Test 4G-Systems XSBox GO mobiler HSPA W-LAN Hotspot
Als Erstes springt einem nach dem Öffnen der unscheinbaren Box das von früher her bekannte typische Apple-Design ins Auge. Weißer Kunststoff mit abgesetzten Elementen im Chrom- und Alu-Look sorgen für eine gelungene Eigenständigkeit im Vergleich zu den sonstigen Alternativen von Huawei und Co. Inklusive ist damit leider auch die Kratzempfindliche Oberfläche der weißen Gehäuseelemente, die sich schnell mit Microkratzern, Fingerabdrücken und Staub herumschlagen müssen. Immerhin fallen diese kaum auf, da die weiße Farbe deutlich weniger davon Preis gibt, als dies schwarze Gehäuseoberflächen täten. Nicht nur optisch, sondern auch praktisch ungünstig zeigt sich das Fehlen jeglicher Gummifüße an der Unterseite. Ein ständiges Verrutschen bei den kleinsten Berührungen ist die Folge. Gut gelungen sind die Status-LEDs auf der Oberseite, die farblich abgesetzt Aufschluss über den jeweiligen Betriebszustand und die Verbindungsart geben. Ansonsten findet man am Gerät eine Reset-Möglichkeit per Büroklammer, WiFi/ WPS-Schalter, Ein-/Aus und sogar zwei Lüftungsschlitze, die die sonst bei UMTS-Modulen schon mal hohe Hitzeentwicklung im Zaum halten sollen. Unter der sehr knifflig zu öffnenden Bodenplatte befinden sich der Akku, ein SIM-Slot (hält Micro-SIMs auch ohne Adapter ausreichend fest) und ein MicroSD-Slot. Letzterer kann Speicherkärtchen von bis zu 32 GB aufnehmen und im eigenen W-LAN zur Verfügung stellen. Wie üblich befindet sich auch das passende Netzteil mit USB-Kabel im Lieferumfang. Wir haben SIMs aller Netze zumindest kurz angetestet, SIM-Lock, Net-Lock oder ähnliches ist nicht vorhanden.
Allgemeines
Konfiguriert wird die XSBox Go nach der Treiberinstallation mit USB-Kabel über W-LAN (820.11 b/g) per Webinterface. Im Auslieferungszustand sind hier keine Sicherheitseinstellungen vorhanden und müssen dementsprechend bei der ersten Inbetriebnahme nachgeholt werden. Für die Verschlüsselung des W-LAN stehen WEP, WPA und WPA2 jeweils in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung. WPS lässt sich, wie bereits angedeutet, per Taster am Gehäuse ebenfalls nutzen. Weitergehende Administratorfunktionen sowie der Zugriff auf die interne MicroSD (nicht im Lieferumfang) lassen sich mit Kennwörtern und Benutzernamen separat absichern. Der eigentliche Internetzugang erfolgt dann per UMTS/ 3G/ HSPA und lässt sich ebenfalls über das Webinterface einstellen. Die großen Mobilfunkanbieter sind bereits voreingestellt, ansonsten versucht die Software für die eingelegte SIM automatisch die passenden Zugangsdaten zu finden. Das hat bei uns im Test bei den Drittanbietern wie Simyo, Bildmobil und Fonic nicht funktioniert, hier muss man also kurz selbst Hand anlegen und APN, Benutzername und Kennwort selbst eingeben. Aber alles kein Problem, wir haben für die erstmalige Inbetriebnahme keine 5 min benötigt.
Leistung
Nicht ganz einig scheint sich 4G-Systems über die maximale Anzahl der Nutzer zu sein, welche die XSBox Go verwalten kann. Laut Gerätebeschreibung auf der Homepage, sind es 5 Nutzer, laut Webinterface lediglich 4. Wir konnten zum Testzeitpunkt leider nur maximal 4 W-LAN Geräte gleichzeitig auftreiben und deshalb in diesem Punkt keine Klärung herbeiführen. In der Praxis wird dies aber kaum relevant sein, da ein gleichzeitiges Nutzen der Internetverbindung selbst mit 4 Geräten höchstens für das eMail checken und sehr Geduldige brauchbar ist. Subjektiv ist das gleichzeitige Surfen mit 2 Geräten noch passabel durchführbar, je mehr Clients im Netz unterwegs sind, desto langatmiger wird das Ganze. Immerhin muss man nicht mehr Sticks, SIMs oder sonst was wechseln, mehrere Datentarife buchen oder sonstige Kompromisse eingehen. Ein zentraler Hotspot kann alle Geräte mit einer Internetverbindung bedienen, nur halt am besten nicht mehr als 2.
Stark abhängig ist die im Einzelfall zu erzielende Downloadrate von der jeweiligen Netzverfügbarkeit. Hier haben unabhängige UMTS-Hotspots, wie die XSBox Go, den großen Vorteil ohne Rücksicht auf den Rechnerstandort dort aufgestellt werden zu können, wo man das beste Mobilfunksignal erhält. In unserer Testumgebung schwankte die Signalstärke beispielsweise von gut (60%) in der Mitte des Raumes bis hin zu excellent (100%) am Fenster. Dort haben wir dann per Vodafone Speedcheck im Mittel (5 Messungen) 113 kByte/s beim Download und 76 kByte/s beim Upload gemessen (Vodafone Netz HSPA, Nachmittags). Ein zweiter Test in den frühen Morgenstunden hatte weitaus bessere 186 kByte/s (Down) und sogar 229 kByte/s (Up) als Ergebnis. Eine 6000er DSL Leitung, ebenfalls von Vodafone (Arcor), hat im Vergleich 750 kByte/s (Down) und 80 kByte/s (Up) geliefert, was der Transferbegrenzung des DSL-Tarifs entspricht.
Die W-LAN Reichweite kann man als gut einstufen. 2 Zimmer vom Standort der XSBox Go entfernt, mit 2 Wänden dazwischen, lag die Signalstärke bei etwa 80% (ca. 7m Luftlinie) und 2 Räume weiter mit 3 Wänden mehr (ca. 15m Luftlinie) noch bei knapp 40%. Am Fenster positioniert, konnte man mit Notebook im Garten noch etwa 70% (ca. 20m Entfernung) Empfangsleistung feststellen. Eine sehr flexible Einsetzbarkeit ist somit dank W-LAN also gegeben. Per Kabel am PC angebunden lässt sich die Box übrigens nicht als Modem nutzen, USB ist somit nur für das Laden des Akkus vorgesehen.
Vodafone HSPA (Nachmittags) | Vodafone HSPA (Vormittags) | Vodafone DSL (6000 kbit/s) | |
XSBox Go 100% Netz | 113 kByte/s Down, 76 kByte/s Up | 186 kByte/s Down, 229 kByte/s Up | |
XSBox Go 80% Netz | 82 kByte/s Down, 50 kByte/s Up | 178 kByte/s Down, 212 kByte/s Up | |
DSL Kabel | 750 kByte/s Down, 80 kByte/s Up |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit hängt natürlich stark von den örtlichen Gegebenheiten und der Nutzungsart ab. Wir haben in unserer Testumgebung eine Laufzeit von etwas über 4 Stunden mit einem Nutzer erreicht. Das Notebook stand dabei etwa 2m Luftlinie vom Router entfernt im gleichen Raum. Sind mehrere Nutzer gleichzeitig angemeldet oder die Entfernungen größer, das Signal schwächer, die Wände dicker usw., usw. sollte sich die Laufzeit entsprechend reduzieren. Da man beim stationären Betrieb in der Wohnung meist eine Steckdose in der Nähe hat, kann man diesen Punkt im Endeffekt vernachlässigen. Im Freien sollten um die 4 Stunden Laufzeit wie im Testszenario möglich sein, da man hier ebenfalls meist den Router in der Nähe der Empfangsgeräte positioniert und in der Regel auch weniger Störquellen vorkommen.
Fazit
Die XSBox Go hat nicht nur ein erfrischendes Äußeres, sondern weiß auch mit inneren Qualitäten zu überzeugen. Die W-LAN Reichweite ist gut, die Akkulaufzeit praxistauglich und das HSPA Modem liefert ähnliche Werte wie gleichwertige Konkurrenzmodelle inklusive der üblichen Sticks und internen Module. Großer Vorteil ist die flexible Standortwahl und die Nutzbarkeit mit verschiedenen Endgeräten, wenngleich die gleichzeitige Nutzung von mehr als 2 Geräten oftmals an der Bandbreite der Mobilfunkverbindungen scheitert. Kleinere Nachteile, wie das Fehlen von Gummifüßen, die fummelige Bodenplatte oder die empfindliche Gehäuseoberfläche sind verzeihbar und werden zudem durch einen relativ günstigen Straßenpreis von derzeit ab 80,- Euro aufgewogen.
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