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Test OCZ Nocti mSata SSD 120 GB

Schneller Winzling. Immer mehr Notebook-Neuerscheinungen bieten eine mSata-Schnittstelle und eröffnen damit die Möglichkeit den sonst üblichen internen Massenspeicher zu ergänzen oder gar zu ersetzen. Ob die 120 GB fassende Nocti von OCZ das Zeug hat den konventionellen Festplatten den Rang abzulaufen, haben wir getestet.

SSDs im mSata-Format sind für die gesamte Notebookpalette eine interessante Alternative. Während kleine und mobile Geräte neben einer Performancesteigerung vor allem vom geringen Gewicht und kleinen Formfaktor profitieren, ermöglichen sie in größeren Notebooks vielfältige Kombinationsmöglichkeiten bis hin zu RAID-Verbünden. Das Dell Precision M6600 kann beispielsweise neben zwei Laufwerken im 2,5“-Format zusätzlich ein mSata SSD aufnehmen. 

Das für diesen Test genutzte Subnotebook Lenovo ThinkPad X220 kann entweder von einem geringeren Gewicht profitieren oder die Vorteile eines SSD (Geschwindigkeit) mit den Vorteilen einer konventionellen Festplatte (Speicherplatz) kombinieren. Gerade der Massenspeicherplatz ist beim X220 nur eingeschränkt ausbaubar, da hier 2,5“ Laufwerke mit 7 mm Bauhöhe zum Einsatz kommen. Mehr als 500 GB sind nur mit teuren Intel SSDs möglich.

Da im Lenovo X220 nur ein mSata-Steckplatz vorhanden ist, musste für den Test das interne UMTS-Modul weichen. Bei größeren Notebooks mit zwei Steckplätzen, wie dem Dell Precision M6600, kann man beides nutzen.

Allgemeines/ Performance

Als Controller kommt bei der OCZ Nocti der Sandforce Controller SF-2100 zum Einsatz, der den MLC-NAND-Speicher verwaltet. Als Leistungsaufnahme gibt OCZ 0,5 Watt im Leerlauf und 1,7 Watt im aktiven Betrieb an. 3 Jahre Garantie und eine MTBF (mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen) von 2 Mio Stunden sollte an Sicherheit für die meisten Nutzer ausreichen. Das Solid State Drive ist in drei verschiedenen Kapazitätsgrößen mit 30, 60 oder, wie beim Testmodell, mit 120 GB erhältlich. Die Preise bewegen sich derzeit von 60 Euro über 110 Euro bis hin zu 180 Euro.

Das Gewicht der OCZ Nocti ist mit unter 10 g kaum erwähnenswert und die Baugröße entspricht dem Mini-PCIe-Format. Die Ansteuerung der PINs orientiert sich am SATA-Standard, wodurch mSata-Karten nicht in reinen Mini-PCIe-Steckplätzen erkannt werden. Umgekehrt ist das aber möglich. So kann das Ericson F5521gw UMTS Modul (Mini-PCIe) genauso wie mSata SSDs im gleichen Steckplatz genutzt werden. Über Kompatibilitäten sollte man sich vor der Anschaffung aber sicherheitshalber genau informieren, da Hersteller hier schon mal eigene Lösungen favorisieren. 

Der Einbau dieser Kärtchen kann schnell und einfach vonstattengehen (Steckplatz unter einer Klappe am Unterboden) oder aber eine weitergehende Zerlegung des Notebooks erfordern. Beim ThinkPad X220 ist das Erreichen des Steckplatzes etwas schwieriger und erfordert das Entfernen von Handballenablage und Tastatur.

Nach dem Einbau wird das Solid State Drive beim Start sofort erkannt (Bios 1.16). Unser Laufwerk war bereits NTFS-formatiert und konnte somit ohne Umwege genutzt werden. Eine Auswahl als Bootlaufwerk ist im Bios möglich.

AS SSD seq. lesen/ schreiben
AS SSD seq. lesen/ schreiben
AS SSD Transfer
AS SSD Transfer
ATTO
ATTO
Crystal Disk Mark
Crystal Disk Mark
HD Tune Pro
HD Tune Pro

ATTO SSD nutzt die Möglichkeit der Sandforce Controller aus, die Daten relativ weitreichend zu komprimieren. Daher beruft sich OCZ auch auf den ATTO SSD Benchmark, wenn es um die Geschwindigkeitsangaben geht. Da dies bei Crystal Disk Mark und AS SSD nicht der Fall ist, fallen die Ergebnisse auch entsprechend unterschiedlich aus. Während mit ATTO durchaus die Herstellerangaben von bis zu 280 MB/s (lesen) erreicht werden, sieht das bei Crystal Disk Mark (108 MB/s) und AS SSD (104 MB/s) schon ganz anders aus. Bei den Schreibraten differieren die Ergebnisse mit 240 MB/s zu 80 MB/s ähnlich stark. Dafür sind die Zugriffszeiten mit 0,081 ms sehr gering und die Dauertransferraten mit bis zu 202 MB/s (beides HD Tune) das, was man beim täglichen Arbeiten wohl am ehesten spürt.

Überhaupt sind Benchmarkergebnisse die eine Sache und der gefühlte Geschwindigkeitszuwachs die andere. Und da kann die Nocti im Vergleich zu konventionellen Festplatten mehr als überzeugen. Wir haben Windows 7 HP 64 bit installiert, einige Software aufgespielt und übliche Anwendungen wie Bildbearbeitung, Office und Internet angetestet. Programme starten schnell, Dateien sind Ruck-Zuck geöffnet und die Transfergeschwindigkeiten bleiben auf einem gleichbleibend hohen Niveau.

Im Vergleich zur performanten 2,5“-Konkurrenz mit SATA 6G Schnittstelle hat OCZs Nocti keine Chance. Hier werden Schreib- und Leseraten von über 300 MB/s respektive 500 MB/s erreicht. Im Vergleich zu anderen mSata SSDs, zum Beispiel Intels 310er, kann sich das Modell von OCZ aber gut behaupten. Trotz geringerer Lese-Performance, können die Schreibraten und die Zugriffszeiten gut mithalten. Ausserdem kann sie vor allem durch die Verfügbarkeit einer 120-GB-Variante punkten, die dank praxisgerechter Kapazität in Subnotebooks ein weiteres Laufwerk verzichtbar werden lässt. Weitere Vorteile wie der lautlose Betrieb und das geringe Gewicht, teilt die Nocti mit der mSata-Konkurrenz. 

Externe und interne Speicher im Vergleich
Externe und interne Speicher im Vergleich

Fazit

Bild: OCZ
Bild: OCZ

OCZs Nocti ist zwar nicht das schnellste derzeit erhältliche Laufwerk für mSata Steckplätze, bietet dennoch eine solide Performance. Spürbar ist der Geschwindigkeitsvorteil im Praxisbetrieb vor allem gegenüber den sonst oft noch verwendeten konventionellen Festplatten. Wirklich attraktiv wird das kleine mSata-Laufwerk aber erst durch die Kombination aus geringem Gewicht, kleinem Formfaktor und der für diese Speicherklasse hohen Kapazität von 120 GB. Damit hat die Nocti das Potenzial sonstige Massenspeicher ersetzen zu können, ohne allzu große Kompromisse beim Speicherplatz eingehen zu müssen. Dass der Preis mit derzeit etwa 1,6 Euro/GB sehr fair gestaltet ist, könnte für Interessenten letztlich den ausschlaggebenden Faktor darstellen.

 

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Im Test: OCZ Nocti mSata SSD 120 GB
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OCZ Nocti für den mSata-Steckplatz mit 120 GB (brutto) Kapazität
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Klein wie ein UMTS-Modul ist ein solcher Speicher vor allem für Subnotebooks interessant
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Ausgewachsene SSDs (hier Intel 320) sind deutlich größer und benötigen einen regulären Laufwerksschacht
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Der Einbau ist von Notebook zu Notebook unterschiedlich schwer
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Beim Lenovo X220 müssen Tastatur und Handballenablage entfernt werden
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Shortcut

Was uns gefällt

Gute Kapazität, ordentliche Performance, lautloser Betrieb, gut geeignet für besonders mobile Notebooks

Was wir vermissen

Eine praxisgerechtere Performanceangabe, bessere Lesegeschwindigkeiten und mehr Notebooks mit passendem Steckplatz.

Was uns verblüfft

Wie problemlos die Inbetriebnahme mit passendem Notebook gelingt und das so viel Speicherplatz auf ein so kleines Kärtchen passt.

Die Konkurrenz

Intel mSata SSD 310 80 GB, Renice X3 mSata 120 GB, RunCore Pro V mSata 120 GB

Autor: Tobias Winkler, 14.11.2011 (Update: 15.05.2018)