Sideloading am iPhone: Apple will Gebühren von alternativen App Stores verlangen und App-Angebot kontrollieren
Als Folge des Digital Markets Act muss Apple bis März 2024 Alternativen zum App Store ermöglichen, sodass iPhone-Nutzer zumindest innerhalb der Europäischen Union Apps herunterladen können, ohne auf Apples eigenen Store zurückzugreifen. Laut eines neuen Berichts des Wall Street Journal unternimmt der Technologiegigant aus Cupertino aber große Anstrengungen, um App-Store-Alternativen so unattraktiv wie möglich zu machen, sowohl für Entwickler als auch für Nutzer.
Denn selbst dann, wenn eine App über andere Stores verkauft wird, soll Apple Gebühren vom Entwickler verlangen. Die Höhe dieser Gebühren ist noch unbekannt, in den USA veranschlagt Apple für die seit Kurzem möglichen Zahlungen über die Entwickler-Webseite statt über den App Store aber 27 statt 30 Prozent Provision, sodass sich der Aufwand für Entwickler kaum lohnt. Noch fataler ist aber, dass Apple kontrollieren möchte, welche Apps in Drittanbieter-Stores angeboten werden dürfen, sodass beispielsweise die Xbox Cloud Gaming App weiterhin nicht für das iPhone veröffentlicht werden kann.
Falls die Informationen des Wall Street Journal korrekt sind, so würde Apple App-Sideloading nur auf dem Papier ermöglichen, in der Praxis würde aber lediglich die App Store App umgangen, nicht aber die Gebühren und Kontrollen, die Entwickler eigentlich kritisiert haben. Das wäre nicht im Sinne des Digital Markets Act, der verhindern soll, dass ein Plattform-Betreiber kleinere Unternehmen einfach aus einem großen Markt wie dem Vertrieb von iPhone-Apps ausschließen kann. Ob die Europäische Kommission sich mit diesem Ansatz zufrieden gibt, dürfte sich spätestens im März zeigen, wenn Apple die Änderungen umsetzen muss.
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