Tesla: Rückruf von 578.607 Elektoautos, Produktionsstart für E-Autos in Grünheide verschoben
Tesla muss mit seinen Elektroautos der Modelle 3, S, X und Y in den USA in den Rückruf-Modus schalten. Ob die ganzen "Rückrufe" überhaupt welche sind, darüber streiten sich aktuell Behörden, Medien und die Tesla-Fans immer hitziger. Auf den Werbedisplays am New Yorker Times Square schenkte eine US-Werbeagentur Tesla sogar ein Ad mit der Botschaft, "ein Over-the-Air-Update ist kein Rückruf".
Wie auch immer: Tesla muss im Zuge der Überprüfung durch die NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) seine Software für Warntöne und die sogenannte Boombox der Tesla-Fahrzeuge auf Vordermann bringen und ändern. Davon betroffen sind 578,607 Tesla-Fahrzeuge der Versionen mit Fußgängerwarnsystem (Pedestrian Warning System, PWS) von Model 3 (2017 bis 2022) sowie Model S, Model X und Model Y der Jahrgänge 2020 bis 2022.
Die NHTSA zitiert für den Rückruf die Norm FMVSS 141 (Federal Motor Vehicle Safety Standard No. 141, Minimum Sound Requirements for Hybrid and Electric Vehicles), die Leistungsanforderungen für Fußgängerwarntöne für Elektro- und Hybridfahrzeuge festlegt. Die Norm verbietet es den Herstellern außerdem, die Tonausgabe des Fußgängerwarnsystems, über das die Warntöne ausgegeben werden, zu verändern oder zu modifizieren.
Bei betroffenen Tesla-Fahrzeugen, die mit einem PWS ausgestattet sind und mit der Firmware-Version 2020.48.25 und späteren Versionen arbeiten, kann der Kunde mit der Boombox-Funktion voreingestellte oder benutzerdefinierte Töne über den externen Lautsprecher des PWS abspielen, wenn das Fahrzeug geparkt ist oder sich bewegt, heißt es in der Begründung der US-Behörde.
Über die Boombox-Funktion können Tesla-Besitzer beliebige Töne und Audioaufnahmen über die Außenlautsprecher abspielen. Das berge laut der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA die Gefahr, dass akustische Warnungen für Fußgänger durch die Boombox übertönt werden. Elektroautos müssen in den USA im Fahrbetrieb bis 30 km/h ein hörbares Geräusch für Fußgängern abgeben, da sie im Unterschied zu Verbrennerautos bei geringem Tempo nahezu geräuschlos fahren.
Auch in Deutschland hat der Elektroautohersteller Tesla mit Problemen zu kämpfen. Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtet, verzögert sich der Produktionsstart der Grünheider Tesla-Fabrik weiter. Wie es im Medienbericht heißt, dürfe Tesal frühestens Mitte März 2022 die ersten Tesla-Fahrzeuge für den Verkauf vom Band laufen lassen. Die E-Auto-Fabrik von Tesla ist zwar fertig, die Behörden hätten allerdings die Sicherheitsvorkehrungen der Fabrik noch zu prüfen. Konkret gehe es hier unter anderem noch um Mengenangaben für giftige Chemikalien, Pläne zur Reinigung von Abwasser und die Betriebserlaubnis für die Tesla-Fabrik.