Test Chiligreen Teimos CU MJ355 Notebook
Scharfes Multimedia-Notebook?
Frei nach dem Motto "Hot Tools - Cool Price" versucht Chiligreen seinem Markenzeichen, dem grünen Pfefferoni, gerecht zu werden und mit einem "scharfen" Multimediagerät zum günstigen Einstiegspreis zu punkten. Neben ansprechendem Design und vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten punktet das Teimos CU MJ355 erfreulicherweise, aber ungewöhnlich für seine Klasse, mit einem matten! Bildschirm.
Hinweis: Die Chiligreen Teimos CU MJ Serie ist teilweise konfigurierbar. Während die Grafikkarte fix ist, bestehen Wahlmöglichkeiten bezüglich Prozessor, Hauptspeicher, Massenspeicherausstattung, Wireless-Modul und Betriebssystem. Der Test bezieht sich auf das Modell MJ355, welches mit Core 2 Duo P8600, 3 Gigabyte RAM und großer 320 GB Festplatte eine bezüglich Preis-Leistungsverhältnis recht interessante Variante darstellt.
Ein elegantes, unaufdringliches Design zeigt das Teimos CU MJ 355 in schwarz und silber mit teils zarten Texturen an den Hochglanz-lackierten Flächen, die haptisch, vor allem im Bereich der Handballenablagen, nicht wirklich überzeugen können. Dafür gibt es an dem Kunststoffgehäuse in Bezug auf Verwindungssteifigkeit und Druckresistenz der Basiseinheit nicht wirklich etwas auszusetzen. Der Displaydeckel ist etwas weniger druckresistent, sodass man am eingeschaltenen Bildschirm durchaus Bildstörungen provozieren kann.
Die Scharniere haben den Bildschirm soweit gut im Griff. Nur nach dem Anpassen des Öffnungswinkels kann man ein Nachwippen wahrnehmen. Erfreulicherweise lassen diese ein gänzliches Öffnen des Notebooks (180 Grad) zu.
Einerseits ist an Anschlüssen alles vorhanden, was ein vernünftig ausgestattetes Multimedia-Notebook bieten sollte, beispielsweise auch ein HDMI Anschluss. Andererseits sind nur 2 USB-2.0-Schnittstellen und eine weitere kombinierte UBS-2.0/eSATA Schnittstelle für ein Notebook dieser Größenordnung etwas spärlich. Auch die Schnittstellenanordnung ist bei permanenter Belegung nicht unbedingt optimal. Rechts befinden sich die beiden USB-2.0-Ports eher im vorderen Bereich. Links gilt selbiges für den eSATA-Anschluss und den auf dieser Seite ziemliche mittig angeordneten HDMI, Modem, und LAN-Anschlüssen.
Erfreulicherweise können diese Probleme mittels optionalen Port-Replikator teilweise gemildert werden. Dieser bietet DC-in, IEEE 1394, VGA, Printer, 2 USB-2.0, RJ45 (LAN), Line Out.
Hinsichtlich Kommunikation besitzt das getestete Chiligreen Teimos neben dem Gigabit-LAN (Realtek RTL8168C/8111C Family PCI-E Gigabit Ethernet NIC) und dem Wireless Modul (Intel Wireless WiFi Link 5100 AGN) mit draft-N Unterstützung auch einen RJ-11 Modem Port. Zur Wahl steht bezüglich WLAN Modul auch ein Intel Pro Wireless 4965AG NB Modul. Dank der Webcam und den integrierten Mikrofonen (alle im oberen Bildschirmrahmen) ist unser Testkandidat für die Kommunikation über das World Wide Web mit Bild und Ton gewappnet.
Als Betriebssystem ist Windows Vista Business 32-Bit vorinstalliert. Für die Hauptspeicherausstattung von 3 Gigabyte ist eine 32-Bit Betriebssystem Version auch ausreichend. Laut Beiblatt in der Packung soll sich auf Partition D: der Festplatte ein ISO Image zum Erstellen eines optischen Wiederherstellungsdatenträgers befinden. Leider sind beim Testgerät weder D: noch das ISO Image auffindbar (es handelt sich auch um keine versteckte Partition). Da auch keine Recovery-DVDs mitgeliefert werden, hat man im Falle des Falles ein Problem. Außerdem bietet Chiligreen ein Downgrade auf Windows XP Professional. Laut Anleitung ist dies über Auswahl von "Computer reparieren" aus den erweiterten Startoptionen für Windows Vista möglich. Dort soll man dann den Menüpunkt "Windows XP installieren" auswählen können.
Für die Sicherheit im Bereich der Hardware gibt es von Chiligreen standardmäßig eine Garantiezeit von 12 Monaten mit Bring-In-Service. In Deutschland und Österreich kann diese auf 2 Jahre mit Pick-Up-Service erweitert werden.
An der Tastatur gefällt, dass sie gut im Gehäuse verankert ist und beim Tippen damit an keiner Stelle nachgibt. Auch die Tastengröße ist ansprechend. Beim Tippen fällt ein relativ ruckartiger Stopp, ein langer Hubweg und ein relativ lautes Anschlagsgeräusch, besonders bei der Leertaste, auf. Auch, dass die Fn und die Strg Taste in umgekehrter Reihenfolge angeordnet sind, sorgt anfangs für Missstimmung. Ansonsten folgt die Tastatur dem üblichen Standardlayout ohne irgendwelche Tastengruppierungen. Einen separaten Nummernblock sucht man jedenfalls vergeblich. Der eventuell dafür übrige Platz wird durch die beiden Lautsprecher links und rechts von der Tastatur verbraucht.
Das Touchpad erlaubt ein präzises Steuern des Mauszeigers und bietet auch eine optisch markierte vertikale Scrollzone. Haptisch ist die hochglanzlackierte Oberfläche weniger optimal. Auch die Ausführung der Touchpadbuttons in einem Stück ist nicht ideal. Damit sprechen die Touchpadbuttons zur Mitte hin schlecht bis gar nicht an. Eine einfache Möglichkeit des Abschaltens des Touchpades beispielsweise mittels eigenen Schalter oder Fn-Tastenkombination ist auch nicht offensichtlich.
Der eingebaute 15.4" TFT WXGA Bildschirm bietet eine klassentypische Auflösung von 1280x800 im 16:10 Format. Die durchschnittliche Bildschirmhelligkeit von 156.5 cd/m² gehört nicht gerade zu den Spitzenwerten. Den niedrigsten Wert konnten wir bei unseren Messungen im rechten unteren Teil des Bildschirms mit 145 cd/m² ausmachen. Die maximale Helligkeit von 170 cd/m² wurde bei unserem Testsample im zentralen Bereich gemessen. Durch nicht allzu große Abweichungen in der Helligkeitsverteilung erreicht das Chiligreen Teimos CU MJ355 eine gute Ausleuchtung von 85%. Insgesamt würde man sich aber je nach Umgebungslichtbedingungen ein leuchtstärkeres Display wünschen.
Ein relativ hoher Schwarzwert von 1.12 cd/m² ergibt in Kombination mit der relativ niedrigen Helligkeit auch ein vergleichsweise schwaches Kontrastverhältnis von 152:1.
Mit matter Oberfläche ist ein Außeneinsatz denkbar. Allerdings würde man sich hier besonders eine größere Helligkeit wünschen. Umso mehr als die maximale Helligkeit im Akku-Betrieb nur 150.3 cd/m² beträgt.
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Ausleuchtung: 85 %
Kontrast: 152:1 (Schwarzwert: 1.12 cd/m²)
Während der horizontale Arbeitsbereich großzügig ausgelegt ist, erlaubt der verbaute Bildschirm in der vertikalen Ebene leider keinen allzu großen Spielraum was Blickwinkel betrifft. Bei nur kleinen Veränderungen in der Sitzposition (Sitzhöhe) sind sehr schnell Bildveränderungen auszumachen. Ein regelmäßiges Nachjustieren des Displays ist somit erforderlich, speziell beim Einsatz auf den Oberschenkeln.
Basierend auf der Intel Centrino Technologie bietet Chiligreen einige Auswahl in Bezug auf Prozessor. Das getestete Modell war mit einem Intel Core 2 Duo P8600 (-> Herstellerseite), einem Penryn Prozessor mit guten Preis-Leistungsverhältnis ausgestattet. Seine technischen Kenndaten: 64-Bit Zweikernprozessor mit 2.4 GHz Taktrate, 3MB L2-Cache, 1066 MHz FSB. Mit einer TDP (Thermal Design Power) von 25 Watt arbeitet dieser im 45nm Verfahren hergestellte Prozessor verglichen mit seinem Txxx Equivalent zusätzlich relativ energiesparsam.
Dem Prozessor stehen insgesamt 3 Gigabyte RAM (1x 2 GB DDR2 und 1x 1 GB DDR2) und eine GeForce 9600M GS Grafikkarte von nVIDIA mit 512 dedizierten DDR2Speicher zur Seite.
Das Resultat des Gespanns kann sich sehen lassen, wie man anhand der folgenden Benchmarks erkennen kann. Standardanwendungen wie das Surfen im Internet, Emails schreiben, Office Applikationen, Musik hören oder einen Film auf dem Notebook anschauen, stellen für das Chiligreen Teimos CU MJ355 keine Herausforderungen dar.
Der Benchmarktest Cinebench R10 gab dem Chiligreen eine Wertung von 2619 Punkten beim Single- und 4848 Punkte beim Multi-Rendering Benchmarktest. Die Shader wurden hierbei mit 3359 Punkten bewertet. Auch kann man mit dem Abschneiden beim PCMark 05 Benchmarktest von rund 5810 Punkten überaus zufrieden sein.
Die verbaute Festplatte von Samsung (Samsung HM320JI) arbeitet mit 5400 Umdrehungen pro Minute und verfügt über eine Speicherkapazität von 320 GB, was für den Anfang mehr als ausreichend sein sollte, um für Spiele, Musik und Anwendungen genügend Stauraum zu bieten.
Mit einer durchschnittlichen Übertragungsrate von 49,8 MB/sec und einer Zugriffszeit von 19.1 ms reiht sie sich im Durchschnitt ein. Die benötigte CPU Leistung von 29,4%, ist allerdings etwas ungewöhnlich hoch.
PCMark 05 Standard | 5810 Punkte | |
Hilfe |
Spieleleistung
Das Chiligreen Teimos CU MJ355 verfügt, dank der 9600M GS Grafikkarte über genügend Leistung, um auch das eine oder andere nicht zu 3-D fordernde Spiel flüssig darstellen zu können. Im 3DMark06 erreicht es 2102 Punkte und ist damit als einigermaßen spieletauglich zu bezeichnen, zumindest solange die Anforderungen nicht zu groß werden.
3DMark 06 1280x768 Score | 2102 Punkte | |
Hilfe |
Die Geforce 9600M GS bietet zwar DirectX 10.0 Unterstützung, jedoch reicht die Leistung nicht um anspruchsvolle DirectX 10 Effekte bei hohen Details flüssig darzustellen. Ältere, weniger 3D-fordernde Spielen laufen auch mit hohen Einstellungen flüssig. Für neuere, 3D-lastige Title trifft dies zumeist nur auf niedrige bis mittlere Einstellungen zu.
F.E.A.R. 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | medium, all on, 2xAA, biliniarAF | 32.37 fps | |
800x600 | minimum, all off, 0xAA, biliniarAF | 98.8 fps |
Call of Duty 4 - Modern Warfare | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | med, 0xAA | 38.89 fps | |
800x600 | low, 0xAA | 118 fps |
Racedriver: GRID | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | , 0xAA | 31.32 fps | |
800x600 | , 0xAA, 0xAF | 50.7 fps |
Crysis - CPU Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | Medium, 0xAA, 0xAF | 23.18 fps | |
1024x768 | Low, 0xAA, 0xAF | 52.7 fps |
Crysis - GPU Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | Medium, 0xAA, 0xAF | 19.25 fps | |
1024x768 | Low, 0xAA, 0xAF | 70.2 fps |
Lautstärke
Schon im Idle Mode beziehungsweise unter geringer Last fällt ein dumpfes Rauschen von 34.9 dB(A) auf. Unter Last kann sich dies auf maximal 46.2 dB(A) steigern, was sich als lautes Rauschen bemerkbar macht. Im Durchschnitt bleibt der Lüfter mit 38.5 dB(A) jedoch auch unter Last nur mäßig laut und fällt nicht unangenehm auf.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.9 / 34.9 / 0 dB(A) |
DVD |
| 37.1 / dB(A) |
Last |
| 38.5 / 46.2 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Auch die Temperaturentwicklung bleibt mit maximal 38.8 Grad Celsius an der Oberseite im Rahmen. Die wärmsten Stellen wurden dabei links oberhalb der Tastatur, also außerhalb des üblichen Berührungsbereiches gemessen.
Anders verhält es sich an der Unterseite. Ein Maximum von 45.4 Grad Celsius schließt einen längerfristigen Gebrauch an den Oberschenkeln mehr oder weniger aus.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-1.6 °C).
Die beiden Lautsprecher des Chiligreen Teimos CU MJ355s befinden sich links und rechts neben der Tastatur und haben damit einen sehr präsenten Platz inne. Ihre maximale Lautstärke ist ok, der Klang auch bei maximaler Lautstärke sauber, allerdings insgesamt etwas bassarm.
Das Chiligreen Teimos CU MJ355 wurde mit einem leistungsstarken 6-Zellen Lithium-Ionen Akku mit einer Kapazität von 4800mAh (54Wh, 11.1V) ausgestattet. In Kombination mit dem Intel Core 2 Duo P8600 konnte der Akku dem Teimos, bei allen unseren Testläufen, zu recht passablen Akkulaufzeit verhelfen.
Mit Hilfe vom Battery Eater Readers Test (minimale Helligkeit, WLAN aus und max. Stromsparmechanismen) konnten wir eine maximale Akkulaufzeit von rund 183 Minuten (3h 03 min) ermitteln. Unter Last beim Battery Eater Classic Test (Volllast, alles an, max. Helligkeit) schaffte der Akku nur mehr 72 Minuten.
Bei der Wiedergabe einer DVD konnte uns unser Testkanditat zufrieden stellen. Wenngleich der Akku unseres Testnotebooks nach 112 Minuten Spielzeit den Dienst quittierte, sollten damit Filme mit halbwegs normaler Spielfilmlänge (90 Minuten) kein Problem sein.
Beim Surfen mittels WLAN mit aktivierten Stromsparmechanismen, allerdings bei heller bis maximaler Helligkeit des Displays, musste unser Testobjekt nach 158 Minuten wieder an die Steckdose.
Wem diese Akku-Laufzeiten zu gering sind, der kann sich einen 9-Zellen-Hochleistung-Lithium-Ionen Akku mit 7200 mAh aus dem optionalen Zubehör zulegen.
Aus / Standby | 0.4 / 0.6 Watt |
Idle | 18.8 / 23.7 / 25.9 Watt |
Last |
55 / 71.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Verarbeitungen und Gestaltung des Chiligreen Teimos CU MJ355 finden durchaus Anklang. Insgesamt wirkt das Kunstoffgehäuse ziemlich robust und relativ stabil. Weniger überzeugen kann die Haptik der Hochglanzoberflächen speziell im Bereich der Handballenablagen und des Touchpads.
Erfreulicherweise trifft man hier einmal auf ein Multimediagerät mit entspiegeltem Bildschirm. Schade, dass die Helligkeit etwas niedrig für einen Außeneinsatz ist.
An der Leistung gibt es für ein Einstiegs-Multimediagerät nicht wirklich etwas auszusetzen. Der Intel Core 2 Duo P8600 bietet gute Leistungen für Standardanwendungen und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit der Geforce 9600M GS kann leichte Multimediakost bewältigt werden. Die Direct-X-10.0 Leistung reicht bei aktuellen, 3-D fordernden Spielen allerdings nur für niedrige bis maximal mittlere Einstellungen.
Insgesamt erweist sich das Chiligreen Teimos CU MJ355 als relativ günstiges Notebook für den Multimedia-Einstiegsbereich.