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Sony: Fabrikschließung und Auflösung von Sony Mobile

Sony strukturiert sein Smartphone-Geschäft um
Sony strukturiert sein Smartphone-Geschäft um
Sony überdenkt offensichtlich seine Mobile-Strategie weiter. Erst wurde eine große Smartphone-Fabrik in China geschlossen, jetzt verliert Sony Mobile seine Eigenständigkeit. Ist das ein neuer Anfang oder der Anfang vom Ende?

Sony strukturiert sein Mobile-Geschäft um. Wie heute bekannt wurde, verlegt der Konzern seine Smartphone-Produktion von China nach Thailand. Außerdem hat das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass die Mobilfunk-Sparte ab dem 1. April 2019 mit der Fernseh- und Kamerasparte zusammengelegt werden wird. Sony Mobile, das bislang für die Entwicklung von Smartphones, Tablets und Wearables zuständig war, gibt es dann nicht mehr als eigenständige Sparte.

Wie das Handelsblatt schreibt, nannte ein Sprecher von Sony als Grund für die Schließung der Fabrik in Peking Einsparmaßnahmen. Die Verlegung der Produktion soll die Herstellungskosten halbieren. Der Handelsstreit zwischen China und den USA habe bei den Umstrukturierungen hingegen keine Rolle gespielt. Bereits im vergangenen Jahr hatte Sony ein Werk in China geschlossen, damals den Schritt aber mit sinkenden Absatzzahlen bei seinen Smartphones begründet.

Verschleierungstaktik wegen Absatzproblemen?

Sony Mobile hat schon seit geraumer Zeit Probleme, die Absatzzahlen bei Smartphones sinken von Quartal zu Quartal. Allein in 2018 hat Sony Mobile umgerechnet über 800 Millionen Euro Verlust gemacht. Fernseh- und Kamerasparte kamen demgegenüber auf rund 660 und 720 Millionen Euro Gewinn. Kritiker befürchten daher, dass Sony mit der Eingliederung von Sony Mobile in die neue Abteilung Sony Electronic Solution seine Verluste auf dem Mobilfunksektor verschleiern könnte. Sony hat dieser Theorie aber bereits eine Abfuhr erteilt.

So will der Hersteller zur Vermeidung des Eindrucks der Verscheleierung nach Angaben von Bloomberg für die nahe Zukunft weiterhin explizit Zahlen für seine Smartphone-Sparte veröffentlichen. Als Grund für die Schaffung der neuen Abteilung nennt Sony bessere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und bessere Effizienz.

Nicht der erste Schritt zum Neuanfang

Obwohl die Verlegung der Produktion und die Auflösung von Sony Mobile gravierende Schritte sind, markieren sie jedoch nicht den Beginn eines Wandels bei Sony. Der hat bereits 2018 mit dem Ausscheiden des alten Sony-Chefs Kaz Hirai begonnen. Nachfolger Kenichiro Yoshida setzte als eine seiner ersten Amtshandlungen den Alpha-Chef Kamio Maki als Chef der Smartphone-Entwicklung ein.Daraus erhofft sich Sony eine bessere Zusammenarbeit von Kamera- und Smartphone-Sparte.

Vor einigen Wochen hatte Sony in einem Interview erstaunlich offen über Fehler in der Vergangenheit gesprochen und Änderungen angekündigt. Die neuesten Vorkommnisse dürften daher Bestandteil eines größeren Plans sein, der nicht das Ende, sondern einen Neuanfang für Sony-Smartphones bedeuten soll.

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Autor: Stefan Schomberg, 28.03.2019 (Update: 28.03.2019)