Test Oppo Enco Free - Premium-TWS aus Fernost
Mit einer UVP von rund 129 Euro treten die Oppo Enco Free am Markt an und positionieren sich damit im Segment der Apple AirPods, den Samsung Galaxy Buds+ sowie Huaweis FreeBuds 3. Dabei möchte das chinesische Unternehmen vor allem mit einem ausgewogenen Klang, einer Dolby-Atmos-Zertifizierung sowie einem Spritzwasserschutz überzeugen.
Spezifikationen
Trageweise | In-Ear |
Konnektivität | Bluetooth 5.0 |
Lautsprecher | 13,4 mm Treiber, 16 - 20.000 Hz |
Audio-Codecs | SBC, AAC |
Akkuleistung (Ohrhörer) | 31 mAh |
Akkuleistung (Ladeetui) | 410 mAh |
Ladeanschluss | USB-C |
kabelloses Laden | wird nicht unterstützt |
Gewicht (pro Ohrhörer) | 4,6 g |
Gewicht (Ladeetui) | 38 g |
Sensoren | k. A. |
Mikrofone | 2 Mikrofone pro Ohrhörer |
Lieferumfang | Kopfhörer, Ladeetui, Silikon-Ohrstecker (S, M, L), USB-Kabel, Dokumentationen |
Preis (UVP) | 129,- EUR |
Gehäuse und Ergonomie - Enco Free mit Spritzwasserschutz gemäß IPX4
Die Oppo Enco Free Kopfhörer sind in den Farben Schwarz und Weiß verfügbar. Die In-Ears werden nicht in den Gehörgang eingeführt, sondern in die Ohrmuschelhöhle eingesetzt. Durch Aufsätze können diese enger gestellt werden und halten dann auch in größeren Ohren recht gut.
Wie die meisten TWS-Kopfhörer bestehen die Enco Free aus Kunststoff. Die Verarbeitung ist gut und gibt keinen Anlass zur Kritik, darüber hinaus sind die Oppo-Kopfhörer gemäß IPX4 gegen Spritzwasser geschützt. Was per Definition ein Schutz gegen allseitiges Spritzwasser bezeichnet. Schwimmen oder Tauchen ist hier also nicht inbegriffen.
Das Ladeetui wird durch einen Magneten sicher verschlossen und auch die Ohrhörer werden magnetisch an den Ladekontakten arretiert.
Ausstattung und Bedienung - Enco Free kommt mit Dolby Atmos
Wer ein passendes Smartphone von Oppo wie das Find X2 Pro sein Eigen nennt, bekommt eine einfache Einrichtung geboten, denn dann muss das Ladeetui beim ersten Mal einfach nur geöffnet werden, damit das Smartphone die TWS-Kopfhörer direkt erkennt. Andere Smartphones, Tablets oder Laptops müssen ein herkömmliches Pairing mittels der Taste am Case durchführen. Eine spezielle App für die Steuerung der Oppo Enco Free gibt es nicht. Potenzielle Firmware-Updates sollen automatisch eingespielt werden, überprüfen lässt sich dies leider nicht.
Wer ein entsprechend zertifiziertes Abspielgerät besitzt, kann auch in den Genuss von Dolby Atmos kommen, welches von den Kopfhörern unterstützt wird. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass beide Kopfhörer simultan voneinander mit Daten versorgt werden, sodass eine optimale Synchronität gewährleistet werden kann.
Die Steuerung findet an den Sensorflächen der Kopfhörer statt und erlaubt mittels Tipp- und Wischgesten Anrufe anzunehmen beziehungsweise zu beenden, die Wiedergabe zu pausieren oder fortzusetzen, die Lautstärke zu regeln sowie in der Playlist zu blättern.
Sprachqualität und Noise Cancelling - Für die meisten Situationen gut gerüstet
Die AI-Uplink-Geräuschunterdrückung der Oppo Enco Free soll Umgebungsgeräusche wirkungsvoll reduzieren. Im Alltag funktioniert dies aber nur bei leiseren Geräuschen sehr gut. So werden der Verkehrslärm außerhalb eines Hauses oder ein auf voller Leistung rotierender Ventilator vollkommen herausgefiltert, an enorm lauten Geräuschquellen wie eine Dunstabzugshaube scheitert die Geräuschunterdrückung jedoch kläglich. Zwar wird dessen Lärm nach einigen Sekunden reduziert, jedoch auch die Stimme des Enco-Free-Nutzers, sodass dieser kaum noch zu verstehen ist. Wie viele andere TWS-Kopfhörer auch, nimmt das Modell von Oppo Stimmen in der Umgebung ebenfalls klar auf.
Unter ruhigen Bedingungen wird die Stimme des Trägers jedoch sehr natürlich aufgezeichnet und die Telefonieeigenschaften bewegen sich auf einem guten Niveau.
Klang - Mit Luft nach oben
Nominell ist der Klang der Oppo Enco Free recht ordentlich. Für einen Kopfhörer, der rund 130 Euro kosten soll, hätten wir jedoch etwas mehr erwartet. Der Klang bietet kaum Tiefe und der Bassbereich wirkt bei geringer Lautstärke kraftlos. Wird diese aufgedreht, kommen die Tiefen zum Vorschein, jedoch gesellt sich dann auch ein recht gut hörbares Rauschen zur Wiedergabe hinzu, was durch den geringen Signal-Rauschabstand von 39,41 dBFS bestätigt wird. Außerdem neigt Gesang mit der Kopfstimme dazu zu verzerren.
Prima ist hingegen die konstante und synchrone Übertragungsqualität der Kopfhörer. Nur die Trageerkennung ist manchmal etwas zu voreilig beim Pausieren der Wiedergabe und auch eine heftige Kopfbewegung kann gelegentlich zu einer ungewollten Unterbrechung führen.
Akkulaufzeiten - Kleiner Akku? Gute Laufzeiten!
Trotz der vergleichsweise kleinen Energiespeicher in den Ohrhörern beziffert Oppo die Akkulaufzeiten auf rund fünf Stunden. Im Test fällt die tatsächliche Spieldauer sogar noch etwas länger aus. Die FreeBuds 3, welche über ähnlich große Akkus (30 mAh) verfügen, halten spürbar kürzer durch (3 h 47 min). Die Galaxy Buds+ hingegen spielen in einer vollkommen anderen Liga und besitzen aufgrund der großen Akkus (85 mAh) eine fast zweieinhalbmal so lange Akkulaufzeit wie die Enco-Free-Kopfhörer.
Akkulaufzeiten (@ 65 dB) | 05 h 22 min |
Fazit - Gute TWS-Kopfhörer mit kleinen Schwächen
Die Oppo Enco Free sind grundsolide TWS-Kopfhörer, welche mit einer guten Ausstattung und ordentlichen Akkulaufzeiten im Test überzeugen können. Ebenso glänzt das Headset mit einer guten Sprachqualität und muss sich nur in extrem lauten Umgebungen geschlagen geben. Zudem sind sie gemäß IPX4 spritzwassergeschützt.
Die Oppo Enco Free buhlen mit einer guten Ausstattung um die Gunst des Käufers, zeigen für anspruchsvolle Nutzer jedoch Defizite beim Klang.
Kleine Abstriche müssen beim Klang gemacht werden, dies trifft aber nur dann zu, wenn gerne laut Musik gehört wird. Schade ist zudem die fehlende App-Unterstützung oder das Fehlen von Komfortfunktionen wie kabelloses Laden.