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(Bildquelle: Daniel Schmidt)

Test Amazfit Helio Ring - Der Preiskracher unter den smarten Ringen

Smart und günstig.

Der Amazfit Helio Ring lockt im Test mit einer wertigen Materialauswahl, geringen Gewicht, langen Akkulaufzeiten und einem umfassenden Gesundheits-Tracking - das alles zu einem vergleichsweise geringen Preis. Auch wenn er nicht alle Versprechen halten kann, liefert er dennoch ein stimmiges Gesamtbild.
Daniel Schmidt 👁 Veröffentlicht am
Zubehör Gadget Smartwatch Wearable

Fazit - Amazfit Helio Ring ist smart, mit Luft nach oben

Durch sein geringes Gewicht und das ansprechende Design hinterlässt der Amazfit Helio Ring einen guten ersten Eindruck. Jedoch wird der smarte Ring in Deutschland momentan nur in drei Größen offeriert.

Im Test überzeugt er mit schlüssigen Messwerten und ist ein angenehmer sowie zuverlässiger Begleiter in der Nacht. Auf eine Gestensteuerung wie beim Galaxy Ring muss jedoch verzichtet werden. Auch in puncto Laufzeit bekleckert sich der Helio Ring nicht mit Ruhm und hält kürzer durch als erwartet.

Dennoch ist der smarte Ring von Amazfit durchaus eine Empfehlung, da die meisten Funktionen auch ohne Abonnement auskommen und der Anschaffungspreis mittlerweile deutlich unter 200 Euro liegt.

Pro

+ geringes Gewicht
+ präzise Messergebnisse
+ dezentes Design

Contra

- nur drei Größen
- lange Ladedauer
- geringe Akkulaufzeit

Preis und Verfügbarkeit

Der Helio Ring ist lediglich in einer Farbe und drei Größen erhältlich. Er kann unter anderem bei Amazon oder direkt bei Amazfit bestellt werden.

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169,90 €
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Amazfit Helio Ring Größe 12
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Der Amazfit Helio Ring ist ein smarter Ring, der verschiedene Gesundheitswerte tracken kann und eher als Ergänzung zu einer Smartwatch verstanden werden möchte, sich aber auch problemlos eigenständig nutzen lässt.

Der Helio Ring startete ursprünglich mit einer UVP von rund 300 Euro, hat sich mittlerweile aber deutlich darunter eingependelt und ist damit wesentlich günstiger als viele seiner Konkurrenten, zumal auch ein Abonnement abgeschlossen werden muss. Ob er damit der ideale Fitnessring ist, klärt unser Test.

Spezifikationen: Amazfit Helio Ring

Amazfit Helio Ring
Anschlüsse
Sensoren: BioTracker PPG heart rate (1 dual-color LED + 2PD), Temperature, EDA, 3-Axis Acceleration, 3-Axis gyroscope
Netzwerk
Bluetooth 5.0 BLE
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 2.6 x 12 x
Akku
20.5 mAh Lithium-Ion
Laden
Drahtloses Laden (Wireless Charging)
Sonstiges
Charger, 24 Monate Garantie, 10 ATM, Firmware-Version: 2.2.6.1, Lüfterlos, Wasserdicht
Gewicht
3.82 g
Preis
300 Euro
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Amazfit Helio Ring Größe 12

 

Gehäuse und Ausstattung – Helio Ring setzt auf Titan und Harz

Der Amazfit Helio Ring ist, wie andere smarte Ringe auch, etwas klobiger, trägt mit seiner Höhe von 2,6 mm aber nicht zu sehr auf. Während die Innenseite aus Kunstharz besteht und mit allerlei Sensoren gespickt ist, ummantelt die Außenseite eine Titanlegierung. Der Ring ist ausschließlich in der Farbe Champagner erhältlich.

Die Verarbeitung überzeugt und wirkt wertig. Amazfit gibt eine Wasserresistenz von 10 ATM an, sodass Schwimmen mit dem Helio Ring kein Problem darstellt. Ein Problem kann es jedoch sein, dass es ihn nur in drei Größen gibt, welche sich an den US-Größen orientieren: 8, 10 und 12, letzteres entspricht unserem Testgerät. Je nachdem, für welches Modell man sich entscheidet, variieren Maße, Gewicht und auch die Akkuleistung:

Größe Gewicht Akkukapazität
8 3,65 g 16,5 mAh
10 3,75 g 18,5 mAh
12 3,82 g 20,5 mAh

Amazfit stellt das Thema Regeneration in den Mittelpunkt des Helio Rings und sieht ihn als ergänzendes Produkt zu einem herkömmlichen Wearable. Im Kern sind dafür der BioTracker-PPG-, ein Temperatur- sowie ein EDA-Sensor zuständig. Womit neben der Hauttemperatur auch Puls, Blutsauerstoffsättigung und Stresslevel ermittelt werden können. Für optimale Ergebnisse soll der Ring nach Möglichkeit am Zeigefinger getragen werden. Eine kleine Markierung hilft dabei, den Amazfit Helio Ring korrekt auszurichten. Gesten wie beim Galaxy Ring werden nicht unterstützt.

(Bildquelle: Daniel Schmidt)
(Bildquelle: Daniel Schmidt)
(Bildquelle: Daniel Schmidt)
(Bildquelle: Daniel Schmidt)

Nachhaltigkeit

Der Amazfit Helio Ring kommt in einem kleinen Pappkarton. Der einzige Kunststoff darin ist eine Schaumstoffpolsterung für den Ring. Das Ladegerät ist modular aufgebaut und besitzt kein Kabel, um Ressourcen und Gewicht zu sparen.

Weitere Angaben oder gar einen Nachhaltigkeitsbericht stellt Amazfit nicht zur Verfügung. Angaben zur Reparierbarkeit gibt es ebenfalls nicht, aber aufgrund der Konstruktion schätzen wir die Chancen dafür eher schlecht ein.

Einrichtung und Bedienung - Zepp App steuert den Helio Ring

Um den Ring mit einem Android-Smartphone oder iPhone zu koppeln, muss er sich auf der Ladestation befinden und auf dem Telefon die App Zepp installiert sowie Bluetooth aktiviert sein. Dann muss in der App lediglich der Ring als neues Gerät hinzugefügt werden, welcher dann automatisch gefunden wird.

Die Bedienung der App ist genauso aufgebaut wie bei den Smartwatches von Amazfit wie beispielsweise der T-Rex 3. Unter dem Reiter Gerät lassen sich die Einstellungen zum Helio Ring vornehmen. Unter anderem kann dort die Gesundheitsüberwachung konfiguriert werden. Die Suchfunktion ist jedoch nur optischer Natur, denn der Amazfit-Ring besitzt weder einen Vibrationsmotor noch einen Lautsprecher, sodass stattdessen die LEDs auf der Innenseite grün leuchten.

Mangels NFC-Chip ist auch das Bezahlen mit dem Ring nicht möglich. Da kein Display vorhanden ist, müssen alle gesammelten Daten auf dem Smartphone abgelesen werden und auch Benachrichtigungen kann der Helio Ring nicht empfangen.

Gesundheit und Fitness - Amazfit Helio Ring mit exakten Gesundheitsdaten

Die Zepp-App ist für den Amazfit Helio Ring die zentrale Anlaufstelle für die Auswertung der gesammelten Daten, welche übersichtlich aufbereitet werden. Lediglich die Navigation zu einzelnen Tagen ist etwas umständlich gelöst. In den Detailansichten lassen sich auch wöchentliche, monatliche und jährliche Auswertungen vornehmen.

Der Funktionsumfang lässt sich über die kostenpflichtigen Dienste Zepp Trainer sowie Zepp Aura erweitern. Ersterer gibt im KI-Chat Antworten auf Fragen rund ums Training und kann auch Trainingspläne erstellen, während Aura sich auf den Schlaf und die mentale Gesundheit fokussiert.

Der Helio Ring kann auch Emotionen erkennen und fragt dann nach, um was es sich genau handelt, was dann in die Auswertung für Stress & Emotionen einfließt. Außerdem trackt der Ring auch den Puls, den Blutsauerstoff sowie die Hauttemperatur. Letzteres wird auch für das Zyklus-Tracking verwendet. Leider können die Messungen nicht manuell angestoßen werden.

Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung

Wer eine Streckenaufzeichnung wünscht, muss sein Smartphone mitführen, denn der Amazfit Helio Ring unterstützt keine Satellitenortung. Ebenso wenig ist es möglich, einzelne Messungen von Körperwerten manuell anzustoßen.

Um die Präzision der Pulsermittlung besser beurteilen zu können, vergleichen wir die Tagesaufzeichnungen des Rings mit einer Huawei Watch D2. Die Aufzeichnungen liegen im Tagesverlauf dicht beieinander und weichen lediglich um wenige Schläge ab. Das bleibt auch auf einem kleinen Spaziergang so.

Ähnlich verfahren wir bei der Bestimmung des Blutsauerstoffs (SpO2), welchen der Ring einmal pro Stunde automatisch ermitteln kann. Hier ermittelt der Amazfit Ring jedoch andere Werte als die Smartwatch und liegt immer um zwei bis drei Prozentpunkte über der Watch D2, was aber ebenfalls noch im Rahmen liegt.

In summa liefert der Helio Ring schlüssige Messergebnisse, auch wenn es sich dabei nicht um ein medizinisch zertifiziertes Produkt handelt. Was es sonst noch bei den Messungen von Wearables zu beachten gibt, haben wir in einem gesonderten Artikel zusammengefasst.

Herzfrequenz Amazfit Helio Ring
Herzfrequenz Amazfit Helio Ring
Herzfrequenz Huawei Watch D2
Herzfrequenz Huawei Watch D2

Schlaf-Tracking

Nachts eine Smartwatch am Handgelenk zu tragen kann störend sein, sodass der Amazfit Helio Ring hier durchaus eine sinnvolle Alternative darstellt. Die aufgezeichneten Daten umfassen die Schlafdauer, Regelmäßigkeit, Tief- sowie REM-Schlaf und Wachzeiten. Die Aufzeichnungen empfinden wir als stimmig, lediglich kleinere Wachphasen werden nicht immer erkannt.

Außerdem wird auch die Herzfrequenz im Schlaf protokolliert sowie flache Atemepisoden (Hypopnoe). Aus letzterem leitet Amazfit auch ein Schlafapnoe-Risiko ab. Die Atemfrequenz wird jedoch nicht ermittelt und auch Schlafgeräusche lassen sich aufgrund des fehlenden Mikrofons nicht aufzeichnen. Die Schlafdaten werden auch für die Ermittlung des Bereitschaftswertes herangezogen.

Gehen mit dem Amazfit Helio Ring
Gehen

Trainingsaufzeichnung

Um ein Training zu starten, muss immer das Smartphone genutzt werden und auch für Ortungsdaten ist der Amazfit Helio Ring auf dieses angewiesen. Die Auswahl an Trainings ist sehr überschaubar: Es stehen lediglich Joggen, Gehen, Laufband und Fahrrad fahren zur Auswahl. Zumindest Schwimmen hätte aufgrund der Wasserdichtigkeit sicherlich auch noch Sinn gemacht.

Die aufgezeichneten Daten unterscheiden sich je nach Sportart. So werden beim Gehen die Strecke, Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Höhenunterschiede, Schrittlänge und Schrittfrequenz aufgezeichnet. Den VO2Max kann die Zepp-App ebenfalls ermitteln, macht dies jedoch nur, wenn der Puls höher als 157 Schlägen pro Minute ist. Außerdem fließen die Daten natürlich auch in den von der T-Rex 3 bekannten PAI sowie den Bereitschaftswert ein.

Eine automatische Trainingserkennung gibt es nicht, ebenso wenig pausiert der Helio Ring bei Pausen das Training.

Akkulaufzeit- Amazfit Helio Ring ist kein Dauerläufer

Bei unserem Testgerät des Amazfit Helio Ring (Größe 12) handelt es sich um jenes Modell mit dem größten Akku (20,5 mAh). Amazfit spricht hier von einer Laufzeit von bis zu vier Tagen. Das empfinden wir jedoch als sehr optimistisch und allenfalls dann als realistisch, wenn die automatischen Gesundheitsmessungen oder das Schlaftracking deaktiviert werden.

Wir haben den smarten Ring mit allen Gesundheitsfunktionen dauerhaft genutzt und kommen damit eher auf eine Akkulaufzeit von rund zweieinhalb Tagen. In der mitgelieferten Ladeschale benötigt der Helio Ring mit etwas mehr als anderthalb Stunden recht lange für eine vollständige Ladung.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

So testet Notebookcheck

Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.

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Autor: Daniel Schmidt,  3.12.2024 (Update:  3.12.2024)