Tesla erhöht Preis für Model 3 aufgrund von Importzöllen — und rückt damit näher an Model Y heran
Als die Europäische Kommission Strafzölle von bis zu 48 % auf Elektroauto-Importe aus China verhängte, warnte Tesla bereits vor möglichen Auswirkungen auf die Preise seiner Fahrzeuge. Diese Warnung hat sich nun bewahrheitet:
Tesla hat die Preise für alle Versionen des Model 3 in ganz Europa pauschal um den Gegenwert von $1.623 erhöht. Je nachdem, wie die Inspektionen der europäischen Beamten in Teslas Gigafactory in Shanghai ausfallen, könnte eine weitere Preiserhöhung für das Model 3 notwendig werden.
Tesla geht jedoch davon aus, geringere Zölle zahlen zu müssen als chinesische Konkurrenten wie BYD, NIO oder SAIC, was die aktuelle moderate Erhöhung erklärt. Der Preis für das Basismodell Model 3 RWD ist über Nacht von 40.990 Euro auf 42.490 Euro gestiegen. Auch die Preise für die Versionen Long Range und Performance wurden entsprechend angehoben.
Erleichterung gibt es für Besitzer des Model Y, dem beliebtesten Tesla-Modell in Europa. Da dieses im Gegensatz zum Model 3 nicht aus China importiert, sondern in der europäischen Gigafactory in Berlin produziert wird, bleiben die Kosten für das Model Y unverändert.
Model 3 vs. Model Y: Preisdifferenz schrumpft
Dennoch ist der Unterschied zwischen dem Einstiegspreis des Model Y und des Model 3 in Deutschland durch die zollbedingte Preiserhöhung mit nur noch 2.500 Euro fast vernachlässigbar. Dies könnte ein schlechtes Zeichen für die zukünftigen Verkaufszahlen des Model 3 sein.
Die Europäische Kommission entsandte zwischen dem 26. und 28. Juni Handelsvertreter zur Inspektion des Tesla-Werks in Shanghai, um sich mit den Argumenten des Autoherstellers vertraut zu machen. Die Inspektion bei Tesla erfolgte deutlich schneller als die wochenlangen Untersuchungen bei chinesischen Unternehmen wegen illegaler Subventionen.
Unternehmen wie BYD, die bei der Untersuchung kooperierten, erhielten niedrigere Zölle von 17 %, während der staatliche Autokonzern SAIC, der die Inspektoren nicht hereinließ, mit dem höchsten Strafzoll von 38 Prozent zusätzlich zu den ohnehin erhobenen 10 % Einfuhrsteuer belegt wurde.
Da Tesla von den neuen Einfuhrzöllen in Höhe von durchschnittlich 21 % nicht betroffen war, beantragte das Unternehmen eine Sonderbehandlung und erhielt diese auch. Dies führte zu einer kürzeren Inspektion und der Erwartung niedrigerer Zölle, was den moderaten Preisanstieg des Model 3 widerspiegelt.
Die endgültige Entscheidung über die Einfuhrzölle der Europäischen Union auf E-Autos aus China wird jedoch erst im November bekannt gegeben. Dann wird sich auch das Schicksal der Importmodelle von Tesla endgültig entscheiden.
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Quelle(n)
Tesla via SaintDutch (Reddit)