Tesla in Deutschland unter Beschuss: Nach IG Metall fordert auch Politik bessere Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen bei Tesla in der Gigafactory Berlin wurden bereits mehrfach in den Medien kritisch diskutiert. Bei der Jahrespressekonferenz hat Bezirksleiterin Irene Schulz von der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen sich konkret zu Tesla geäußert:
Die Beschäftigten in Grünheide haben in den vergangenen eineinhalb Jahren beim Aufbau ihrer Gigafactory Unglaubliches geleistet. Ich möchte ihnen dafür auch an dieser Stelle meinen Respekt bekunden. Diese Kolleginnen und Kollegen sind mit großer Begeisterung für dieses Projekt gestartet. Seit einiger Zeit beobachten wir, dass die Begeisterung nachlässt und sich Enttäuschung breitmacht. Die Botschaften, die uns aus der Belegschaft erreichen, sind eindeutig: Tesla unternimmt nicht genug, um Arbeitsbedingungen zu verbessern und lässt zu wenig Raum für Freizeit, Familie und Erholung.
Jetzt interessiert sich offenbar auch die Bundespolitik für die Arbeitsbedingungen bei Tesla in der Gigafactory Berlin in Grünheide. Wie das Handelsblatt berichtet, äußerten einige Politikerinnen und Politiker bereits harsche Kritik an Tesla in Deutschland, wie Cansel Kiziltepe von der SPD. Laut Kiziltepe sei "Tesla der einzige Automobilhersteller in Deutschland ohne einen Tarifvertrag". Wozu das führe, sehe man jetzt: "Überbelastung, Unsicherheit und Bespitzelung durch die Chefetage".
Zudem sollen immer mehr Tesla-Mitarbeiter der Gewerkschaft über belastende Schichtsysteme, häufige Mehrarbeit an Wochenenden, eine sehr hohe Arbeitsbelastung und zu wenig Personal berichten. Auch von Arbeitsverträgen mit Geheimhaltungserklärung bei Tesla in Grünheide sei die Rede. Für neuen Unmut und Verunsicherung sorgt offenbar eine Stellenausschreibung von Tesla für einen Security Intelligence Investigator (SII) für die Gigafactory Berlin-Brandenburg, Brandenburg.
In der Stellenausschreibung von Tesla heißt es dazu unter anderem, dass Job-Bewerber künftig als SII sowohl proaktive als auch reaktive Ermittlungen durchführen und aktiv gegen interne und externe Bedrohungen für die geschützten und vertraulichen Informationen von Tesla vorgehen werden. Die Beschäftigten bei Tesla würden sich nun fragen, welche Ermittlungen das konkret sein sollen und ob Tesla seine Mitarbeitet womöglich in unzulässiger Art und Weise überwachen wolle.