Packard Bell EasyNote MX65-100
Die Popularität von Packard Bell reicht von Großbritannien, über den Ärmel-Kanal bis hin zu den Benelux-Ländern. Weiter aber auch schon nicht. Zuletzt haben wir viele positive Meinungen über diese Marke gehört. Daher war es ein Muß ein Notebook dieser Marke zu testen.
Gehäuse
Das EasyNote MX65-100 macht einen adretten Eindruck. Der silberne Rahmen, der die Aussenseite des Gehäuses teilt, verleiht dem Erscheinungsbild einen agilen Touch. Gemeinsam mit dem beleuchteten Packard Bell-Logo in der Mitte vermittelt der Laptop ein post-modernes, industrielles Aussehen. Das ist ja schon mal nicht übel, oder? Das Firmenlogo, welches im Dunkel leuchtet, ist ein spektakuläres Ding, das an spezielle Lichteffekte von Dell erinnert.
Nach dem Öffnen des Deckels geht es dann weiter. Das Motiv der Silberlinie wird wiederholt, diese biegt sich nun und umgibt das Touchpad. Das Design der Oberfläche der Basiseinheit ist vielleicht ein bisschen infantil, aber sicher ungewöhnlich (die Extravaganz passt nicht wirklich zur Tastatur-Einheit, die ganz normal gestaltet ist).
Das Plastik, das im MX65-100 verarbeitet wurde, ist nicht von der besten Qualität, aber auch nicht unbedingt minderwertig. Alle Elemente passen genau. Die Basiseinheit ist ausreichend steif. Es knirscht nur, wenn man das Notebook mit den Fingern packt und die rechte Handballenaufage biegt. Stärkere Stützen hätte man in den Displaydeckel verarbeiten müssen, der sich in der Mitte unter Druck durchdrückt.
Der Schließmechanismus, der mit zwei Haken ausgestattet ist, funktioniert anstandslos. Der Deckel öffnet leicht und die Scharniere bewegen sich weich. Wenn man den Bildschirm jedoch in eine passende Position richtet, muss man einen Moment warten bis der Deckel aufhört nachzuwippen.
Die Anschlüsse sind nur auf der Rückseite und auf der rechten Seite angeordnet. Auf der Rückseite sind S-Video, VGA-Ausgang und ein DVI-D-Anschluß, 2 USB 2.0 Ports, RJ-45 (LAN), Modem-Anschlüsse und ein Kensington Schloss angebracht. Der Einschalter befindet sich auf der rechten Seite in der Mitte des schwarzen Panels. Diese Position kann aber etwas unbequem sein (speziell, da der Schalter nicht gut sichtbar ist). Auf der rechten Seite gibt es Audio-Anschlüsse, 2 weitere USB ports, IEEE 1394, einen Express Card-Slot und einen 4-in-1 Memory Card Reader.
Eingabegeräte
Das EasyNote MX65-100 weist einen separaten numerischen Tastenblock auf, der selten zu finden ist bei Notebooks. Dies wird insbesondere Buchhalter, Rechnungsprüfer und dergleichen sicher freuen. Andere User werden unter Umständen froh sein zusätzliche Enter und Del-Tasten zu sehen (vor allem da die Andere ziemlich winzig ausgefallen ist). Ein ernster Nachteil ist die winzige linke Shift-Taste. Die rechte dagegen ist relativ groß. Die Pfeiltasten sind sehr klein, sodass man die drei unteren nur schwer benutzen kann, da die Finger auf den Rand der Oberfläche der Basiseinheit klopfen.
Die Tasteneigenschaften sind durchaus Standard. Unserer Meinung nach, ist der Druckweg ein bisschen zu lang für angenehmenes Tippen, aber das ist eine Frage der jeweiligen Vorlieben. Die Tastatureinheit ist ordentlich in die Basiseinheit integriert, sodass ein Durchbiegen nicht beobachtet werden konnte.
Das Touchpad des Packard Bell gibt weniger Anlaß zur Freude. Man muß zugeben, dass es mit seinen runden Linien ganz nett aussieht, aber damit enden auch schon die positiven Aspekte.
Die Oberfläche des Pads hat schlechte Gleiteigenschaften. Daher ist das Touchpad auch sehr unpräzise. Der Button (der in zwei Klickhälften aufgeteilt ist) ist deutlich entfernt vom Pad selbst, daher ist es auch relativ unbequem dieses zu benutzen. Es ist außerdem ziemlich rauh und man sich meist wirklich anstrengen und energisch klicken.
Die tote Zone in der Mitte der Druckknöpfe ist sehr groß. Den Knopf zu finden ist umso mehr eine Leistung, weil man ihn instinktiv unter dem Pad sucht - da befindet sich aber nur die Silberumrahmung. Das Problem sollte aber mit der Zeit verschwinden, wenn man sich gut an das Notebook gewöhnt hat. Das Touchpad ist einer der größten Nachteile des EasyNote, aber man kann damit leben. Immerhin hat es eine Scrollfunktion.
Es gibt nur zwei zusätzliche Knöpfe, diese sind aber sehr nützlich. Einer von ihnen schaltet das WLAN Modul ein, der andere regelt die Stromspar-Funktionen.
Display
Obwohl das 15.4" WXGA Diamond View Display mit einer Auflösung von 1280x800 Pixeln sehr gefeiert wird, hat es uns nicht wirklich überwältigt. Wenn man es mit bloßem Auge betrachtet, ist das Bild durchschnittlich.
Sobald wir dann aber unser Testgerät in Betrieb nahmen, zeigten sich allerdings gute Werte. Die maximale Helligkeit erreichte 168.8 cd/m², was durchaus ordentlich ist. Die Ausleuchtung ist mit 82.5% ausgezeichnet. Die Helligkeit ist in allen Bereichen des Bildschirms annähernd gleichmässig verteilt. Der maximale Kontrast erreichte 241:1.
Dennoch schnitt das Gerät schlecht ab in Bezug auf die Blickwinkelstabilität. Die Sichtwinkel sind sehr klein - sowohl in vertikalem als auch horizontalem Bereich.
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Ausleuchtung: 83 %
Kontrast: 236:1 (Schwarzwert: 0.7 cd/m²)
Leistung
Die wichtigsten Hardware-Komponenten des EasyNote MX65-100 sind der Intel Core Duo T2050 Prozessor, die Grafiklösung GeForce Go 7300 und 1 GB Arbeitsspeicher. Verglichen mit anderen Laptops, die auf Notebookcheck bis jetzt getestet wurden, ist dieses Set nicht unbedingt herausragend. Wenn man das berücksichtigt, muss man sagen, dass die Leistungstests trotzdem erstaunlich gut für den Packard Bell liefen.
Besonders der PCMark Test war ein Erfolg. Beim 3DMark lief es nicht so rosig, aber man muss bedenken, dass die GeForce Go 7300 in der 4. Leistungsklasse von Grafikkarten rangiert (siehe unser Grafikkarten-Vergleich).
Das Packard Bell wird einige ältere Spiele bewältigen und kann mit Einschränkungen einige aktuelle Titel schaffen, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten. So war es möglich Unreal Tournament (mit 40.9 fps) zu spielen, wir mussten aber alle Hoffnungen aufgeben Quake 4 zu zocken (es macht bei 12.6 fps auch nicht wirklich Spaß).
3DMark 2001SE Standard | 7430 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 2515 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 1296 Punkte | |
3DMark 06 Score Unknown Setting | 542 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 04 Standard | 4388 Punkte | |
PCMark 05 Standard | 2922 Punkte | |
Hilfe |
Emissionen
Lautstärke
Das EasyNote MX65-100 wäre sehr leise, wäre da nicht das Faktum, dass der Ventilator von Zeit zu Zeit massiv durchstartet. Er arbeitet ansonsten ununterbrochen, aber der Sound ist nicht lästig, da es an das Summen eines Wasser-Radiators erinnert. Er beschleunigt die Drehzahl, wenn die Grafikkarte stark benutzt wird. So bezieht sich das Lärm-Problem vor allem auf den Multimedia- und Unterhaltungs-Bereich.
Gemessene Lärmpegel:
Umgebungslärm: 31.5dB
untätig, normaler Ventilator: 37dB
normaler Ventilator + HDD: 38dB
starke Belastung, Ventilator auf Maximum: 45dB
DVD Wiedergabe: 52dB
Wärme
Die Temperatur bleibt innerhalb akzeptabler Grenzen. Die höchsten gemessenen Temperaturen traten nahe bei der Grafikkarte auf (auf der rechten Seite der Basiseinheit nahe der Verbindung mit dem Deckel). Wenn man mit Maximaltemperaturen von 40 Grad auf der Oberseite und 42 auf der Unterseite zu tun hat, braucht man sich keine Sorgen machen.
Andererseits hat sich das Netzteil ungewöhnlich stark erhitzt. Mit gemessenen 52.5 Grad auf der Oberseite kann man sich schon fast die Finger verbrennen.
Upper side
palmwrist: 33.0°C max: 40.2°C avg: 34.1°C
Bottom side
max: 40.3°C avg: 35.3°C
Lautsprecher
Sie waren nicht schlecht, aber wir haben etwas mehr erwartet, wenn man bedenkt, dass das Packard Bell einen Subwoofer an Bord hat. Das Sound-System beeindruckt nicht wirklich mit seiner Reichweite.
Akkulaufzeit
Das Packard Bell EasyNote MX65-100 funktioniert recht lang mit interner Stromversorgung. Besonders, wenn man bedenkt, dass der Akku nur 4800 mAh Kapazität hat. Fast 4 Stunden Textverarbeitung ist ein anständiges Resultat. Man wird sich wundern, warum die Arbeitsdauer bei voller Belastung kürzer ist als bei DVD Wiedergabe. Wahrscheinlich sind die Lautsprecher die Ursache, die beim BatteryEater Test nicht benutzt werden.
BatteryEater Classic (volle Belastung): 2h 20min
BatteryEater Reader's Test (ohne Belastung, min. Helligkeit, kein WLAN): 3h 55 min
DVD Wiedergabe: 2h 4min
Stromverbrauch
minimal (alles aus oder auf Minimum): 16 W
+ max Helligkeit: 25 W
+ WLAN: 27 W
maximal (volle Belastung inklusive WLAN): 48 W
DVD Wiedergabe: 33 W
Fazit
Das Packard Bell EasyNote MX65-100 ist ein insgesamt gutes Notebook, wenn man das Preis/Leistungs-Verhältnis berücksichtigt.
Unserer Meinung nach unterscheidet sich das Packard Bell qualitativ nicht großartig vom Mainstream der Low-End Notebooks wie denen von HP, Asus oder Toshiba. In mancherlei Hinsicht übertrifft es diese sogar.
Seine stärksten Seiten sind ein ruhiger Betrieb, die Steifheit des Gehäuses, eine sorgfältige Verarbeitung und gute Komponenten, die auch das Spielen mit dem Book nicht ausschließen.
Wären da nicht die schlechten Sichtwinkel, müsste man den Diamond View Bildschirm loben, denn er liefert helle Farben und weist ziemlich gute Parameter in Hinblick auf Helligkeit, Beleuchtung und Kontrast auf. Viele werden das ungewöhnliche Design des PB ansprechend finden.
Der größte Nachteil dieses Notebooks ist sein wenig funktionelles Touchpad. Man kann klar sehen, dass die Form noch das Beste daran war. Des weiteren ist das DVD Laufwerk sehr laut während DVD Wiedergabe.
Wenn man die Proportionen berücksichtigt, kann man behaupten, dass Packard Bell eine Menge für das ausgegebene Geld bietet. Aus unserer Sicht kann es daher durchaus imit seinen Rivalen dieser Klasse mithalten.
Wir danken unseren polnischen Partnern von Notebookcheck.pl für diesen Testbericht.
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