Test Dell Streak 5" Tablet/MID
Neben dem Hype um das Apple iPad hatte es das/der Streak von Dell nicht ganz leicht, sich eine entsprechende öffentliche Aufmerksamkeit zu sichern. Zu Unrecht eigentlich, bringt Dell doch mit dem Streak einen spannenden Hybriden aus Smartphone und Tablet im 5-Zoll Format. Gedacht ist das Device in erster Linie zur Nutzung als mobiler Internet Zugang, nur sekundär als Telefon, auch wenn dies für viele potentielle Kunden durchaus ein entscheidendes Argument Pro-Streak sein könnte.
Ein Gadget wie das Streak lebt vor allem von seiner Bedienbarkeit, wofür sich die eingesetzte Software zu einem überwiegenden Teil verantwortlich zeigt. Dell setzt hier mit Android (Version 1.6) auf ein erprobtes und bereits weit verbreitetes Betriebssystem. Dies ist allerdings auch bereits der erste mögliche Kritikpunkt, sind aktuelle Android-Plattformen doch überwiegend mit Version 2.1 ausgestattet und auch der Nachfolger 2.2 „Froyo“ bereits am Start. Features wie etwa „Pinch-to-zoom“ fehlen dem Streak damit, und können nur durch eigens seitens Dell angepassten Apps geboten werden.
Ob es sich beim Dell Streak eher um ein großes Smartphone oder doch um einen viel zu kleinen Tablet handelt, oder ob Dell mit diesem Gadget die perfekte Mischung aus beiden Welten gefunden hat, das versucht der folgende Test zu klären.
Die Zeit der Funkgeräte mit plumpen Tasten und abstehenden Antennen ist glücklicherweise schon eine Weile abgelaufen. Was heute verkauft werden will, muss vor allem gut aussehen. Apple macht es mit seinen Devices vor, die es dank perfekter Optik nicht nur in unzählige Damenhandtaschen geschafft haben, sondern auch auf praktisch jedem fachfremden Werbebild, sei es nun von diversen Möbelhäusern, oder einfach nur auf Lifestyle-Images zu finden sind.
Was das vorliegende Streak betrifft, so darf man den zuständigen Designern bei Dell durchwegs gratulieren. Das Device kommt in einem sehr geradlinigen Outfit, verfügt dank der abgerundeten Ecken dennoch über eine ausgezeichnete Haptik, sprich es liegt stets angenehm in der Hand. Die Oberseite ist durch das spiegelnde Gorilla-Glass Display und die minimal abgesetzten Bereiche links und rechts neben dem Bildschirm, ebenso in Glossy-Optik geprägt. Die Gehäusewanne greift an der Unter- und Oberkante des Gerätes um die Kante herum und umschließt so teils das Display. Als Material setzt man hier offenbar auf Kunststoff, der auf Wunsch in Rot oder Schwarz ausgeliefert werden kann.
Vom speziellen "Gorilla Toughened Glass" verspricht sich Dell eine besondere Resistenz gegenüber möglichen Kratzern auf der Touch-Screen Oberfläche, sowie eine allgemein erhöhte Bruchfestigkeit.
Das Streak wirkt insgesamt wie aus einem Guss, wobei der abnehmbare Metall-Deckel an der Geräterückseite hier den Eindruck etwas trübt. Dieser kann unter punktueller Krafteinwirkung sowohl geringfügig verformt werden und außerdem bei bestimmten Haltungen ein leises Knarrgeräusch verursachen.
Dafür bekommt der User durch das Abnehmen dieser Wartungsklappe Zugang zum problemlos auswechselbaren Akku, der eingesetzten MicroSD sowie der SIM-Karte. Der durch den Schiebemechanismus bedingte Spalt wird durch ein Lochblech verblendet, durch dieses auch gleichzeitig der verbaute Speaker seine Schallwellen wirft.
Hinsichtlich Gewichts messen wir 218 Gramm, minimal weniger als Dell offiziell angibt (220g). Damit liegt das Streak zwar deutlich über aktuellen Smartphones (Galaxy S 118 Gramm, iPhone 4 137 Gramm), wiegt aber doch um ein vielfaches weniger als etwa Netbooks (> 1000g). Aktuelle Tablets liegen vergleichsweise bei 760g für das Toshiba Folio 100 (10-Zoll) bzw. 380 Gramm für das Samsung Galaxy Tab (7-Zoll).
Die Abmessungen von 152,9 x 79,1 x 9,98 mm sprechen zwar grundsätzlich nicht gegen eine Platzierung in der Jacken-/Hosentasche, von einem angenehmen Tragekomfort ist aber mit einer entsprechenden Beule in der Hose keine Rede mehr.
Die Liste der kabelgebundenen Anschlussmöglichkeiten fällt beim Dell Streak sehr übersichtlich aus. An der Oberkante finden wir hier eine 3.5mm Buchse für die Platzierung eines Headsets. Auf der gegenüber liegenden Breitseite wurde mittig ein 30-poliger Universal-Port verbaut. Hier wird etwa das Ladegerät, die USB 2.0-Verbindung zum PC, oder auch diverses optional verfügbares Zubehör angedockt. Im Standard-Lieferumfang finden sich lediglich ein kleines Netzgerät, das mit dem gleichsam für Datentransfers benutzbaren USB-Kabel mit dem Streak verbunden wird.
Recht umfangreich gestaltet sich die Zubehörpalette im Dell Shop. Spannend könnte davon beispielsweise das Auto-Docking-Kit sein, mit dem das Streak dank integriertem GPS auch als Navi im Auto unter der Windschutzscheibe in Position gebracht werden kann. Mit Google Maps Navigation verfügt das Streak auch über kostenlose Navigationssoftware.
Für den Heim-Multimedia-Einsatz bietet Dell das AV-Docking-Kit, welches das Streak in waagrechter Position aufrecht fixiert und einen HDMI-Ausgang beinhaltet, mit welchem das Device dann auch Bilder und Videos über einen Fernseher ausgeben kann.
Kommunikation
Kabellos ist das Dell Streak auf dem aktuellen Stand der Technik. So ist das Gadget ausgestattet mit Bluetooth 2.0 + EDR, WLAN 802.11b/g und UMTS (2100 / 1900 / 850 MHz), GSM / EDGE (1900 / 1800 / 900 / 850 MHz) bzw. HSDPA / HSUPA (7,2 Mbit/s / 5,76 Mbit/s ).
Technik als auch Größe des Dell Streaks erlauben einen Einsatz als Mobiltelefon auf GSM-Basis. Die Größe des Streaks betrachten wir als grenzwertig wenn es um die Optik beim Telefonieren geht.
Im Praxiseinsatz klappte das Telefonieren mit dem Gerät trotzdem ganz passabel. Mit dem mitgelieferten Headset beschwerte sich unser Gegenüber aber wiederholt über eine zu leise und unsaubere Sprachqualität.
Bild und Video
Zusammen mit der 5 Megapixel Kamera auf der Rückseite des Gerätes und der VGA-Frontkamera ist das Streak vorbereitet für Foto- und Videoaufnahmen als auch Videokonferenzen. Die Kamera wird über einen eigenen Button auf der Oberkante des Streaks gesteuert. Während das Scharfstellen noch gut klappt, liegt der Druckpunkt für das Auslösen deutlich zu tief. Oft kommt es hier noch zu einem Verwackeln des zuvor eingerichteten Motivs. Dieses unangenehme Ansprechverhalten muss sich auch der On/Off-Button vorwerfen lassen, der neben dem Auslöser etwas weiter nach innen gerückt wurde. Oftmals vertauscht man diese beiden Buttons im Betrieb ungewollt.
Die Qualität der 5 Megapixel Kamera geht für schnelle Schnappschüsse zwischendurch durchwegs (bei guter Umgebungshelligkeit wohlgemerkt) in Ordnung und kann mit aktuellen Kompaktkameras mithalten. Das Testbild zeigt scharfe Konturen und kräftige Farben. Im Vergleich zu einer digitalen Spiegelreflexkamera (Canon 500D im Test), zeigt sich aber sowohl beim Dell Streak als auch bei der Casio Exilim ein zu dunkles, der Realität nicht entsprechendes Bild. Die VGA-Frontkamera taugt ausschließlich für Videochat bei geringer Bildqualität.
Die Videofunktion der Kamera kann für die Aufzeichnung kurzer Clips durchwegs eingesetzt werden, allerdings trübt der unzureichende Verwackelungsschutz rasch die Freude bei der Wiedergabe der Clips auf einem größeren Display.
Zubehör
Neben den zuvor schon angesprochenen Zubehörartikeln bietet Dell außerdem noch eine passende Ledertasche (35,99.-) die gleichzeitig als Ablage bei Videowiedergabe genutzt werden kann, sowie eine Kunststoffhülle (31,08.-), die die Rückseite des Gerätes vor Gebrauchsspuren schützt. Erwerben kann man außerdem auch noch einen Ersatz Akku (44,99.-), da dieser problemlos wie bei einem handelsüblichen Mobiltelefon auch von einem Laien gewechselt werden kann.
Sollte der Betrieb als Navi ins Auge gefasst werden, lohnt sich eventuell gleich auf entsprechendes Paket zu achten, das inklusive Car-Kit lediglich 30 Euro mehr kostet. Erworben als Einzelzubehör kommt dieses auf 61.99 Euro.
Im Lieferumfang des Basispaketes findet man lediglich das Ladegerät samt Universal USB-Verbindungskabel, ein einfaches Headset sowie eine dünne textile Schutzhülle, die sich dank ihrer Mikrofaseroberfläche auch sehr gut zum Reinigen des Displays eignet.
Garantie
Ab Werk gestattet Dell 12 Monate Abhol- und Reparatur-Service. Gegen einen überschaubaren Betrag von 10 Euro kann dieser auf 24 Monate erweitert werden. Mit diesem attraktiven Preispunkt kann man die Verlängerung guten Gewissens empfehlen. Apple nimmt für eine Garantieverlängerung auf 2 Jahre bei seinem iPad vergleichsweise 99 Euro, wobei Kunden dafür auch Telefon-Support bei Softwarefragen erhalten.
Kommen wir nun zu einem besonders spannenden Punkt bei mobilen Internet Devices, den Eingabemöglichkeiten. Das Streak verzichtet, abgesehen von den Knöpfen an der Oberkante zur Steuerung der Ausgabe-Lautstärke, dem On/Off Button sowie dem Auslöser für die Kamera, auf mechanische Tasten. Sämtliche Eingaben laufen zum Großteil über den 5-Zoll großen Multitouch-LCD. An seiner rechten Seite bietet das Streak außerdem noch drei berührungssensitive Tasten (Back, Menü und Home), die die Bedienung des Gerätes erleichtern und beschleunigen.
Touch-Display
Keine Frage, Touch ist neben 3D wohl der Trend des Jahres. Im Gegensatz zu oft sehr wenig benutzerfreundlichen Lösungen bei diversen Notebooks und All-in-One PCs, vermag die im Dell Streak angebotene Lösung aber durchaus zu überzeugen. Das Display spricht sehr gut auf Eingaben mit dem Finger an, wiederholte Eingabeversuche beim Navigieren am Gerät bleiben praktisch aus. Überhaupt klappte die intuitive Bedienung auf Anhieb, selbst für einen absoluten Android-Neuling.
Apropos Android: Die installierte Version 1.6 unterstützt wie eingangs bereits angesprochen keine „Pinch-to-zoom“ Funktion, also das Vergrößern bzw. Verkleinern des dargestellten Inhaltes durch auseinanderziehen oder zusammenschieben zweier am Display platzierter Fingerkuppen. Mühsam ist damit etwa die Bedienung von Google-maps oder auch diversen Apps, etwa einem pdf-Reader. Im vorinstallierten Browser (Webkit) wurde diese Funktion allerdings bereits integriert, was die Bedienung wesentlich erleichtert. Eine breite Unterstützung wird erst ab Android Version 2.1 gegeben sein.
Vergleicht man das Handling etwa mit Apples iPad, so werden auch weniger flüssige Scroll-Animationen auffällig. Insbesondere im Android-Market ist dies zu beobachten. Möglicherweise wirkt sich auch hier ein späteres Upgrade der Betriebssystem-Version positiv aus.
Einen weiteren Kritikpunkt müssen wir an dieser Stelle nennen: Die automatische Lageanpassung (Hochformat/Querformat) reagiert oft nicht bzw. stark verzögert, oft ungewollt, etwa beim Ablegen am Schreibtisch. Der Beschleunigungssensor spricht an sich allerdings gut an, wie bei diversen Games erfolgreich getestet werden konnte.
Ergänzend noch eine Beobachtung: Wird das Streak etwas unsanfter am Schreibtisch abgelegt, so deaktivierte sich unser Testgerät hin und wieder vollständig, was möglicherweise auf eine kurzzeitige Unterbrechung der Akkukontakte zurückzuführen ist.
Tastatur
Keyboard gibt es keine im herkömmlichen Sinn, allerdings kann über den Touch-Display eine virtuelle Variante eingeblendet werden. Diese nimmt dann beinahe die gesamte untere Displayhälfte in Anspruch, womit für die jeweilige Anwendung (Mail, Notizen,…) nur mehr 33 Millimeter Bildhöhe bleiben. Rund 5mm nimmt permanent die Statusleiste am oberen Displayrand in Anspruch.
Das Verfassen von längeren Texten bzw. Nachrichten leidet folglich an der mangelnden Übersicht, da in der Regel kaum mehr als 3-6 Zeilen sichtbar sind. Schwierig wird es, sofern man mit dem Cursor die Zeilen wechseln will. Dann gilt es mit dem Finger zielgenau die richtige Zeile bzw. Position zu treffen, da die Tastatur nur Pfeiltasten für Links und Rechts beinhaltet.
Die Texteingabe gestaltet sich am Anfang überhaupt etwas mühsam, was in erster Linie durch die kleinen Tastensymbole (rund 6x7mm - Dells Keyboard mit Zahlenblock im Querformat) bedingt ist. Nach einiger Eingewöhnungszeit klappte dies aber deutlich besser, und kurze Mails und Notizen konnten problemlos eingegeben werden. Wichtigstes Hilfsmittel ist dafür das Wörterbuch, das während dem Tippen Wort-Vorschläge einblendet, welche sofern passend durch einen kurzen Fingertipp übernommen werden können.
Schwierig gestaltet sich das Tippen in unruhigen Umgebungen, etwa im Auto oder im Flugzeug bei leichten Turbulenzen. Hier sind Gadgets mit größeren Eingabebereichen, etwa Apples iPad oder spezielle Software wie Samsungs Swipe im Vorteil. Damit lassen sich auch insgesamt höhere Eingabegeschwindigkeiten als mit dem Streak realisieren.
Nicht wirklich funktioniert mit dem Streak die Texteingabe mit zwei Händen gleichzeitig, sprich mit den Daumen der beiden Hände. Dafür ist das Device einen Tick zu groß bzw. die Tasten der virtuellen Tastatur nicht optimal angepasst.
Beim verbauten Display handelt es sich um ein Multitouch-LCD Panel mit einer Bilddiagonale von 13 Zentimetern (5“) und einer Auflösung von 800x480 Pixel. Dies entspricht einer Punktdichte von 186 dpi. Apples iPhone 4 bietet im Vergleich auf einem 3.5-Zoll Display eine Auflösung von 960x640 Pixel, also eine Punktdichte von unglaublich hohen 330 dpi. Das am ehesten noch vergleichbare Galaxy Tab von Samsung löst mit 170 dpi (7“ 1024x600) knapp geringer auf als das Dell Streak.
Inwiefern ist dies nun für den Nutzer von Bedeutung? Nun, je feiner ein kleines Display aufgelöst ist, desto schärfer werden etwa Schriftzeichen dargestellt welche dann selbst bei einer geringen absoluten Größe noch vollständig scharf wahrgenommen werden können. Das iPhone vermag etwa Websites ohne Zoom scharf und lesbar darzustellen, auch wenn die einzelnen Schriftzeichen schon besonders klein sind. Das Dell Streak schafft dies dank 5-Zoll Panel auch noch ausreichend gut, etwa im Test mit notebookcheck.com.
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Ausleuchtung: 84 %
Kontrast: 831:1 (Schwarzwert: 0.35 cd/m²)
Wie sieht es nun messtechnisch beim verbauten Display aus. Unser Gossen Mavo Monitor misst eine maximale Displayhelligkeit von 291 cd/m² im zentralen Displaybereich. Zu den Rändern hin fällt diese auf bis zu 245 cd/m² ab, was eine Ausleuchtung von 84.2% sowie eine durchschnittliche Helligkeit von 264.3 cd/m² bedingt. Damit liegt das Dell Streak in etwa auf einem Niveau mit dem Apple iPad.
Bei der Verwendung im Freien überraschte das Streak anfangs mit einem viel zu dunklen Display. Die Ursache war allerdings rasch gefunden: Die aktive adaptive Helligkeitsanpassung fährt die Displayhelligkeit herunter, sobald die Umgebungshelligkeit sinkt. Im Outdoor-Betrieb kann genau dies passieren, wenn man das Device im Querformat hält und mit dem linken Daumen die Frontkamera sowie den daneben platzierten Lichtsensor verdeckt. Intuitiv packt man leider sehr oft an dieser Stelle an, da das Querformat die wohl attraktivere Lage für die Bedienung des Streaks darstellt. Wir deaktivierten in Folge die automatische Helligkeitsanpassung.
Bei maximaler Helligkeit lässt dich das Streak auch im Außeneinsatz gut bedienen. Die spiegelnde Oberfläche des „Gorilla Glass“ sorgt aber bei ungünstigen Blickwinkeln für störende Reflexionen. Die kompakte Größe des Gerätes ermöglicht aber fast immer eine optimale Ausrichtung des Streaks für bestmögliche Bildqualität.
Die stabilen Blickwinkel fallen gut, allerdings nicht so ausgezeichnet wie beim iPad aus. Selbst aus flachen Betrachtungspositionen können Displayinhalte ohne Farbveränderungen betrachtet werden. Lediglich verstärkt auftretende Spiegelungen trüben hier den Eindruck. Nennenswerte Unterschiede im horizontalen und vertikalen Bereich können nicht ausgemacht werden.
Herzstück des Dell Streak ist der Qualcomm QSD8250 Snapdragon Prozessor, der auch in Smartphones und kleinen Computer-Systemen Einsatz findet. Der Chip basiert auf einer ARM-CPU und kann auch 720p HD-Videos dekodieren. Der Prozessor ist im 65nm Prozess gefertigt und mit 1 GHz getaktet. Zu finden ist der Snapdragon etwa auch im HTC Desire oder im Google Nexus One Smartphone.
Benchmarktests im herkömmlichen Sinn fallen bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit nahezu vollständig aus. So lieferte etwa der Google V8 Browser-Benchmark kein Ergebnis und auch Futuremarks Peacekeeper verweigerte den Abschluss. Für einen Plattform-übergreifenden Vergleichswert bleibt damit nur noch der Sunspider Java Skript Benchmark, der die Performance von Browsern bewertet.
Dieser schließt mit 28240 Millisekunden den Test ab. Damit positioniert sich das Dell Streak zwar vor dem iPhone 3G, allerdings doch deutlich hinter Apples iPad (10545ms) oder auch dem Google Nexus One (5795ms).
Subjektiv kann man beim Navigieren und Scrollen auf Websites durchaus hin und wieder ein leichtes Ruckeln beobachten. Insgesamt reicht die Performance aber für anspruchsloses Surfen im Netz aus.
Mühsam gestaltete sich der Transfer von großen Datenmengen auf das Streak. Für ein 2GB Paket an mp3 Musik-Dateien wurden rund 35 Minuten in Anspruch genommen. Der Datentransfer wurde dabei von einem eingehenden Anruf abgebrochen und musste anschließend manuell fortgesetzt werden.
Vorteil der Android Plattform ist die Multitasking Fähigkeit, also verschiedene Anwendungen parallel auszuführen. Dies beinhaltet allerdings ein nicht irrelevantes Problem: Werden Anwendungen nicht vollständig geschlossen, sondern kehrt man mittels Home- oder Back-Taste lediglich zum Arbeitsplatz zurück, so laufen diese im Hintergrund unbemerkt weiter. Dies könnte unter Umständen auch die Leistungsfähigkeit des Systems beeinträchtigen. Will man im Hintergrund bequem aufräumen, hilft lediglich eine eigene App, etwa der Advanced Task Manager.
Videoperformance
Attraktiv ist der Dell Streak natürlich auch hinsichtlich einer möglichen Verwendung als mobiler Video-Player. Schiebt man am Heim-PC vorhandene Videodateien allerdings einfach so auf das Device, so muss man dafür auch eine entsprechende Wiedergabe-Applikation installieren. Großer Beliebtheit erfreut sich diesbezüglich etwa der "Rockplayer", der zahlreiche Formate unterstützt.
Im Test mit Xvid-Files (624x352) störte dabei aber ein hin und wieder beobachtbares dezentes Ruckeln. Der vorinstallierte Player konnte die Clips grundsätzlich nicht wiedergeben.
Auch der allseits bekannte "Big Buck Bunny"-Clip in den Formaten mp4 und h.264 verlangte nach einem kompatiblen Player. Mittels Rockplayer liefen die Testclips in 480p als auch in 720p annähernd flüssig. Vor allem in Kamerafahrten mit wenig bewegtem Hintergrund konnte man aber ein wiederholtes abbremsen der Bildlaufgeschwindigkeit beobachten. Während heftig bewegter Bilder war dies für die Augen nicht zu registrieren.
Speicherausstattung
Das Dell Streak verfügt zum einen über 512MB ROM + 512 MB SDRAM sowie 2GB Speicher auf einer für den Benutzer nicht zugänglichen MicroSD für Systemdaten und Anwendungen. Hinzu kommt die über die Wartungsklappe an der Rückseite gut erreichbare MicroSD mit einer Kapazität von 16 Gigabyte in der Basisausstattung. Zurzeit bietet Dell ein Upgrade der MicroSD von 16 auf 32GB zu einem Aufpreis von 50 Euro an. Denkbar ist natürlich auch ein Tausch zu einem späteren Zeitpunkt durch den Nutzer selbst.
Geräuschemissionen
Im Dell Streak befinden sich keine beweglichen Bauteile, sprich kein konventionelles Laufwerk oder ein Lüfter, die Lärm verursachen könnten. Das Gerät ist damit zu jeder Zeit absolut lautlos.
Temperatur
Zwar konnten bei Videowiedergabe über eine lange Zeit hinweg leicht erhöhte Temperaturen an der Rückseite des Gerätes beobachtet werden, unangenehm wurden diese allerdings nicht.
Lautsprecher
Das Dell Streak verfügt über einen integrierten Speaker an der Geräterückseite. Dieser erreicht zwar eine respektable Lautstärke bei maximalem Output, hörenswert sind seine Klänge aber keines Falls. Legt man den Streak am Tisch ab, wird zudem die Speakeröffnung bedeckt und der Klang zusätzlich beeinträchtigt.
Alternativ dazu kann man auch auf Kopfhörer zurückgreifen. Dell liefert solche in Form eines Headsets im Basispaket mit. Hinsichtlich Klang könnten diese aber nicht überzeugen, insbesondere der schwache wiedergegebene Bass wurde bei Musikwiedergabe offensichtlich. Selbst günstige, höher wertige Speaker (im Test AKG K314p), zeigten den Dell Kopfhörern ihre Grenzen auf.
Insgesamt fiel im Test auch ein in bestimmten Situationen zu geringer Ausgangspegel für die Kopfhörer auf. Etwa im Flugzeug mit etwas gesprächigeren Sitznachbarn bedarf es schon besonderer Konzentration, um einem Film auf dem Streak zu folgen.
Im Streak ist eine Lithium-Ionen Polymer Batterie verbaut. Diese hat eine Kapazität von 5.66 Wh (1530 mAh). Vorteil gegenüber so manch anderen Devices, insbesondere aus dem Apple Lager, ist die gute Zugänglichkeit des Akkus. Dieser kann mit wenigen Handgriffen entfernt und gegebenen Falles getauscht werden. Dell bietet einen baugleichen Ersatzakku im Online-Shop zum Preis von 48,08 Euro an.
Bei einem mobilen Gerät wie dem Dell Streak erwarten wir natürlich eine entsprechend lange Akkulaufzeit. Da unsere üblichen Benchmarktests auf dem Streak nicht durchführbar sind, griffen wir hier zu vier verschiedenen Anwendungsszenarien.
Maximale Akkulaufzeit verspicht der Standby Betrieb bei deaktivierten Funkmodulen und deaktiviertem Display. Während eines vollständigen Arbeitstages entleerte sich der Akku in diesem Zustand nur einige wenige Prozentpunkte. Damit kann man den maximalen Standby-Betrieb auf maximal rund 230h hochrechnen. Dies entspricht mehr als 9 Tagen.
Spannender wird es dann aber im praxisnahen Einsatz. Im WLAN-Surfbetrieb (3G aus, max. Displayhelligkeit) hielt das Dell Streak rund 365 Minuten, sprich etwas mehr als 6 Stunden durch. Die Wiedergabe eines .avi Videos mit der Rockplayer-App saugte den Akku in 240 Minuten, also 4 Stunden aus.
Um auch das Worst-Case Szenario auszuloten, haben wir auf ein 3D-Game (Speed Forge 3D Demo) zurückgegriffen. Bei aktiver Audioausgabe und immer wieder einsetzender Vibration schaffte das Streak eine Akkulaufzeit von 190 Minuten.
Ein durchschnittlicher Tagesablauf setzt sich in der Regel aus veränderbaren Teilen aller vier zuvor getesteten Nutzungsszenarien zusammen. Wir haben das Streak an einem langen Arbeitstag praxisnah getestet. Dieser beinhaltete einzelne Telefonate, wiederholte Surf-Sessions per WLAN und 3G sowie rund 2 Stunden Videowiedergabe per Headset während eines Fluges. Am Ende des Tages (08.00-24.00) zeigte die Batterieanzeige etwas über 40%. Damit sollte sich ein Arbeitstag mit durchschnittlichem Anwendungsmix problemlos ausgehen.
Danach tut man aber gut daran, das Streak danach wieder an eine Stromquelle anzuschließen. Dies kann etwa an einer Steckdose passieren, oder aber auch per USB an einem Notebook oder PC. Vollständig geladen war der Akku dann wieder nach rund 1,5 Stunden (Steckdose).
Zwar war es möglich, das Streak ohne eingesetzten Akku mit angeschlossener Netzversorgung zu betreiben, dennoch verweigerte unser Multimeter glaubhafte Messungen der Leistungsaufnahme. In Anbetracht der beobachteten Akkulaufzeiten und der bekannten Akkukapazität, lässt sich aber auf einen ungefähren Energieverbrauch des Device rückschließen.
Dieser dürfte ja nach Belastungszustand zwischen 0.9W (WLAN Szenario) und 1.8W unter Last liegen. Im Standby Betrieb sinkt dieser auf minimale 0.025W.
Als erstes Touch-Device nach dem Apple iPad läuft das Streak natürlich Gefahr, in vielerlei Hinsicht mit diesem verglichen zu werden. Zu Unrecht, spielt doch das 5-Zoll Gerät in einer komplett anderen Liga. Eher kann man es als XXL Smartphone sehen, wobei sich Dell wiederholt davon distanziert, auch wenn die Möglichkeit mit dem Streak zu telefonieren bei einer Kaufentscheidung nicht ganz unwesentlich sein wird.
Die Qualitäten des Streaks liegen in seiner ausgezeichneten Mobilität in Verbindung mit einem dennoch ausreichend großen Screen um etwa unterwegs Videos zu gucken oder im Internet zu surfen. Besonders Fans diverser sozialer Netzwerke werden dies zu schätzen wissen. Der mobile Genuss der eigenen mp3-Sammlung (mit einem hochwertigen Kopfhörer wohl gemerkt) lässt sich in Verbindung mit dem Lesen eines eBooks oder ePaper ebenso problemlos umsetzen wie zahlreiche kurzweilige Games die über den Android-Market verfügbar sind. Im Vergleich zum Äquivalent von Apple findet man dort zwar noch nicht eine ebenso große Auswahl und auch die Qualität der Apps lässt teils sehr zu wünschen über, dennoch befindet man sich mit der Android-Plattform wohl in einem zukunftsträchtigen System das konstant wächst.
Apropos Android: Der Preis für den frühen Start des Dell Streak war wohl eine nicht mehr ganz zeitgemäße Version des Google-Betriebssystems. Ein entsprechendes Update steht an, einen genauen Termin gibt es allerdings noch nicht (September für Android 2.1 und Oktober für 2.2 sind derzeit im Gespräch).
Nichts desto trotz wird der insgesamt sehr gute Eindruck durch ein paar Beobachtungen getrübt. Etwa gestaltete sich die Texteingabe trotz des vergleichsweise großen Displays teils als zu mühsam. Hier könnte bereits eine minimal adaptierte virtuelle Tastatur helfen. Nervig war auch die teils unpassende oder kurzzeitig streikende automatische Lageanpassung beim Drehen des Displays. Das hin und wieder auffällig werdende Ruckeln in Videos ist ebenso nicht optimal. Hoffnung gibt bei all diesen Punkten aber eben diese Aussicht auf ein kommendes Android-Upgrade, das neben weiteren Funktionen auch eine Erhöhung der Geschwindigkeit entsprechender Devices verspricht.
Zusammenfassend bleibt ein durchaus positives Resümee nach einigen Wochen Test. Als Mobiltelefon eignet sich das Streak allerdings wenig und im häuslichen Umfeld überwiegen die Vorteile eines größeren Displays (iPad). Für mobiles Entertaiment und Internet-Aktivitäten ist das Streak schließlich ein hervorragendes Device.