Display Week 2024 | TCL CSOT zeigt echtes QLED-Laptop und verspricht 1 Million US-Dollar für das Haltbarkeitsproblem blauer QLEDs
Auf der Display Week 2024 in San Jose hat TCL CSOT ein 14-Zoll-Notebook mit gedrucktem QLED-Panel vorgestellt und gleich ein paar Einschränkungen mitgegeben. Denn das Notebook arbeitet mit echten QLEDs, mittlerweile auch bekannt als QD-LEDs, QD-EL, QDEL, Nano-LED und NanoLED. Die Technik der echten QLEDs unterscheidet sich fundamental von den im Markt befindlichen QLED-Fernsehern, die keine QLEDs verwenden und den Begriff QLED als Marketing für QD-LCD mit LED-Hintergrundbeleuchtung (Back Light Unit, BLU) nutzen.
Das Grundproblem: Blau ist nicht haltbar und geht zu schnell kaputt. Noch ist eine produktive Nutzung von QLED-Fernsehern, -Monitoren oder -Smartphones schlicht nicht möglich. 2022 zeigte BOE etwa ein QLED-Display, dem Blau gleich ganz fehlte. Erst 2023 wagte man eine Demonstration blauer QLEDs. Allerdings mit einem kleinen Display.
Trotz des Marketings, insbesondere von Samsung, hat die Arbeit an echter QLED-Technik nicht aufgehört. TCL CSOT will nun aber die Arbeit an blauen QLEDs mit finanziellen Anreizen beschleunigen und lobt einen Preis von einer Million US-Dollar für das Finden einer Lösung aus.
Kaum Fokus auf blaue Quantum Dots
Bisher hat sich die Forschung nämlich nicht allzu sehr um Quantum Dots und die blaue Farbe gekümmert. Wichtiger waren grüne und rote Quantum Dots, die man beispielsweise über blaue, sehr effiziente LEDs legt, um Rot und Grün zu erzeugen. Kurioserweise legt man diese Quantum Dots auch über blaue OLEDs, was eigentlich nicht sinnvoll ist, denn blaue OLEDs haben ähnliche Haltbarkeitsprobleme wie blaue QLEDs.
Aufgrund fehlender Notwendigkeit, aber auch finanzieller Anreize, ist die Forschung an dem Thema Blau im Bereich der Quantum Dots also ins Hintertreffen geraten.
TCL CSOT hat auch Benchmarks herausgegeben, die erreicht werden sollen. So muss eine blaue, druckbare QLED bei 1.000 Candela/qm 350 Stunden nach LT95 durchhalten. LT95 steht dabei für 95 Prozent der Helligkeit, die nach 350 Stunden noch erreicht werden müssen, sprich 950 Candela/qm.
Die technischen Daten des Prototypen eines QLED-Displays für ein Notebook sind derweil durchaus vielversprechend. TCL CSOT schafft ein 2.8K-Display (2.880 x 1.800 Pixel) mit 85 Prozent des BT.2020-Farbraums. Die Farbdarstellung ist auf den ersten Blick auch gut gewesen. TCL CSOT zeigte auch Bilder mit einem größeren Blauanteil. Es war aber durchaus zu erkennen, dass das Notebookdisplay geschont werden sollte. Die Helligkeit gibt TCL CSOT mit 350 Candela/qm an.
Laut TCL CSOT schafft das Display eine Reaktionszeit von weniger als einer Millisekunde, kann zwischen 30 und 120 Hz angesteuert werden und bietet einen Kontrast von 1.000.000:1, was in Anbetracht der Selbstleuchtfähigkeit der QLEDs nicht verwundert.
Im Gespräch mit Notebookcheck.com sagte TCL CSOT, dass man derzeit bei einer Haltbarkeit der blauen QLEDs zwischen 80 bis 100 Stunden liegt (1.000 Candela/qm, LT95) und man diesbezüglich schon recht nahe an ersten Produkten ist. Hintergrund ist, dass blaue QLEDs laut TCL CSOT in der Realität selten über 100 Candela/qm angesteuert werden. Die Haltbarkeit steigt dann bereits drastisch.
Der Name QLED soll übrigens in Zukunft nicht mehr verwendet werden. TCL CSOT wird QD-EL als Namen verwenden, auch wenn die Technik freilich weiter auf echten QLEDs setzt, die modernen QLED-Fernsehern fehlen.
In nicht allzu ferner Zukunft könnten Notebooks mit gedruckten QLEDs also Realität werden. Dann aber als QD-EL-Notebooks. Für den Wettbewerb gibt es von TCL CSOT grob ein Jahr Zeit.
Quelle(n)
Display Week / TCL CSOT