Test Apple MacBook Pro 17"
Das 17" Desktopreplacement von Apple geht mit seinen 3,1 kg und nur 2,59 cm Höhe auch glatt als Multimediagerät zum Mitnehmen durch. Optisch weiss es wie sein 15" Bruder vollends zu überzeugen. Ob auch die technischen Messwerte des mit Intel Dual Core CPU ausgerüsteten Renners überzeugen, lesen sie in unserem ausführlichen Testbericht.
Gehäuse
Neu zu dem 17 Zoll Powerbook (Vorgänger) sind die iSight Kamera im Displaydeckel und der Infrarot-Empfänger für die Apple Remote Fernbedienung. Modem- und S-Video Anschluss vermisst man dafür beim neuen Modell. Ausserdem wurde der PC-Cardslot durch einen neuen Express-Card/34 Einschub ersetzt. Die Verarbeitung ist wie auch schon beim 15 Zoll MacBook Pro hervorragend. Einzig einen etwas wackeligen Displaydeckel (im geschlossenen Zustand) und ungeleiche Tastenabstände kann man, wenn man genau ist, bemängeln. Unser Testgerät hatte ausserdem (im Gegensatz zum getesteten 15" MacBook Pro) sehr leichtgängige Displayscharniere.
Das Innenleben ist im Vergleich zum 15 Zoll MacBook Pro fast identisch. Nur das DVD-Laufwerk ist dank grösserer Bauform ein schnellerer Double Layer fähiger Brenner und es gibt einen zusätzlichen Firewire 800 Anschluss. Die Grafikkarte ist zwar die selbe schnelle X1600, jedoch im MacBook Pro 17" deutlich schneller getaktet. Damit zieht das MacBook Pro mit den Windows Konkurrenten performancemäßig gleich.
Drahtlos kann man nur die fehlende Infrarotschnittstelle (die vorhandene ist nur für die Fernbedienung und unidirektional ausgelegt) bemängeln. WLAN im Standard b und g und Bluetooth 2.0 ermöglichen die Verbindung von den meisten drahtlosen Geräten.
Eingabegeräte
Wie schon beim 15 Zoll MacBook Pro ist die Tastatur exzellent. Es scheint auch als ob die selbe Tastatur verbaut wäre, da die volle Breite leider nicht ausgenutzt wird. Trotzdem sind alle Tasten normalgross und das Layout gibt für Mac - User keine Zweifel auf (für Windowsbenutzer leider manchmal schon). Der Anschlag ist leise und weich, der Druckpunkt eindeutig sprübar. Ein, von einem unserer Forumleser aufgefallener, ungleicher Tastenabstand lässt sich auch bei dieser Tastatur feststellen, ändert aber nichts an der hervorragenden Benutzbarkeit. Leider funktionieren viele Tasten noch nicht in Windows (siehe Abschnitt über Bootcamp). Deshalb empfiehlt sich hier der Anschluss einer externen USB Tastatur.
Das im Breitbildformat ausgeführte Touchpad reagiert sensibel und präzise auf jegliche Interaktionen und lässt sich dadurch hervorragend bedienen. Die einzlne Touchpadtaste steht leicht aus dem Gehäuse heraus und lässt sich auch einwandfrei benutzen. Die Scrollfunktionen des Touchpads (von Apple Trackpad genannt) funktionieren einwandfrei und sind ein sinnvolles Feature (leider in Windows noch nicht verfügbar).
Tip: Um einen rechten Mausklick schnell durchführen zu können, kann man auch mit 2 Fingern auf dem Touchpad bleiben und auf die Maustaste drücken. Dies muss jedoch zuerst in den Systemeinstellungen unter "Tastatur & Maus" - "Trackpad" - "Setzten Sie zwei Finger auf das Trackpad und klicken Sie in die Trackpadtaste, um einen Sekundär-Klick auszuführen." eingestellt werden.
Weiters wird die Infrarotfernbedienung "Apple Remote" dem MacBook Pro beigelegt, mit der man FrontRow bedienen kann. Sie funktioniert einwandfrei und ist gerade bei Präsentationen ausgesprochen praktisch.
Display
Das in unserem Testgerät entspiegelte Display ist mit 1680 x 1050 Pixel angenehm aufgelöste und hinterlässt einen tollen Eindruck. Angenehme Auflösung und gute Helligkeitswerte (max 226.5 cd/m²) charakterisieren das Widescreen Display im Format 16:10. Die Ausleuchtung ist mit 78% knapp unterdurchschnittlich, jedoch fällt dies beim Benutzen kaum auf. Für Spieler ist die Schaltzeit mit etwas über 25ms eventuell etwas zu hoch (uns sind keine besonderen Schlieren aufgefallen). Ein kleiner subjektiver Schönheitsfehler fiel uns dann doch noch auf: Bei einfarbigen Flächen erscheint der Farbton in Windows nicht ganz rein sondern etwas körnig. Interessanterweise jedoch nur in Windows und nicht in MacOS X.
Tip: Man kann das MacBook Pro auch mit spiegelndem Display ordern. Die Farben (insbesonders schwarz) wirken dadurch brillianter. Jedoch sind die Reflexionen beim Einsatz in hellen Umgebungen anstrengend.
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Ausleuchtung: 78 %
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
Das Diagramm der Farbdarstellung zeigt eine abgesenkte Blaukurve, sprich eine wärmliche Darstellung des Bildschirms. Ideal wären 3 überlagernde in 45° geneigte Linien (von 0,0,0 bis 255,255,255).
Leistung
Die Leistung des mit Intel Core Duo und ATI Radeon X1600 bestückten Geräts überzeugte uns im Test. Im PCMark05 erreichte das Gerät hervorragende Werte und eignet sich dadurch auch für anspruchsvolle Anwendungen. Auch die Spieleleistung war in Windows, der verbauten Hardware entsprechend, gut. Im c't Test beschreibt der Redakteur ein heruntertakten des Prozessors wg Überhitzung beim DVD Decoden. Wir haben keine dem entsprechende Erfahrung gemacht - alle Benchmarks liefen gut durch und ergaben die erwarteten Ergebnisse (DVD Decoding haben wir aus Zeitmangel nicht getestet).
In Mac OS X zeigte sich das Gerät auch suverän und arbeitete neue als Universal Binary erhältliche Programme schnell ab. Alte noch in PowerPC Code erhältliche Anwendungen (wie Photoshop CS 2) laufen in der Rosetta-Emulation automatisch ab. Dies führt jedoch zu einer merklichen Geschwindigkeitsreduktion Trotzdem bleiben die Programme gut benutzbar. Mehr dazu in unserem 15" MacBook Pro Testbericht.
CINEBENCH 9.5 (MacBook Pro 15" Werte in Klammer)
Rendering (Single CPU): 329 CB-CPU (305)
Rendering (Multiple CPU): 628 CB-CPU (562)
Shading (CINEMA 4D): 379 CB-GFX (347)
Shading (OpenGL Software Lighting): 1473 CB-GFX (779)
Shading (OpenGL Hardware Lighting): 2834 CB-GFX (1376)
Xbench 1.2 (MacBook Pro 15" Werte in Klammer)
Results 52.04 (60.71)
CPU Test 75,64 (70.30)
Memory Test 124,57 (102.48)
Quartz Graphics Test 56,89 (52.08)
OpenGL Graphics Test 156.70 (133.57)
User Interface Test 18.74 (28.62)
Disk Test 32.07 (40.71)
3DMark 2001SE Standard | 15147 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 6736 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 3894 Punkte | |
3DMark 06 Score Unknown Setting | 1810 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 04 Standard | 6390 Punkte | |
PCMark 05 Standard | 3971 Punkte | |
Hilfe |
Emissionen
Der Lüfter des MacBook Pro bleibt bis zum Eintreffen von Volllast aus und macht das Notebook daher mit gemessenen 32.1 dB fast unhörbar (ohne Last). Unter Volllast schraubt sich der Lüfter langsam hoch, wobei er ein turbinenartiges eher leises Geräusch (max 40dB) von sich gibt. Später pendelte er sich bei einem eher als Rauschen zu bezeichnenden Geräusch ein - für mich nicht nervend.
Im c't Test stellte der Redakteur auch das Whining fest, das wir bei unserem 15" Testgerät feststellen mussten. Unser Testgerät wies diese Geräusche jedoch nicht auf.
Im MacBook Pro 17" sind grössere und dadurch auch bessere Lautsprecher verbaut als im 15" Modell. Sie klingen sauber, spielen jedoch nicht sonderlich laut.
Die Wärmeentwicklung ist wohl der größte Nachteil des leichten Laptops. Gemessene 53°C an der Unterseite unter Volllast sprechen wohl für sich selbst. Die Handballen bleiben jedoch mit max 35°C bzw 32°C angenehm.
Oberseite | Unterseite | |||||
42 °C | 42 °C | 38 °C | 48 °C | 53 °C | 50 °C | |
40 °C | 40 °C | 38 °C | 40 °C | 51 °C | 41 °C | |
35 °C | 32 °C | 32 °C | 32 °C | 45 °C | 35 °C |
Akkulaufzeit
Das Desktopreplacement Notebook besitzt einen grösseren Akku als das kleinere 15 Zoll MacBook Pro und hält dadurch auch länger durch. Interessant war, dass das Gerät unter Windows weniger lang durchhielt.
Unter MacOS X lief es ohne Belastung 253 Minuten (4h 13 Minuten). In Windows nur knapp 3h (wahrscheinlich wegen dauernd laufenden WLAN und Bluetooth).
Unter Volllast erreichte das Gerät in Windows nur 1h 01 min - eher unterdurchschnittlich.
Stromverbrauch
Aus: 0.7 Watt
Standby: 1.2 Watt
Idle (Display aus): 12,1 Watt
Idle (min. Helligkeit): 18.0 Watt (in Windows 24.5 Watt)
Idle (max. Helligkeit): 26 Watt (in Windows 31.4 Watt)
DVD (max. Helligkeit): 34 Watt
Volllast (max. Helligkeit): 60 - 66 Watt
WLAN kostet in etwa 3 Watt
Bluetooth kostet in etwa 0-2 Watt
Windows mit Bootcamp
MacOS X gefällt - wenn man keinerlei Software benutzen will, die es unter MacOS nicht gibt, findet man keinen Grund auf Windows umzusteigen. Natürlich erfordert es für Umsteiger eine gewisse Umgewöhnungszeit. Doch seit dem Apple auf Intel Prozessoren umgestiegen ist, gibt es auch die Möglichkeit Windows auf den Geräten zu installieren. Dazu braucht man ein Programm namens Bootcamp. Mittels diesem Tool erstellt man bequem eine Treiber CD und eine passende Partition für Windows XP. Im Test funktionierte dies ganz unkompliziert und einfach. Leider ist die Treiberunterstützung noch nicht komplett und gerade die Tastatur und das Trackpad werden nur sehr rudimentär unterstützt (WLAN-, Bluetooth- und Displayhelligkeitskurztasten, Scrollfunktion des Toupads funktionieren noch nicht). Auch für die Kamera und die Tastaturbeleuchtung gibt es bis jetzt keine Treiber, wodurch beides in Windows nicht funktioniert.
Fazit
Doppeltes Lottchen - Doppelherz und Doppelhirn. 2 Prozessoren und die Möglichkeit auch 2 verschiedene Betriebssysteme einzusetzten, überzeugen beim MacBook Pro 17 Zoll. Die hervorragende Verarbeitung, die guten Akkulaufzeiten in MacOS X und das für ein 17 Zoll Gerät konkurrenzlos geringe Gewicht sprechen sogar für einen mobilen Einsatz. Nachteil ist, wie schon beim 15 Zoll Gerät, die grosse Hitzeentwicklung.
Leistungsmäßig legt der flache 17 Zoll Renner zum 15 Zoll Gerät noch etwas drauf und zeigt keine Performanceschwächen.
Dank Bootcamp erschließen sich für Mac-User nun auch die unendlichen Weiten der Windows Software. Bis zur Endversion muss man aber noch mit Einschränkungen klar kommen.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können sie in unserem Forum diskutieren. -> Forum