst das Asus K93SM-YZ085V mit 18.4-Zoll-Display gibt sich da genügsamer.
Unter Volllast befindet sich das Sony Vaio VPC-SE2M9E/Bhingegen wieder in guter Gesellschaft. Die ermittelte Leistungsaufnahme von maximal 75.8 Watt tanzt nicht auffällig aus der Reihe.
Aus / Standby | 0.2 / 1 Watt |
Idle | 8.8 / 19.1 / 22.5 Watt |
Last |
48.3 / 75.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Wird das Sony Vaio VPC-SE2M9E/Bnur zum Lesen auf niedrigster Helligkeitsstufe und deaktivierten Kommuniukationsmodulen benutzt, erreicht es eine respektable Laufzeit von 6:15 Stunden. Ebenfalls völlig in Ordnung ist das Durchhaltevermögen bei der Wiedergabe von Filmen. Bei DVD und Blu-ray hält das Multimedia-Notebook 3:18 bzw. 2:43 Stunden durch – wohlgemerkt bei maximaler Helligkeit. Das sollte für fast jedes langatmige Hollywood-Drama reichen.
Beim Surfen über eine WLAN-Verbindung mit etwa 150 cd/m² hält der Akku dreieinhalb Stunden durch – das ist nicht berauschend und schränkt die Mobilität ein wenig ein.
Wird das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B richtig gefordert, geht ihm nach exakt einer Stunde die Puste aus. Angesichts des verhältnismäßig schwachen Akkus ist das in Ordnung. Wer hohen Wert auf Akkulaufzeit legt, sollte ohnehin über die Anschaffung des optionalen Flachakkus identischer Kapazität nachdenken. Die 150 Euro sind gut angelegt. Wie lange das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B mit zwei Akkus durchhält, lässt sich leicht ausrechnen.
Fast traumwandlerisch durchläuft das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B die meisten Disziplinen in unserem Testlabor. Das beginnt schon mit der tadellosen Verarbeitung des schicken, ganz in Schwarz gehaltenen Multimedia-Notebooks. Auch die Anschlussausstattung ist dem Einsatzbereich absolut angemessen. Mehr noch: Dank 3G-Modul erhöht sich zusammen mit dem geringen Gewicht von gut zwei Kilogramm die Mobilität erheblich. Der Docking-Anschluss macht das Vaio voll Business-tauglich.
Viel Lob verdient auch das IPS Display des Sony Vaio VPC-SE2M9E/B. Bei 15.5-Zoll Diagonale stellt es die volle FullHD-Auflösung dar. Dabei begeistert das Panel mit seiner entspiegelten Oberfläche ebenso wie mit seinen guten Ergebnissen im Labor. Helligkeit, Kontrast, Schwarzwert – alles auf gutem bis sehr gutem Niveau. Lediglich der Farbraum ist ein wenig eingeschränkt. Das macht die hohe Blickwinkelstabilität aber locker wieder wett.
Bei der Leistung gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Im Gegenteil: Das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B erreicht in allen Benchmarks die Ergebnisse, die man aufgrund der Komponentenwahl erwarten durfte. Die Festplatte ist nicht die schnellste, für den Einsatzbereich aber gut gewählt.
Für den täglichen Bedarf reicht die Prozessorgrafik meist völlig aus. Für ein gelegentliches Spielchen ist schnell auf die diskrete Mittelklasse-Karte umgeswitched. Bei geringer Detailstufe machen auch einige aktuelle Titel Spaß.
Nicht ganz überzeugen konnte uns die Akkulaufzeit. Solange die Prozessorgrafik aktiv ist, gibt sich das Sony Vaio VPC-SE2M9E/B noch recht sparsam. Mit der dedizierten 3D-Karte allerdings frisst das Notebook reichlich Strom. Unter Volllast ist das ok, im Idle-Betrieb sollte das so nicht sein. Unterm Strich sind die Laufzeiten aber noch in Ordnung.
Genervt hat uns der Lüfter des Sony Vaio VPC-SE2M9E/B. Nur bei wirklich minimaler Last war er ruhig. Wird das Gerät aber ein wenig mehr gefordert, dreht der Lüfter auf – unter Volllast schon fast unerträglich.
1599 Euro sind viel Geld für ein Notebook. Beim Sony Vaio VPC-SE2M9E/B ist die Preisvorstellung unserer Ansicht nach aber durchaus gerechtfertigt. Denn man bekommt ein sehr hochwertiges Notebook mit stimmiger Ausstattung, guter Mobilität und einem feinen Display. Wer hier zuschlägt, bereut es nicht.