Smartphones: 44 Prozent telefonieren am Steuer mit dem Handy am Ohr
Studien der Dekra Unfallforschung, von Universitäten und Versicherern kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die Ablenkung durch das Smartphone mittlerweile ein Hauptgrund für Unfälle ist. Die Ablenkung durch Smartphones wird inzwischen als ein höheres Unfallrisiko eingestuft als Alkohol. Schnell mal den Anruf annehmen und dazu das Handy ans Ohr halten, eine Kurznachricht lesen oder mit dem Smartphone eine Info im Internet suchen: Viele Autofahrer lassen sich am Steuer während der Fahrt ablenken.
Das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Autofahrern in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom kommt ebenfalls zu einem erschreckenden Ergebnis: 4 von 10 Autofahrern (44 Prozent) gebe an, dass sie häufig oder manchmal mit dem Handy am Ohr telefonieren, während sie ihr Fahrzeug steuern. Jeder Zweite (51 Prozent) liest Kurznachrichten wie SMS oder WhatsApp, jeder Dritte (31 Prozent) schreibt sogar selbst welche. Jeder Fünfte (19 Prozent) liest E-Mails, 15 Prozent tippen welche in ihr Gerät ein. Und jeder Sechste (17 Prozent) gibt an, während er am Steuer sitzt zumindest ab und an im Internet zu surfen, 8 Prozent schauen sogar Videos.
Daher müsse die Integration des Handys ins Auto weiter verbessert und integraler Bestandteil von Fahrzeugen werden, fordern Experten. Zwei Drittel der Autofahrer (67 Prozent) geben in der Bitkom-Umfrage an, dass sie per Freisprecheinrichtung Anrufe führen. Kurznachrichten lässt sich dagegen nur rund jeder Vierte vom Smartphone oder Bordcomputer vorlesen (28 Prozent) respektive beantwortet sie per Sprachsteuerung (25 Prozent). Die Sprachausgabe für E-Mails nutzt jeder Fünfte (19 Prozent), nur jeder Elfte (9 Prozent) diktiert Mails während der Fahrt.
Dazu Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder:
"Nichts ist so wichtig, dass sich der Fahrer vom Verkehr ablenken lassen sollte. Selbst ein kurzer Blick aufs Smartphone-Display kann im entscheidenden Augenblick zu viel sein. Und wer in einer Gefahrensituation nicht beide Hände frei hat, weil er sein Handy festhält, handelt nicht nur gesetzwidrig, sondern auch unverantwortlich. Künftig werden Smartphone und Auto noch weiter zusammenwachsen. Die Kommunikation wird über den Bordcomputer abgewickelt, der die jeweilige Fahrsituation berücksichtigen kann."
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