Studie: Künstliche Intelligenz könnte Menge an Elektroschrott erhöhen
Nach einer Studie, die von Wissenschaftlern der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Xiamen und der Universität Cambridge erstellt worden ist, könnte künstliche Intelligenz für einen Anstieg an Elektroschrott sorgen. Die Hauptproblematik liegt an den komplementären Bedingungen zwischen der eingesetzten Hardware in den Rechenzentren und der Leistungsfähigkeit der KI.
Für 2030 könnte der Elektroschrott einen Gegenwert von 13 Milliarden Smartphones annehmen
Bei der Analyse stellten die Forscher fest, dass vornehmlich Datenspeicher (RAM und ROM) sowie Prozessoren häufig ausgetauscht werden müssen, während Netzteile länger nutzbar sind. Im pessimistischsten Szenario könnte ein Zuwachs von 2,5 Millionen Tonnen (zusätzlich zum regulär anfallenden Elektroschrott) entstehen.
Dieses Szenario setzt voraus, dass sowohl Hersteller von Elektrobauteilen als auch Betreiber von Rechenzentren auf dem aktuellen Stand bleiben und Verbraucher KI-Anwendungen im Alltag integriert haben. Neben diesem Szenario haben die Forscher rund um Peng Wang drei weitere Alternativen entwickelt. Kommt künstliche Intelligenz nur im Rahmen spezieller Anwendungen zum Einsatz, reduziert sich der E-Schrott Anteil auf etwa 400.000 Euro.
Übrigens: vor kurzem wies eine Studie der University of California darauf hin, dass AI (Artificial Intelligence) einen enormen Energiebedarf aufweist und dadurch bis zu 1.300 Todesfälle jährlich verursachen könnte.
Forscher sehen Unternehmen in der Pflicht
Im Vergleich zum tatsächlichen entstehenden Elektroschrott (für 2024 schätzen Experten den E-Schrott bei 60 Millionen Tonnen weltweit ein) ist die Menge, die durch KI-Rechenzentren entstehen zwar klein, allerdings wird dieser Anteil anwachsen, wenn AI-Produkte (beispielsweise ChatGPT oder Google Gemini) beliebter werden.
Daher sehen die Wissenschaftler Unternehmen und Hersteller in der Pflicht. Beispielsweise sollen für Rechenzentren Hochleistungsprozessoren und effiziente Datenspeicher eingesetzt werden, um deren Lebens- und Einsatzdauer zu erhöhen. Ebenso ist die Effektivität der Kreisläufe zu erhöhen. Laut der EU liegt die Rückgewinnungsquote bei 40 Prozent. Laut der Studie ließe sich die E-Schrottmenge durch effektive Stoffkreisläufe bis 2030 um 86 Prozent verringern.
Unabhängig von der Studie gibt es aktuell bereits einige gute Ansätze. Ausgediente E-Auto-Lithium-Akkumulatoren lassen sich beispielsweise als Stromspeicher für die eigene Solaranlage verwenden.
Quelle(n)
Nature (Englisch), enbw (Deutsch), Bildquelle: Pixabay / Geralt