Test OCZ Vertex 460 240 GB SSD (VTX460-25SAT3-240G)
Performance und Speicherplatz für wenig Geld? Der rapide Preisverfall bei den SSDs macht die robusten und meistens sparsamen Flash-Speicher heute zu einer Alternative fast für federmann. Die meisten Low-Cost- und Midrange-Laptops sind zwar nach wie vor mit rotierenden Festplatten ausgerüstet, doch viele Kunden rüsten nach gewisser Zeit auf eine 2,5-Zoll-SSD um.
OCZ, seit Kurzem zur Toshiba Gruppe gehörend, bietet das Topmodell Vector 150 (z. B. 240 GB, zirka 136 Euro) als auch die Vertex 460 mit gleicher Kapazität (zirka 133 Euro) zum sehr ähnlichen Preis im Markt an. Der einzige offensichtliche Unterschied liegt im Takt des Controllers: Die Vector 150 setzt auf Indilinx Barefoot 3 (IDX500M00-BC) 397 MHz, die Vertex 460 auf Barefoot 3 M10, mit 352 MHz Die Energieaufnahme der Vector 150 ist marginal niedriger: 2,5 statt 2,7 W (Betrieb), 0,55 statt 0,6 W (Leerlauf). Anandtech hat diese Herstellerangaben nachgemessen und für die Vertex ziemlich exakt bestätigt. Die Vector 150 liegt laut dortiger Messung aber gleichauf (Idle/Write).
Die Vector 150, allerdings als 120-GB-Modell, hatten wir bereits im Test, weshalb wir im Folgenden Vergleiche anstellen können.
OCZ ist derzeit mit drei Modellen (120, 240, 480 GB) der Vertex-460-Oberklasse im Markt vertreten. Alle basieren auf dem Indilinx Barefoot 3 M10 Controller. OCZ liefert das 2,5-Zoll-SATA-Laufwerk mit den Abmessungen 99,7 x 69,75 x 7 mm inklusive der Klon-Software Acronis True Image HD aus. Damit ist auch der Umzug von einer größeren HDD (hier 500 GB) auf eine kleinere SSD möglich. Die Hauptpartition wird in ihrer Größe entsprechend reduziert. Dem Laien müssen wir aber von diesem Tool abraten, denn trotz Anleitung gestaltetet sich der Umzug der sichtbaren und versteckten Partitionen als sehr kniffelig. Über den 2,5- auf 3,5-Zoll-Einbauwinkel kann die Vertex 460 auch im Desktop eingesetzt werden.
Noch nicht verfügbar: OCZ Deneva 2 C M3T mit SandForce SF-2281 Controller. Hier wird der Preis für das 240-GB-Modell mit 200 bis 240 Euro deutlich höher angesetzt. Bei der Deneva handelt es sich um eine Enterprise-Lösung.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
- 2,5 Zoll, SATA 6 GB/s
- Leistungsaufnahme: 2,7 W (Betrieb)/0,6 W (Leerlauf)
- MTBF: 2 Mio. Stunden
- Lesen: 540 MB/s; Schreiben: 525 MB/s
- NAND-Typ: MLC (19 nm, Toshiba)
- Controller: Indilinx Barefoot 3 M10
- Herstellergarantie: drei Jahre
- inkl. Klon-Software, 2,5" auf 3,5" Einbauwinkel
Hinweis zu den Testsystemen: Unsere Plattform war in erster Linie ein Lenovo Thinkpad Edge E330 mit Core i3 3110M. Auf Grund möglicher Performance-Nachteile für die SSD haben wir alle Tests im Desktop wiederholt (i7 2600k). In den Benchmarks-Charts führen wir ein OCZ Vertex 460 [..] Desktop [..] jeweils in der letzten Zeile auf. Auf dieser Plattform wurden in der Regel alle SSD-Einzel-Tests durchgeführt.
Performance Overtime / langfristige Performance
OCZ betont: Seine SSDs sollen nach einer längeren Zeit der Nutzung 4x schneller sein, als die besten Konkurrenten. Es liegt an der technischen Funktionsweise von NAND Flash, dass Lese- und Schreibraten mit der Zeit deutlich abfallen. Bereits ein 12-Stunden-Test ist in der Lage, das zu zeigen. Die üblichen SSD-Tests sind auf Geschwindigkeit ausgelegt und bei solchen schneiden die meisten A-Brand-SSD auf hohem Niveau ähnlich schnell ab. Doch was nützen Out-of-the-Box 100 %, wenn nach Monaten oder einem Jahr nur noch ein Bruchteil der Durchsätze gefahren wird? So der Marketing Claim von OCZ (Siehe Fotos).
Nachprüfen konnten wir das lediglich mit IOMix (60 Minuten) und Profilen, die uns OCZ zur Verfügung stellte (Hier zum Herunterladen: Mixed Workloads, Precondition 12h). Allerdings ist damit die Vergleichbarkeit nicht gegeben, denn wir haben SSDs bisher ausschließlich mit IOMix (IOMeter Profil der c’t) getestet. Das Ergebnis finden sie im entsprechenden Absatz.
Sequentielle Leistung
Bei den sequentiellen Tests kann die 240-GB-Version der Vertex 460 sehr gut abschneiden und liegt beim Lesen gleichauf mit den Spitzenmodellen von Samsung (SM841, PM841, 840 Pro, 840 EVO), Crucial (M500 120 GB) oder Intel (520 Series). Allerdings liegen die Datendurchsätze der MLC-Chips so dicht beeinander, dass sequentielles Lesen kein Kriterium der Güte sein kann.
Unterschiede sehen wir schon eher beim sequentiellen Schreiben, wo sich das Testmodell ebenfalls zur Führungsriege gesellt. Hier fallen Samsungs PM841 und Crucials M500 deutlich zurück. CrystalDiskMark 3.0 differenziert die Messung stärker, zeigt aber im Wesentlichen denselben Aufbau des Charts. Nicht so beim Read 512: Hier liegt die Vertex 460 nicht mehr in Führung; gegenüber Samsungs 840 Pro und Evo befindet sie sich 20 % im Rückstand.
Anvil's Storage Benchmark bestätigt den sequentiellen Durchsatz, konzentriert sich aber mehr auf kleine, verstreute Dateien. 4K Write liegt bei stolzen 50 MB/s, der Read allerdings nur bei 20 MB/s.
AS SSD | |
Seq Read (nach Ergebnis sortieren) | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Desktop i7-2600k | |
Samsung SSD SM841 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD PM841 MZMTD512HAGL | |
OCZ Vector 256 GB | |
Corsair Neutron GTX SSD | |
Samsung SSD 840 Pro 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD 840 EVO 250GB | |
OCZ Vertex 4 256 GB VTX4-25SAT3-256G | |
Crucial M500 120 GB CT120M500SSD3 | |
OCZ Vector 150 120 GB | |
Intel SSD 520 Series SSDSC2CW240A | |
Liteonit LMT-256M6S | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Notebook i3 3110M | |
Seq Write (nach Ergebnis sortieren) | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Desktop i7-2600k | |
Samsung SSD SM841 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD PM841 MZMTD512HAGL | |
OCZ Vector 256 GB | |
Corsair Neutron GTX SSD | |
Samsung SSD 840 Pro 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD 840 EVO 250GB | |
OCZ Vertex 4 256 GB VTX4-25SAT3-256G | |
Crucial M500 120 GB CT120M500SSD3 | |
OCZ Vector 150 120 GB | |
Intel SSD 520 Series SSDSC2CW240A | |
Liteonit LMT-256M6S | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Notebook i3 3110M |
4K Benchmarks
Die 4K Benchmarks sind keine Stärke der OCZ Vertex 460. Hier nehmen PM841 oder 840 EVO mit 60 bis 140 % Vorsprung eher die Pole Position ein. Beim CrystalDiskMark ist die Spanne nicht ganz so groß, aber ebenfalls vorhanden. Summarisch betrachtet (Vergleich des Durchschnitts über alle Werte), liegen Samsung, Corsair und die Vector 256/Vertex 4 256 in diesen AS-SSD- und CrystalDiskMark-Tests 20 bis 60 % vor unserer Vertex 460. Am besten steht Samsungs SM841 mit 61 % da. Die Vertex 460 im Desktop holt speziell beim Schreiben deutliche höhere Datendurchsätze ein.
Zugriffszeiten
Bei den schreibenden Zugriffszeiten zeigt sich die Vertex 460 der Konkurrenz deutlich unterlegen. Das war bei der Vertex 4 256 auch schon so. Die Konkurrenz holt 30 bis 60 % kürzere Zugriffszeiten heraus. Auffällig ist der Absturz von Intels 520 Series (- 159 %) beim Schreiben. Mit dem Desktop rückt die Vertex 460 über 50 % vor, bleibt aber dennoch hinter den Spitzenreitern zurück.
Anvil ermittelt mit dem IO Threaded QD (Random Write)-Test eine durchschnittliche Response Time von 24,7 ms (512 K), beim Iometer sind es 7,9 ms (Random). Beim Schreiben von 4K-Blöcken spricht Anvil von 0,227 ms, AS-SSD von 0,114 ms.
AS SSD | |
Access Time Read (nach Ergebnis sortieren) | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Desktop i7 2600K | |
Samsung SSD SM841 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD PM841 MZMTD512HAGL | |
OCZ Vector 256 GB | |
Corsair Neutron GTX SSD | |
Samsung SSD 840 Pro 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD 840 EVO 250GB | |
OCZ Vertex 4 256 GB VTX4-25SAT3-256G | |
Crucial M500 120 GB CT120M500SSD3 | |
OCZ Vector 150 120 GB | |
Intel SSD 520 Series SSDSC2CW240A | |
Liteonit LMT-256M6S | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Notebook i3 3110M | |
Access Time Write (nach Ergebnis sortieren) | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Desktop i7 2600K | |
Samsung SSD SM841 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD PM841 MZMTD512HAGL | |
OCZ Vector 256 GB | |
Corsair Neutron GTX SSD | |
Samsung SSD 840 Pro 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD 840 EVO 250GB | |
OCZ Vertex 4 256 GB VTX4-25SAT3-256G | |
Crucial M500 120 GB CT120M500SSD3 | |
OCZ Vector 150 120 GB | |
Intel SSD 520 Series SSDSC2CW240A | |
Liteonit LMT-256M6S | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Notebook i3 3110M |
* ... kleinere Werte sind besser
Praxistests
Der PCMark 7 zeigt eindrucksvoll das hohe Niveau, auf dem sich alle SSDs aus unseren Tests befinden. Der Storage-Test vermag kaum Unterschiede herauszufiltern. Mit kleinem Vorsprung schneiden Samsungs SM841 und 840 Pro am besten ab. Beim Overall-Score treten große Unterschiede zutage, welche aber von der Prozessor- und GPU-Bestückung des jeweiligen Systems beeinflusst werden.
Der PCMark 8.2 Storage-Score weist 4.948 Punkte aus. Das können andere SSD-Systeme aber auch, hier kann der Benchmark trotz einstündiger Laufzeit keinerlei Unterschied herauskitzeln. Scheinbar befinden sich alle SSDs auf einem solch hohen Niveau, dass nur noch schlechte Controller oder HDDs hier auffallen würden.
Im Kompressionssubtest des AS SSD wird die Datenübertragung mit unterschiedlich stark komprimierbaren Daten getestet. Der Barefoot-Controller zeigt hier im Vergleich zu den Samsung-MEX/MCX- und Sandforce-Konkurrenten seine Stärke und kann Schreib- und Leseraten immer auf hohem Niveau halten.
Speziell im Vergleich zu älteren SSDs mit Sandforce SF-2000 Controllern (Intel SSD 520) ist die Performance bei der Vertex 460 nicht abhängig von der Komprimierbarkeit der Daten. Die zwei Linien für Read und Write fügen sich sogar noch besser aneinander als bei der Samsung 840 (MEX).
PCMark 7 | |
Score (nach Ergebnis sortieren) | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Desktop i7 2600K | |
Samsung SSD SM841 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD PM841 MZMTD512HAGL | |
OCZ Vector 256 GB | |
Corsair Neutron GTX SSD | |
Samsung SSD 840 Pro 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD 840 EVO 250GB | |
OCZ Vertex 4 256 GB VTX4-25SAT3-256G | |
Crucial M500 120 GB CT120M500SSD3 | |
Intel SSD 520 Series SSDSC2CW240A | |
Liteonit LMT-256M6S | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Notebook i3 3110M | |
System Storage (nach Ergebnis sortieren) | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Desktop i7 2600K | |
Samsung SSD SM841 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD PM841 MZMTD512HAGL | |
OCZ Vector 256 GB | |
Corsair Neutron GTX SSD | |
Samsung SSD 840 Pro 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD 840 EVO 250GB | |
OCZ Vertex 4 256 GB VTX4-25SAT3-256G | |
Crucial M500 120 GB CT120M500SSD3 | |
Intel SSD 520 Series SSDSC2CW240A | |
Liteonit LMT-256M6S | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Notebook i3 3110M |
PCMark 8 - Storage Score (nach Ergebnis sortieren) | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Desktop i7 2600K | |
Samsung SSD SM841 256GB MZ7PD256HAFV | |
Samsung SSD 840 EVO 250GB | |
Crucial M500 120 GB CT120M500SSD3 | |
Liteonit LMT-256M6S | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G Notebook i3 3110M |
Der AS SSD Kopierbenchmark testet das Kopieren von praxisnahen Daten. Die Ergebnisse variieren nach jedem Durchlauf etwas (unkontrollierte Benutzung der SSD durch das OS, Systemprogramme), weshalb die folgende Grafik eher eine Momentaufnahme als ein echtes Ergebnis ist. Auf jeden Fall kann sich die Vertex 460 nicht in Führung setzen, was mit den obigen 4K Read/Write Benchmarks korrespondiert. Erst im Desktop kann sie sich neben der Samsung 840 Pro an die Spitze der Vergleichsgeräte setzen.
Anwendungsleistung
Zu den Anwendungstests zählen wir die Performance mit dem Zugriffsprofil "IOMix" des Benchmarktools IOMeter. Hiermit testen wir die SSD bei typischen Zugriffen im täglichen Einsatz. Im IOMix Test muss sich die Vertex 460 den genannten Konkurrenten geschlagen geben, selbst die eigene Vector 256 erzielte ein 83 % besseres Ergebnis. Selbst die ältere Intel SSD 520 liegt noch 53 % vorn. Wie schon fast üblich erhöhen sich die Durchsätze im Desktop beträchtlich, die Vertex 460 schließt jetzt zur Führungsriege auf.
Die Ergebnisse der von OCZ zur Verfügung gestellten Profile sehen sie in den Screens. Die Total MB/s ist nun deutlich auf knapp 400 MB/s gestiegen, was allerdings auch an dem Desktop-System liegen kann, in welchem die SSD jetzt lief. Die Screenshots zeigen auch, wie der Datendurchsatz schon nach einer Stunde deutlich in den Keller geht: IO Mix, das wir sonst nur 5 Minuten fahren, geht auf 117 MB/s zurück (Schwankungen 105-130 bei drei Durchläufen).
IOMeter - IOMix, 5min, 10GB Partition (nach Ergebnis sortieren) | |
OCZ Vertex 460 VTX460-25SAT3-240G | |
OCZ Vector 256 GB | |
Samsung SSD 840 Pro 256GB MZ7PD256HAFV | |
OCZ Vertex 4 256 GB VTX4-25SAT3-256G | |
OCZ Vector 150 120 GB | |
Intel SSD 520 Series SSDSC2CW240A | |
OCZ Vertex 460 Notebook i3 3110M |
Wir haben IOMix mehrfach 60 Minuten laufen lassen und stellten dabei gegenüber dem fünfminütigem Test (Siehe Chart, Standard) eine deutliche Abweichungen nach unten fest: Total MBs per Second lag dabei bei zirka 117 MB/s. Dies könnte als Orientierung für die dauerhafte Leistung dieser SSD gelten. Bei anderen SSDs hatten wir diesen Stunden-Test noch nicht gemacht.
Kompatibilität
Probleme bei der Erkennung der SSD im Zielrechner (Lenovo ThinkPad Edge E530c) hatten wir nicht. Was uns einige Nerven kostete, war das Booten des Acronis Laufwerks (USB-Drive), was unser HDD-Image (alle Partitionen) enthielt. Hier waren einige Trial-&-Error-Versuche mit verschiedenen BIOS-Einstellung vonnöten.
Zuverlässigkeit
Bei SSDs sind Zuverlässigkeit und Haltbarkeit ein großes Thema. Gerade OCZ hatte sich 2012 mit seiner Agility 3 eine schlechte Reputation aufgebaut, weil ein hoher Prozentsatz einer Charge der Low-Cost-Serie bereits nach wenigen Wochen bei den Kunden ausfiel. Wenn wir hier von Haltbarkeit sprechen, dann meinen wir die Lebensdauer in Jahren und die Restkapazität nach vielen Schreibzyklen. Ein Flash-Speicher kann nach wie vor nicht beliebig oft neu beschrieben werden, weshalb der Controller Mechanismen beherrscht, um defekte Sektoren zu ersetzen (Garbage Collection).
Oben hatten wir den marginalen Unterschied zwischen Vector 150 (Topmodell) und Vertex 460 (Midrange) angesprochen. Es gibt aber noch einen zweiten Punkt, die NAND-Chips der Vector 150 durchleben mehr Testing- und Validierungszyklen. Deshalb kann OCZ hier eine deutlich höheren Endurance von 50 GB/Tag für 5 Jahre angeben. Siehe Anandtechs OCZ Vertex 460 (240GB) Review.
Mit 3 Jahren Garantie setzt OCZ bei der Vertex 460 weniger an als bei der Vector 150 (5 Jahre). Ob das schon Rückschlüsse auf die Lebenszeit zulässt, das wissen wir nicht. Weil die hier ermittelten Scores der Vector 150 ident oder sogar besser ausfallen (4K Write +61 %; Access Time Read +54 %, AS SSD Copy Benchmarks +15 bis 98 %) spricht eigentlich nichts gegen den Kauf des Schwestermodells mit der fünfjährigen Garantie zu demselben Preis.
Einen interessanten Ansatz verfolgt der SSD Endurance Test. Hier werden live SSDs beschrieben (simuliert Nutzer, Write 16 GB of random data) und dadurch abgenutzt (Degrading). Die Datenmenge in Terrabyte wird stetig an die Website gemeldet. OCZ befindet sich noch nicht unter den gegenwärtig nur vier Teilnehmern, jedoch Samsungs 840 EVO und Intels 520 Series. OCZ gibt für seine Vertex 460 20 GB Schreibzyklen pro Tag für drei Jahre an. Bei einem max. Schreibvolumen (TBW) von 91 TB (Angabe bei Vector 150) wären wir bei über 12 Jahren Lebenszeit des Speichers.
OCZ setzt auf die sogenannte Idle Time Garbage Collection, hier benutzt die SSD Idle-Zeiten zur Reorganisation der Datenblöcke, was die Performance zu Last-Zeiten aufrecht erhalten soll.
Fazit
Die OCZ Vertex 460 ist eine gute SSD, die meistens zu den High-SSDs im Markt (sofern in diesem Vergleich) aufschließen kann (Desktop Plattform). Die Ergebnisse der theoretischen Tests sprechen für die Vertex 460.
Rasante Kopiervorgänge und schneller startende Programme und Spiele sind sicher ein Vorteil, doch Abseits vom Workstation-Betrieb wird wohl kaum ein Nutzer mit der Stoppuhr vorm PC sitzen. Alles in allem bekommt der Kunde für überschaubare 134 Euro (derzeit Marktpreis) eine ordentliche Portion Speicherplatz (240 GB). Allerdings kostet das Topmodell Vector 150 (gleiches Toshiba-NAND aber besseres Testing, 5 Jahre statt 3 Jahre Garantie) im Markt etwa dasselbe, weshalb nichts für den gezielten Kauf der Vertex 460 spricht.
Wichtiger als die Performance-Betrachtung einer werksfrischen SSD ist die Dauerhaftigkeit der Lese-und Schreibdurchsätze (Performance Overtime). Hier verlieren alle SSDs an Leistung, OCZ will aber in diesem Negativ-Szenario noch die geringsten Verluste einstecken. Wir haben das punktuell nachgeprüft (Desktop IO Mix 60 Min., 117 MB/s), haben aber keine Vergleichsbasis mit anderen Marktteilnehmern.
In unseren Augen ist die eher schlechte Cloning-Lösung Acronis True Image HD, welche dem Laufwerk beiliegt, ebenfalls ein Thema. Einsteiger, die sich nach Anleitung gerade mal zutrauen, physisch die HDD gegen eine SSD zu tauschen, werden schnell überfordert. Die Erstellung eines HDD-Image ist zwar einfach, aber es wird kniffelig und zeitraubend beim Umzug einer größeren HDD auf eine kleinere SSD (mit versteckten Partitionen). Letzteres ist beim Notebook eher Standard als Ausnahme.
Die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit ist bei neuen SSDs und Controllern immer schwierig zu bewerten. Inkompatibilitäten mit Datenverlusten, Bluescreens oder sonstige Anomalien als Folgen haben wir nicht feststellen müssen.
Eine Übersicht zu allen SSDs, die wir einzeln oder im Rahmen eines Notebook-Tests untersucht haben, stellt die HDD-/SSD Benchmark-Liste bereit.