Test Lenovo Thinkpad SL400 Notebook
New in Business.
Zeitgerecht zum Launch der neuen Intel Montevina Plattform präsentierte auch Lenovo seine brandneue Produktpalette. Während man bei den T, R und X-Serien auf die bekannten Gesichter stößt, handelt es sich bei den SL-Modellen um ein völlig neues Produkt, das Lenovos Position im Business Einstiegssegment stärken soll. Ausgestattet mit vielen bewährten Thinkpad Features sollen die neuen Notebooks vor allem preisbewusste Geschäfts- und Privatkunden ansprechen.
Mit zahlreichen Funktionen wie etwa ein integriertem UMTS Breitband Modem, optionalem Blu-Ray Laufwerk, Online-Daten-Backup Funktion und Hochglanz Displaydeckel, klingt das Lenovo Thinkpad SL400 beinahe wie eine Kreuzung zwischen Multimedia- und Business Notebook. In der Tat möchte Lenovo mit dem SL400 offenbar auch außerhalb des bisherigen klassischen Business Publikums punkten.
Die ursprünglich zu diesem Zweck eingeführte Lenovo 3000 Serie wird damit noch weiter an den unteren Preisrand gedrängt, während sich die SL-Serie als Thinkpad Einsteigsvariante platziert, noch vor der R-Serie, die bisher die günstigste Option auf Lenovos Thinkpad Notebooks darstellte.
Besonderes Augenmerk soll bei den neuen und kommenden Modellen von Lenovo auf die Sparte Service und Support gelegt werden, bei der seitens Lenovo wieder zu alter Stärke zurückgefunden werden soll.
Was auf den ersten Blick unverkennbar wie ein klassisches Thinkpad aussieht, offenbart nach einer ausführlicheren Inspektion doch wesentliche Unterschiede zur bekannten Business Reihe von Lenovo. Aus optischer Sicht ist hier an erster Stelle der Displaydeckel anzuführen, dem eine spiegelnde Hochglanzoberfläche verpasst wurde. Bliebt dieses Business-untypische Merkmal zumindest für den Benutzer im geöffneten Zustand kaum auffällig, klassifiziert sich das Notebook nach außen hin doch sehr deutlich als günstigstes seiner Modellpalette.
Auch von den im Multimediabereich üblichen Lichtspielereien konnte man offenbar nicht ganz die Finger lassen. So verpasste man dem auf dem Displaydeckel aufgebrachten Thinkpad Schriftzug eine rote LED, die nun das markante rote Tüpfelchen auf dem i gekonnt in Szene setzt. Über die Optik des spiegelnden Displaydeckels und der roten LED Beleuchtung lässt sich mit Sicherheit streiten, fest steht allerdings, dass hinsichtlich Verschmutzungen und auch Abnutzungserscheinungen durch häufigen Transport das vorhandene Oberflächenfinish nicht sehr positiv abschneidet. Im Test war der Displaydeckel schon nach kurzer Zeit von zahlreichen Fingerabdrücken und einer Unmenge von gut sichtbaren Staubkörnern übersäht. Auch die ersten feinen Kratzer und Schleifspuren sollten nicht allzu lange auf sich warten lassen.
Die Gehäuseform entspricht hinsichtlich Bauhöhe in etwa der R-Serie. Die Thinkpad T Modelle geben sich deutlich schlanker und agiler. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal des Thinkpad SL zu den übrigen Lenovo Modellen ist die ausgeprägte Keilform der Baseunit. Hier wurde die Formensprache, wie sie vor mittlerweile knapp vier Jahren beispielsweise noch bei der R50 Serie üblich war, wieder aufgegriffen. Damit suggeriert das SL400 eine überaus schlanke Baseunit, wenn auch dem nicht wirklich so ist.
Verantwortlich für den eher behäbigen Eindruck des Gehäuses des Thinkpads SL400 ist mit Sicherheit auch das Display, welches im stark ausgeformten Clamshell Design für ein Plus an Stabilität für empfindliche Panel selbst, als auch für eine Entlastung der Displayscharniere im geschlossenen Zustand im Falle von einwirkenden Scherkräften (beispielsweise bei einem Sturz) sorgt.
In Punkto Gehäusestabilität schließt das Thinkpad SL400 praktisch nahtlos an die Benefits der anderen Thinkpad Modelle an. Die Baseunit gibt sich äußerst widerstandsfähig gegenüber einwirkenden Druckkräften und auch Verformungen beim Anheben des Notebooks an der Vorderkante bleiben aus. Obwohl im Bereich der Handballenauflagen auf ein metallähnliches Material gesetzt wurde, kann das SL400 hinsichtlich Haptik nicht vollends überzeugen.
Dies gilt auch für den fehlenden Sicherungsmechanismus des Displays im geschlossenen Zustand, welches fortan im Stil diverser Multimediageräte ausschließlich durch die Kraft der Displayscharniere in geschlossener Position gehalten wird.
Für die Beurteilung der gebotenen Anschlussoptionen am Thinkpad SL400 ist vor allem die Form des Gehäuses ausschlaggebend. Wie bereits beschrieben, läuft die Baseunit sowohl an der Vorderkante als auch an den Seitenkanten schräg auf eine schmale Kante zusammen. So positiv sich dieser Gestaltungstrick auf die Optik des Notebooks auswirkt, so nachteilig ist dies für die an diesen Seitenkanten angebrachten Anschlüsse.
So werden die Seitenkanten sehr schlecht einsehbar, was entweder ein Anheben des Gerätes vom Tisch oder ein Absenken des Kopfes bis knapp an die Tischoberfläche, beim Versuch einen Stecker in die passende Buchse zu schieben bedingt. Dies sieht im vollbesetzten Großraumwagon oder auch im Café nebenan nicht nur etwas tollpatschig aus, es wird mit der Zeit auch sehr mühsam und nervig.
Bei den gebotenen Anschlüssen selbst bietet das Thinkpad SL400 durchaus eine passable Ausstattung. Insgesamt findet man vier USB 2.0 Ports am Gerät, von denen sich zwei Anschlüsse an der linken Seite im hinteren Bereich besonders für dauerhaft angesteckte Geräte wie etwa Drucker und Maus, und die beiden an der rechten Seite im vorderen Bereich eher für kurzzeitige Verbindungen mit einer Digicam, Wechselfestplatte oder einem Memory-Stick eignen.
Überrascht hat uns vor allem der an der linken Seite ebenso im hinteren Bereich platzierte HDMI Ausgang. Mit diesem gibt Lenovo beim SL400 ein weiteres eindeutiges Bekenntnis in Richtung Multimedia ab. Der Käufer profitiert durch diesen vor allem von der Option auch auf externen Bildschirmen in den Genuss volldigitaler Bilder zu kommen, insbesondere in Zusammenspiel bei der Ausstattungsvariante mit Blu-Ray Laufwerk.
Weiteres findet man am Gerät noch einen analogen VGA-Ausgang wir er beispielsweise für eine Verbindung mit einem Beamer immer noch üblich ist, einen Firewire Port, Modem und LAN Anschluss sowie an der rechten Seitenkante im vorderen Bereich die beiden Audio Ports (Kopfhörer und Mikrofon).
Zur Standardausstattung bei den Thinkpads gehören sowohl eine Gigabit Ethernet Verbindung (Realtek RTL8168C/8111C) als auch ein integriertes Wireless Lan Modul. In dieser Hinsicht ist das Thinkpad SL400 bereits mit einem neuen Intel Wireless WiFi Link 5100 Modul ausgestattet. Auf Basis der Intel Montevina Plattform ermöglicht dieser Übertragungsraten von bis zu 300 Mbps (Enhanced n-Standard) und ist damit um bis zu 5x schneller als der aktuelle 802.11g Standard. Bluetooth ist optional verfügbar.
Eine wesentliche Neuerung bei den Thinkpad Serien wird die Ausstattung mit UMTS Breitband Modem sein. Dieses soll bei allen Modellen der Thinkpad Reihe, mit Ausnahme der R-Serie, als Standardausstattung ohne Aufpreis angeboten werden. Als Partner in Deutschland agiert Vodafone, der zu jedem Thinkpad 30 Tage kostenlosen Internet Zugang bietet. Im Anschluss kann beispielsweise auf einen Fixvertrag umgesattelt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit einzelne Web-Sessions zu erwerben und so ohne Vertragsbindung auch weiterhin die UMTS Funktion nützen zu können. Gültig ist dieses Angebot jedoch nur in Deutschland.
Auch in Punkto Sicherheit bietet das Lenovo SL400 eine ganze Reihe von Funktionen um hier den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Beispielsweise das Active-Protection-System der Festplatte das mittels eines Beschleunigungssensors Erschütterungen erkennt und den Schreib/Lesekopf der Harddisk vom Datenträger entfernt um Datenverlusten vorzubeugen.
Für direkte Datensicherheit sorgt auch der integrierte Fingerprint Reader, mit dem sowohl der Zugang zum Notebook eingeschränkt werden kann, als auch diverse Passwörter beim Arbeiten mit dem Gerät mittels Fingerabdruck ersetzt werden können.
Zu den wichtigsten Features der Thinkpad Notebooks zählen die ThinkVantage Tools bzw. die Lenovo Care Software. Diese steht dem Benutzer in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen zur Hilfe. Beispielsweise können mit dem Access Connections Tool schnell Verbindungen zu bestehenden Netzwerken hergestellt und auch verwaltet werden. Einmal richtig organisiert findet ihr Thinkpad automatisch die aktuelle Netzwerkumgebung und nimmt alle notwendigen Einstellungen automatisch vor - sehr praktisch.
Überaus hilfreich ist auch die Rescue and Recovery Funktion die beim Anlegen von Datensicherungen zur Seite steht. Die Option eines Online-Daten-Backups kann mit dem ThinkPlus Secure Business Service Paket zusätzlich erworben werden.
Nett gestaltet wurde auch der Power Manager, mit dem einfach und verständlich mittels eines grafischen Reglers zwischen den verschiedensten Energieprofilen gewählt werden kann.
Man mag es kaum glauben, aber es soll eine beachtliche Anzahl an Benutzern geben, die die integrierte Thinkpad Tastatur auch externen Tastaturen vorziehen. Auch wenn hinsichtlich Tippkomforts individuelle Vorlieben teils eine große Rolle spielen, auf eine strikte Ablehnung stoßen die gebotenen Eingabegeräte selten.
Auch das neue Thinkpad Einstiegsgerät verfügt über eine Tastatur im klassischen Thinkpad Stil. Dies beinhaltet aber auch eine mitunter etwas gewöhnungsbedürftige Tastenanordnung wie etwa der FN-Taste im linken unteren Eckbereich oder aber der etwas nach innen versetzten Entfernen Taste.
Abgesehen vom englischsprachigen Layout der Tastatur unseres Testsamples fallen zwei Punkte etwas ungewohnt auf. Einerseits bietet das Thinkpad SL400 lediglich eine einzeilige Entertaste, andererseits wirken die Tasten insgesamt eher dicht aneinander gedrängt. Beides nagt durchaus etwas am Bedienkomfort und somit an der in dieser Disziplin üblichen guten Bewertung der Thinkpads. Auch eine teils mögliche Durchbiegung unter Druckeinwirkung auf die Tastatur passt nicht so recht ins Thinkpad Image.
Hinsichtlich Tippgefühls kann man auch beim SL400 von einer guten Balance zwischen Druckpunkt, Hubweg und Druckwiderstand sprechen. Positiv fällt das angenehm leise Klickgeräusch beim Schreiben auf.
Keine feststellbaren Unterschiede zu den gewohnten Qualitäten konnten beim Trackpoint bzw. beim Touchpad festgestellt werden. Trackpoint als auch Touchpad sprechen gut und präzise an, und ermöglichen ein rasches Navigieren am Display, auch ohne externe Maus. Mittels der Lenovo Care Tools oder der Tastenkombination FN-F8 kann zwischen beiden Eingabemöglichkeiten umgeschalten werden.
Die Zusatztasten zur Regelung der Lautstärke sind beim Lenovo Thinkpad SL400 an den linken Seitenrand neben die Tastatur gerückt. Hier findet man auch die typisch blaue Taste zum Aufruf der Lenovo Care Tools.
Überaus fremd an einem Thinkpad wirkte das spiegelnde 1280x800 Glare-Type Display in unserem Testsystem des SL400. Auch hier macht Lenovo offenbar Zugeständnisse an die Multimedia Gemeinde, die störende Spiegelungen und Reflexionen zugunsten knackigerer Farben in Kauf nimmt. Um sich dennoch nicht allzu weit von seinen Wurzeln zu entfernen, soll laut Auskunft von Lenovo, die SL Serie wahlweise auch mit mattem Panel erhältlich sein.
Die gebotene Auflösung des WXGA Panels von 1280x800 Pixel, befriedigt vor allem Benutzer die in erster Linie Basic-Anwendungen wie etwa Word oder Internet verwenden. Bei Anwendungen mit vielen Werkzeugkästen und Fenstern oder wenn einfach nur eine ausreichende Übersicht notwendig ist, wie etwa bei Grafikanwendungen, wäre eine höhere Auflösung von Vorteil. Welche weiteren Displayvarianten in den SL Modellen aber im Detail zum Einsatz kommen werden, steht noch nicht fest.
Die Messung der Displayhelligkeit des SL400 bringt mit maximal 163.7 cd/m² ein wenig berauschendes Ergebnis zu Tage. In den oberen Eckbereichen ist außerdem ein Abfall auf bis zu 130.9 cd/m² zu beobachten, was eine Ausleuchtung von lediglich 80% bedingt. Auch die durchschnittliche Displayhelligkeit liegt mit 149.4 cd/m² eher im unterdurchschnittlichen Bereich.
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Ausleuchtung: 80 %
Kontrast: 156:1 (Schwarzwert: 1.04 cd/m²)
Mit einem Schwarzwert von 1.04 cd/m² (minimal darstellbare Helligkeit) hält sich auch der maximal darstellbare Kontrast in Grenzen. Dieser kann beim vorliegenden Modell mit maximal 157:1 angegeben werden. Subjektiv kann das Panel vor allem bei der Darstellung von farbigen Bildern überzeugen. Neben den knackigen Farben ist aber auch ein sehr feiner Graustufenverlauf positiv anzuführen.
Für den Gebrauch im Freien empfiehlt sich die getestete Ausstattungsvariante des Thinkpad SL400 kaum. Zum einen bietet das Panel eine nur mäßige Helligkeit und zum anderen reicht diese kaum um mit den auftretenden Reflexionen und Spiegelungen bei hellen Umgebungslichtverhältnissen fertig zu werden. Es bleibt diesbezüglich abzuwarten, wie sich die matte Variante des Displays hinsichtlich Displayhelligkeit schlägt.
Ebenso nur wenig zufrieden stellend ist die gebotene Blickwinkelstabilität des Panels. Im vertikalen Bereich kommt es schon bei geringen Abweichungen vom idealen senkrechten Betrachtungswinkel zu sichtbaren Bildveränderungen in Form einer Verschattung bzw. einem Überstrahlen des Displays.
Im horizontalen Bereich fallen die möglichen Blickwinkel zwar etwas großzügiger aus, bei einem zunehmenden Abflachen des Blickwinkels werden aber auch hier Bildveränderungen und Spiegelungen auffällig.
Video der Einsichtbereiche des Displays
Nach dem FSC Amilo Si3655 ist das Lenovo Thinkpad SL400 nun unser zweites Testsample, ausgestattet mit Intels neuestem PM45 Chipsatz und der viel zitierten Montevina Plattform. Das SL400 verfügt dabei über eine neue Intel Core 2 Duo P8400 CPU mit 2.26 GHz und 3MB L2-Cache. Diese CPU stellt damit den kleinsten und „leistungsschwächsten“ Chip der neuen Intel CPU Modellpalette dar. Die Bezeichnung P steht für die Stromsparenden Varianten der neuen Prozessoren, deren TDP unter 25W liegt.
Als Grafiklösung kommt bei unserem Testmodell des SL400 eine Geforce 9300M GS von nVIDIA zum Einsatz. Ausgestattet mit 256MB GDDR3 Videospeicher zählt diese Grafikkarte zu den Einstiegslösungen der neuen nVIDIA Chips, die im Vergleich zu integrierten Grafiklösungen, wie etwa dem aktuellem Intel GMA 4500M HD Chip, eine deutlich bessere Performance bieten, für professionelle Anwendungen unter Umständen aber nicht mehr ausreichend sind.
Leistungstechnisch positioniert sich das Lenovo SL400 mit der nVIDIA Geforce 9300M GS Grafik etwas über dem Niveau der Geforce 8400M GS bzw. der Quadro NVS 140M.
Wenig überraschend schneidet das SL400 im PCMark 2005 Benchmarktest mit erreichten 5278 Punkten überaus souverän ab. Hier kann sich die neue Einsteigerklasse von Lenovo sogar vor das einstige Top-Modell, das T61p, ausgestattet mit T7500 CPU und Quadro FX570M Grafik setzen.
Ähnlich gut positioniert sich das Thinkpad im Cinebench R10 Vergleichstest. Die eingesetzte P8400 CPU erreicht im Rendering Test das Niveau einer T7700 Merom CPU mit 2.4 GHz. Hier ist der Leistungsvorteil der neuen Intel CPUs in 45 Nanometer Technik gut erkennbar. Im Cinebench Shading Test erreicht das Thinkpad SL400 mit Geforce 9300M GS Grafik ebenso ein passables Ergebnis und setzt sich deutlich vor die Geforce 8400M GS bzw. die Quadro NVS 140M, der Anwenderoptimierten Version der Geforce 8400.
Das Thinkpad SL400 verfügte in der von uns getesteten Ausstattungsvariante über 2048MB Arbeitsspeicher (DDR2 PC5300). Für eine weitere Aufrüstung bietet das SL400 insgesamt zwei Speicher Slots, von denen vorerst nur einer belegt ist.
Als Massenspeicher war eine 250GB Festplatte von Hitachi verbaut (HTS542525K9S), die im HDTune Benchmarktest überaus gute Übertragungsraten sowie mit 17.4 Millisekunden auch eine flotte Zugriffszeit bietet. Es ist anzunehmen, dass speziell im Bereich Arbeitsspeicher und Massenspeicher zahlreiche verschiedene Ausstattungsvarianten angeboten werden.
3DMark 2001SE Standard | 15106 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 6462 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 3853 Punkte | |
3DMark 06 1280x800 Score | 2191 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 5278 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 2796 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 4639 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 2508 Points |
Spieleleistung
Dass die Thinkpads nicht unbedingt für einen Gaming Einsatz gedacht sind, steht außer Diskussion. Dennoch macht die starke Ausrichtung der neuen SL Serie in Richtung Multimedia einen Test reizvoll, nicht zuletzt aufgrund der eigenständigen nVIDIA 9300M GS Grafik.
Bei den mittlerweile bereits etwas in die Tage gekommenen Spiele Klassikern Doom 3 und FEAR erreichte das SL400 eine durchaus passable Performance. Im Doom 3 Timedemo Test erreichte das Notebook selbst bei Ultra Presets eine gute Leistung von durchschnittlich 51.5 Fps. Im FEAR Performance Test können bei Medium Details noch 68 Fps im Durchschnitt erreicht werden.
Deutlich schwieriger hat es die eingesetzte Hardware bei aktuellen Games. So konnte etwa bei Crysis nur auf low-details eine spielbare Bildwiederholungsrate von 25-35 Fps beim Anspielen des Demos beobachtet werden. Bereits bei medium-details bricht die Performance auf unter 10 Fps ein.
Ähnlich ergeht es dem SL400 beim Shooter-Klassiker Call of Duty 4. Bei einer Auflösung von 1024x768 müssen letztlich alle Effekte und Details auf Minimum gestellt bzw. deaktiviert werden, um eine gute Spielbarkeit zu gewährleisten. Dafür wird man letztlich im Game aber mit durchaus brauchbaren 20-60 Fps belohnt.
Auch der Strategie Hit World in Conlict kann mit einer Auflösung von 1024x768 bzw. 1280x800 bei low-details mit durchschnittlich 30-50 Fps durchaus gespielt werden.
Unreal Tournament 3, dass erfahrungsgemäß recht hohe Frameraten für eine ordentliche Erfolgsbilanz benötigt, brachte bei einer Auflösung von 1024x768 bei minimalen Detaileinstellungen 35-50 Fps. Dem passionierten Gamer ist dies schon etwas zu wenig.
Insgesamt kann man dem SL400 in der vorliegenden Ausstattung damit eine für den Gelegenheitsgamer durchaus brauchbare Spieleperformance attestieren. Auch aktuelle Games lassen sich, wenn auch mit einer erheblichen Reduktion von Auflösung und den Detailstufen, mit einer einigermaßen brauchbaren Bildwiederholungsrate meistern.
Lautstärke
Nach dem Einschalten gibt sich das SL400 vorerst überaus leise und hörbar ist lediglich das Laufgeräusch der Harddisk (33.5 dB(A)). Bereits nach kurzer Zeit läuft jedoch der Lüfter an und hebt das Geräuschniveau auf 34.3 dB(A). Das Notebook kann in diesem Zustand als deutlich hörbar aber nicht störend beschrieben werden. Im Office Betrieb bleibt das Gerät hinsichtlich Lautstärke praktisch konstant.Erst bei gezielter Auslastung beider CPU Kerne und der Grafikkarte erhöht der Lüfter abermals seine Geschwindigkeit und verursacht dabei einen maximalen Lärmpegel von 35.8 dB(A). Auch in diesem Zustand bleibt das Thinkpad SL400 aber durchaus im grünen Bereich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.5 / 34.3 / 34.3 dB(A) |
HDD |
| 35.1 dB(A) |
DVD |
| 36.8 / dB(A) |
Last |
| 35.8 / 35.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die gemessenen Oberflächentemperaturen des SL400 in der getesteten Ausstattung blieben selbst bei intensiver Belastung stets im unproblematischen Bereich. Als erreichte Maximalwerte können für die Unterseite des Notebooks 33.7°C und für die Oberseite der Baseunit 35.9°C festgehalten werden. Der Laptop wirkt subjektiv lediglich leicht erwärmt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.3 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-3.7 °C).
Lautsprecher
Für eine entsprechende Sound-Untermalung sorgen zwei Speaker, integriert in eine Leiste oberhalb der Tastatur. Die wiedergegebenen Klänge sind als sauber und präsent zu beschreiben, wobei aber ebenso eine Schwäche bei niederfrequenten Tonlagen offensichtlich wird. Die maximal mögliche Lautstärke ist als ausreichend zu beschreiben. Der Test des 3.5mm Stereo Kopfhörerausganges brache keine weiteren Auffälligkeiten zu Tage.
Ausgestattet mit einem 10.8V 4800mAh (51.8 Wh) Lithium-Ionen Akku versucht das Thinkpad SL400 auch im mobilen Einsatz zu punkten. Im BatteryEater Lesetest bei maximalen Energiesparoptionen, erreichte das Notebook eine Laufzeit von 230 Minuten. Dies kann als maximal mögliche Laufzeit interpretiert werden.
Unter Last im BatteryEater Classic Test hielt das SL400 nur knapp 75 Minuten durch (maximale Leistung, maximale Displayhelligkeit, WLan ein - minimal annehmbare Laufzeit).
Im praxisnahen DVD Wiedergabebetrieb bei maximaler Helligkeit, deaktiviertem WLan und angepasster Systemleistung erreichte das Gerät eine Laufzeit von 140 Minuten. Damit sollte sich auch ein Film auf DVD mit durchschnittlicher Länge ausgehen.
Beim WLan Surfen mit angepasster Displayhelligkeit und aktivierten Energiesparoptionen erreichte das Notebook eine Laufzeit von 155 Minuten.
Je nach geplantem Einsatz bietet das Lenovo Thinkpad SL400 eine mäßige bis brauchbare Akkulaufzeit. Die Anordnung der Akkus an der Ruckseite des Gerätes lässt jedoch vermuten, dass ähnlich wie bei den bisherigen Thinkpad Modellen auch für die neue SL-Serie optionale leistungsstärkere Hauptakkus verfügbar sein werden, die dann zwar etwas aus dem Gehäuse hervorstehen, dafür aber eine deutliche Erhöhung der Laufzeit mit sich bringen.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 32 / 35 / 39 Watt |
Last |
60 / 75 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Ein neues Einsteiger-Thinkpad Notebook zu konzipieren, das im Preis deutlich unter den bestehenden Modellen liegt, über die klassischen Thinkpad Tugenden verfügt aber dennoch keine Konkurrenz zur weiteren Modellpalette darstellt, ist mit Sicherheit eine heikle Gradwanderung. Insgesamt kann man aber sagen, dass es Lenovo mit der SL Serie durchaus geschafft hat, eine neue Sparte zu besetzen, ohne in Konflikt mit den übrigen Modellen zu treten. Lediglich die Lenovo 3000 Serie sollte in Anbetracht des Mehrwerts der neuen Thinkpad SL Serie zu einem dennoch interessanten Preis gehörig ins schwitzen kommen.
Die Abgrenzung zu den höherwertigen und auch wesentlich teueren Thinkpad Modellen vollzieht Lenovo vor allem in der Gestaltung und im Auftritt der SL-Serie. Sowohl die Form des Notebooks als auch die Gestaltung der Oberflächen, allen voran der Displaydeckel in Hochglanzoptik, wirken eher wenig professionell und sind auch hinsichtlich ihrer Funktionalität nicht überzeugend. Dafür bekommt man aber ein gewohnt robustes Chassis mit interessanten Features wie etwa der Tastatur mit Flüssigkeitsableitung oder aber dem ClamShell Prinzip des Displays.
Ausgestattet mit HDMI Port und optionalem Blu-Ray Laufwerk gibt sich das SL400 schon beinahe als Multimedia Notebook, auch wenn die Eingabegeräte im bekannten Thinkpad Design eine andere Sprache sprechen.
Punkten kann das Thinkpad SL400 auch mit seinem integrierten UMTS Breitband Modem, das einen ortsunabhängigen Internetzugang gewährt. Während Kunden in Deutschland hier mit einem Gratispaket von Vodafone umgarnt werden, müssen sich Interessenten aus anderen Ländern selbst nach einem geeigneten Anbieter umsehen.
Auch das Display präsentierte sich mit spiegelnder Oberfläche vorerst gänzlich im Consumer-Look. Glücklicherweise sollen in Folge aber auch matte Panels erhältlich sein. Hinsichtlich Helligkeit und Blickwinkelstabilität konnte das verbaute WXGA Display nicht wirklich überzeugen.
Alle neuen Lenovo Thinkpad Modelle verfügen über Intels aktuelle Centrino 2 (Montevina) Plattform, die wie auch im getesteten SL400, eine doch deutliche Leistungssteigerung zum Santa Rosa Chipsatz verspricht. Sowohl hinsichtlich Grafik- als auch bei den Anwendungsbenchmarks kann das SL400 in der vorliegenden Ausstattung überzeugen.
Geräuschemissionen und Oberflächentemperaturen bleiben dabei stets im Rahmen.
Die gebotene Akkulaufzeit könnte für eine verstärkte mobile Nutzung des Notebooks etwas zu kurz ausfallen. Hier bleibt aber die Hoffnung auf optional erhältliche größere Akkus, die dann die Laufzeit entsprechend verlängern könnten.
Insgesamt stellt die Thinkpad SL-Serie eine interessante Option für den preisbewussten Business Einsteiger aber auch für Privatkunden dar, bekommt man letzten Endes doch vergleichsweise viel Thinkpad zum kleinen Preis. Dies beinhaltet auch integriertes Breitband Internet, praktische Lenovo Care Tools und letztlich eine ganze Palette an Optionen hinsichtlich Service, Support und Datensicherheit, die jedoch zusätzlich erworben werden müssen.