Spielkonsolen aus Russland sollen sich mit Elbrus-CPU und unkonventionellem Ansatz gegen PS5 und Xbox stellen
Im März wurde berichtet, dass die russische Regierung als Teil eines sozioökonomischen Entwicklungs-Programms auch die Entwicklung einer russischen Spielkonsole priorisieren möchte. Die Pläne sprachen sowohl von einer stationären Konsole als auch von einem Gaming-Handheld, neben der Hardware sollten auch das Betriebssystem und erforderliche Cloud-Dienste in Russland entwickelt werden. Die russischen Medien Habr und RBC konnten nun nähere Details zu zwei Konsolen in Erfahrung bringen, die als Teil dieses Projekts entwickelt werden.
Die Skolkovo Foundation wurde mit der Entwicklung und dem Vertrieb einer dieser Konsolen betraut. Unter Berufung auf Angaben des Politikers Anton Gorelkin basiert die erste Konsole dieses Programms auf einem russischen Elbrus-Prozessor, und auf einem Betriebssystem, das entweder auf Aurora OS oder auf ALT Linux aufsetzt, die finale Entscheidung zur Software steht noch aus. Da es Elbrus-CPUs nicht mit der Performance einer Xbox Series X oder einer PlayStation 5 (ca. 439 Euro auf Amazon) aufnehmen könnten, soll die Konsole stattdessen ein anderes, "bahnbrechendes" Feature bieten, zu dem noch keine näheren Details genannt wurden.
Während unklar ist, welcher Elbrus-Chip in dieser Konsole verbaut werden soll, konnte ein Elbrus-8SV in einem Gaming-Test im Vorjahr nur enttäuschende Resultate liefern – selbst sehr alte Spiele wie The Elder Scrolls III: Morrowind konnten teils nur mit 30 Bildern pro Sekunde dargestellt werden, die Bildrate ist starken Fluktuationen ausgesetzt. Zeitgleich arbeitet der russische Telekommunikations-Gigant MTS an einer Spielkonsole mit Streaming-Fokus, die relativ einfache Hardware nutzt, um auf die sogenannte MTS Fog Play Cloud-Gaming-Plattform zuzugreifen. Die Konsole samt Controller soll für unter 50 Euro angeboten werden, Details zur Hardware wurden noch nicht bestätigt.
Quelle(n)
Habr & RBC, via Tom's Hardware | Tamara Bitter (Teaser-Bild)