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TerraMaster F4-424 Pro im Test: Alder Lake-N i3-N300, 32 GB RAM, 4 HDDs und 2 SSDs im NAS

Das F4-424 ist eines der ersten NAS (Network Attached Storage) mit Intels aktuellem Alder Lake-N SoC, 32GB RAM und vielen Schnittstellen. Im Test betrachten wir Performance, Lautstärke und Leistungsaufnahme des Neulings.

TerraMaster bewirbt das F4-424 Pro als ein Hochleistungs-NAS für Unternehmen. Es bietet Platz für vier 3,5-Zoll-Festplatten und zwei M.2-2280-PCIe-SSDs. Für die nötige Rechenleistung sorgt ein moderner Intel Core i3-N300 Alder Lake-N SoC mit 8 Kernen dem üppige 32 GB DDR5 RAM im Single-Channel-Betrieb zur Seite gestellt werden. Um die Daten schnell abrufen zu können, sind zwei 2,5 Gbit/s Netzwerkanschlüsse verbaut, die im Link Aggregation Modus mit einem passenden Router genutzt werden können. TerraMaster gibt einen UVP von 730 Euro an. Zum Testzeitpunkt ist das NAS jedoch noch nicht in Europa verfügbar, der Vorgänger F4-423 ist um 336 Euro bei Amazon erhältlich. 

Technische Daten

Als eines der ersten NAS setzt TerraMaster die neuen Alder-Lake-N Prozessoren ein. Im F4-424 Pro wird der Core i3-N300 verbaut, welcher 8 Effizienzkerne mit maximal 3,8 GHz bietet. Die CPU wird im aktuellen Intel 7 Prozess (10nm) gefertigt und unterstützt offiziell bis zu 16 GB DDR5-4800. TerraMaster verbaut im Testgerät aber sogar einen einzelnen 32 GB DDR5-4800 Stick. Der Stromverbrauch ist von Intel mit 7 Watt spezifiziert und von TerraMaster ebenfalls mit 7 Watt (PL1) und 25 Watt (PL2, kurzzeitiger Boost) konfiguriert.

Massenspeicher

Das F4-424 Pro bietet vier Laufwerkrahmen für 3,5- und 2,5-Zoll-Festplatten die von der Front einfach zugänglich sind und ohne Schrauben per Klemmleisten montiert werden können. Zusätzlich hat das NAS noch Platz für zwei M.2-NVMe-SSDs im 2280-Format. Diese sind jedoch nur durch eine Abdeckung hinter Schrauben erreichbar. Dort findet man auch den einzelnen RAM-Steckplatz, welcher im Testmodell mit einem TerraMaster A-SRAMD5-32G DDR5 SO-DIMM mit 32 GB bestückt war. Die beiden SSDs können auch als primäres Laufwerk oder in Kombination mit HDDs als RAID konfiguriert werden und nicht nur als SSD-Cache.

Gehäuse

Im Gegensatz zum Vorgänger nutzt TerraMaster nun nicht mehr Aluminium für das Gehäuse, sondern Kunstoff. Weiters wird nur ein großer Lüfter eingesetzt. An Ports findet man von oben nach unten: HDMI, USB-C, USB-A (beide 10 GBit/s), 2x 2.5 GbE LAN (kombinierbar) und den Barrel-Plug für die 12V Stromversorgung.

Software - TOS 5.1

Dank 8 Kerne und 32GB lässt sich das NAS auch für virtuelle Maschinen nutzen.
Dank 8 Kerne und 32GB lässt sich das NAS auch für virtuelle Maschinen nutzen.

Bei der ersten Inbetriebnahme lädt TerraMaster das aktuellste TOS 5.1 aus dem Internet und installiert es auf den gewählten Speichermedien. Das OS kann dann über das Netzwerk per Webbrowser erreicht werden. Der HDMI-Ausgang wird leider nicht genutzt und zeigt nur eine Konsolenausgabe. Per ESC-Taste lässt sich aber das BIOS beim Hochfahren mit HDMI-Monitor und USB-Tastatur aufrufen. Dort finden sich zahlreiche Einstellmöglichkeiten.

Das System reagierte im Test flüssig, kann jedoch beim Funktionsumfang nicht ganz mit der aktuellen Version von Synology mithalten. Zum Beispiel vermissten wir ein Statusfenster beim Kopieren von Daten. Weiters unterstützt das System per Terminal aktuell keinen Paketmanager (wie yum oder apt). Daher ist man auf den integrierten App-Store im Webinterface angewiesen um zusätzliche Software zu installieren.

BIOS von AMI
BIOS von AMI
Zahlreiche Hardware-Settings im BIOS
Zahlreiche Hardware-Settings im BIOS
Nicht beworben, aber im BIOS erwähnt - Thunderbolt Support
Nicht beworben, aber im BIOS erwähnt - Thunderbolt Support
CPU mit 7 - 25 W konfiguriert
CPU mit 7 - 25 W konfiguriert
Lüfter lief mit 875 RPM praktisch nicht hörbar durch die Festplatten
Lüfter lief mit 875 RPM praktisch nicht hörbar durch die Festplatten
Lüfter ist im Bios auch einstellbar.
Lüfter ist im Bios auch einstellbar.

Übertragungsraten

Die Übertragungsraten sind natürlich abhängig von den verbauten HDDs und SSDs und auch dem gewählten Storagemodus. Wir haben bei unserem Testgerät mit zwei WD NASware 3.0 WD40EFRX 4TB HDDs und einer Intel SSD 760P 512 GB ausgestattet und in zwei verschiedenen Modi getestet. Zuerst haben wir alle drei Drives zu einem TRAID System verbunden mit 4,5 TB Speicherplatz. Danach haben wir die SSD als dedizierten "Hyper Cache" spezifiziert. 

Bei den Datenraten per NAS Performance Tester 1.7 sahen wir in beiden Modi keinen Unterschied. Als Endgerät nutzten wir ein Razer Blade 16 aus 2023 mit Sonnet Solo 10G Netzwerkkarte via Thunderbolt. Mit beiden Laufwerkkonfigurationen erreichte der Performance Tester mit 100 und 400 MB Testgröße maximal 210 MB/s Schreibraten und 296 MB/s Leseraten. Vergleicht man unsere Ergebnisse mit denen des Vorgängers bei Computerbase  fallen die geringeren Schreibraten auf, jedoch nutzten wir auch nur 2 HDDs und eine kleine SSD als Cache. Bei den Leseraten kann sich das F4-424 Pro an die Spitze setzen.

Im Praxistest haben wir eine Sicherung von 565 GB eines MacBook Pro 14 auf das NAS via TimeMachine durchgeführt. Dies dauerte 9h und brauchte 371 GB Speicherplatz. Damit erreichte die Sicherung eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 12 MB/s (bzw 18 MB/s für die Rohdaten).

Den USB-C Port haben wir per Samsung T7 4TB SSD getestet. Diese wurde sofort erkannt und schrieb auf die HDDs mit 250-300 MB/s im Schnitt.

Windows 11 Backup mit 300 MB/s Schreibraten auf die HDDs.
Windows 11 Backup mit 300 MB/s Schreibraten auf die HDDs.

Lautstärke

Bei der Lautstärke kann das NAS im Test gefallen. Der große Lüfter wurde nur beim Hochfahren aktiv und hörbar, sonst bestimmen die HDDs das Grundgeräusch. Mit den beschriebenen 2 HDDs und der SSD messen wir maximal 45,4 dB (inkl. Lüfter beim Booten) und 33,7 dB im Idlemodus. 

Lautstärke aus 15cm, keine störenden Frequenzen, im Idle nur die Festplatten hörbar.
Lautstärke aus 15cm, keine störenden Frequenzen, im Idle nur die Festplatten hörbar.

Stromverbrauch

Beim Stromverbrauch kann das Intel-basierte NAS leider nicht punkten. Ausgeschaltet messen wir bereits relativ hohe 0,9 - 1,5 Watt. Im Idlemodus haben wir im längeren Durchschnitt relativ hohe 23,8 Watt. Während eines Windowsbackup erhöhte sich der Wert nur auf 25 Watt, anscheinend werden die Festplatten im Standardmodus nicht schlafen geschickt. Das mitgelieferte externe Netzteil von EDACPOWER ELEC. kann übrigens maximal 90 Watt liefern.

Vergleicht man die Daten mit einem sparsamen Alder-Lake-N Mini-PC wie dem Asus ExpertCenter PN42, dann zeigt sich was die CPU eigentlich könnte. Das Asus braucht Idle nur 6 Watt und bei starker Last etwa 14 Watt. Die Zotac Zbox Pico PI430AJ welche ebenfalls den i3-N300 nutzt, braucht aber Idle 14,7 Watt und unter Last 24 Watt und ist daher näher an den Werten des TerraMaster F4-424 Pro.

Update - Bestückung mit zwei schnellen NVMe SSDs und keinen HDDs.

Zu einem späteren Zeitpunkt haben wir zwei WD_BLACK SN850X 4TB SSDs erworben und testen nun TOS 6 Beta mit diesen beiden SSDs im RAID 0 und ohne HDDs. Hier verbraucht das F4-424 Pro im Idle im Durchschnitt 6,7 Watt mit zahlreichen Spitzen auf bis zu 15 Watt. Beim Kopieren von Daten via Windows-PC (Baldur's Gate 3) benötigt das NAS im Schnitt 19,7 Watt und in der Spitze 33 Watt. Ausgeschaltet messen wir immer noch relativ hohe 1,1 Watt (mit aktiviertem WOL).

Stromverbrauch Idle mit zwei SN850X 4TB SSDs
Stromverbrauch Idle mit zwei SN850X 4TB SSDs
Stromverbrauch Kopieren über LAN mit zwei SN850X 4TB SSDs
Stromverbrauch Kopieren über LAN mit zwei SN850X 4TB SSDs

Fazit

Das TerraMaster F4-424 Pro gefällt im Test durch dem stabilen, schnellen und leisen Betrieb. Der verbaute Core i3-N300-SoC mit 32GB RAM bietet genügend Headroom für anspruchsvolle Aufgaben und den parallelen Betrieb im Office mit mehreren Usern. Um die starke NAS Hardware nutzen zu können, bietet TerraMaster per TOS neben zahlreichen Backup-Möglichkeiten auch einige Apps wie VirtualBox, Docker, Webserver usw. Der verbaute HDMI Port bietet aktuell in TOS leider nicht viele Möglichkeiten, ist jedoch für Bastler ideal, die ein eigenes OS aufspielen möchten. Mit Platz für vier HDDs und zwei SSDs, zwei 2.5 Gbit/s LAN Ports mit Link Aggregation und USB-C bietet das NAS zahlreiche Optionen. Positiv war die Lautstärke des NAS und die einfache Wartung. Nachteilig ist jedoch die relative hohe Leistungsaufnahme, hier haben wir uns vom neuen Alder-Lake SoC mehr Effizienz erwartet.

Aktuell ist das TerraMaster F4-424 Pro noch nicht im Handel erhältlich, der UVP ist jedoch mit relativ hohen 730 Euro angesetzt. Der Vorgänger (F4-423 mit weniger Speicher) wurde im Vergleich mit 500 Euro UVP eingeführt und ist aktuell um 336 Euro bei Amazon erhältlich.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

So testet Notebookcheck

Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > Tests > Sonstige Tests > TerraMaster F4-424 Pro im Test: Alder Lake-N i3-N300, 32 GB RAM, 4 HDDs und 2 SSDs im NAS
Autor: Klaus Hinum,  8.03.2024 (Update: 25.08.2024)