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Schonmal auf die beliebte Twitter Alternative vorbereiten – So funktioniert Mastodon

Immer mehr User wechseln von Twitter zur Mastodon-App (Bild: eigene)
Immer mehr User wechseln von Twitter zur Mastodon-App (Bild: eigene)
Seit Elon Musks Übernahme von Twitter ist Konkurrent Mastodon bereits um 230.000 User angewachsen. Doch wie genau funktioniert die zwar ähnliche, aber in der Benutzung etwas ungewohnte App? Unser kurzer Guide verschafft einen Überblick.

Mastodon ist eine kostenlose Open-Source-Software ohne Werbung mit aktuell etwa 655.000 aktiven Nutzern, wovon allein 230.000 User seit dem 27. Oktober hinzugekommen sind, berichtet Mastodon Creator Eugen Rothko.

Auf den ersten Blick sind sich Mastodon und Twitter relativ ähnlich. Nachdem man einen Account erstellt hat, kann man direkt „Toots“ posten, welche mit „Tweets“ vergleichbar sind. Toots lassen sich kommentieren, liken, sowie teilen und außerdem kann man sich gegenseitig folgen. Die Ähnlichkeit zu Twitter macht Mastodon so attraktiv für neue Nutzer. Allerdings sorgt die App auch für einige Verwirrungen unter den Neuzugängen.

Zwar besteht die Plattform seit bereits sechs Jahren, doch durch den plötzlichen, hohen Zuwachs an Mitgliedern haben sich einige Herausforderungen ergeben. Hier ist ein kurzer Guide, um sich innerhalb der App zurechtzufinden:

Wie geht man mit den vielen Servern um?

Um Mastodon zu starten, downloadet man die App im App Store oder bei Google Play oder man registriert sich über die Website. Nachdem man sich registriert hat, wählt man einen Server aus. Die zahlreichen Server sind thematisch geordnet, wie etwa nach dem jeweiligen Land, der Stadt, sowie den Interessen. Es ist nicht besonders wichtig welchen Server man sich aussucht, da man unabhängig davon ohnehin allen Usern folgen kann, aber es ermöglicht es innerhalb einer Community von Menschen mit ähnlichen Merkmalen zu starten, die mit einer größeren Wahrscheinlichkeit Inhalte posten, die einen ebenfalls interessieren.

Einige besonders populäre Server, wie etwa „Social and UK“ laufen aufgrund der hohen Nachfrage aktuell ziemlich langsam. Ryan Wild, der den MastodonApp.UK Server betreut, berichtet, dass über 6.000 neue Mitglieder innerhalb von 24 Stunden hinzugekommen sind, sodass er die Registrierungen zeitweise aussetzen musste.

I wanted to see what the hype was about. I stood the server up at 10pm Friday night, and I woke up next morning to 1,000 people I didn't know would rock up.

- Ryan Wild

Wie findet man andere Leute?

Dein User-Name besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist ein Name oder ein Wort, das du dir aussuchst und der zweite Teil ist die Bezeichnung deines Servers, was etwa so aussehen kann: @[email protected]

Dein Benutzername ist gleichermaßen deine Adresse, über die man dich finden kann. Wenn du eine Person suchst, die sich auf demselben Server wie du befindet, dann reicht es aus, wenn du einfach nur ihren Namen in die Suche eingibst. Solltet ihr euch allerdings auf unterschiedlichen Servern aufhalten, so ist die volle Adresse notwendig. Zudem kannst du über Hashtags suchen. 

Wozu sind die Server da?

Mastodon ist dezentralisiert und steht nicht in Besitz eines Unternehmens oder einer Person. Hingegen handelt es sich bei der Plattform um ein Netzwerk von Servern. Jeder Server wird von einer unabhängigen Organisation oder einer Person betreut, wobei alle Server miteinander verbunden sind.

Zwar hat dies den Vorteil, dass eine dezentralisierte Plattform nicht verkauft werden kann, jedoch ist man dadurch abhängig von den Personen, welche die Server leiten. Diese könnten die Server nämlich jederzeit schließen.

Wie wird Mastodon moderiert?

An dieser Stelle wird es brenzlig. Aktuell hat jeder Server entweder seine ganz eigenen Moderations-Regeln oder es gibt erst gar keine. Manche Server lehnen es ab zu anderen Servern zu verlinken, die besonders viele Bots oder viel hasserfüllten Content enthalten. Ebenso können dem Besitzer des Servers Posts gemeldet werden, welcher diese Inhalte dann löschen kann. Allerdings bedeutet dies nicht, dass kritische Inhalte überall entfernt werden.

Es gibt bereits Berichte über Menschen, die Ziel von besonders aggressiven Inhalten geworden sind, sowie Berichte über homophoben Missbrauch. Diese Situation stellt ein großes Problem dar und woran sich entscheiden wird, ob Mastodon weiter wächst oder nicht.

Quelle(n)

BBC, @alan_maguire (Twitter), @SineadCrowley (Twitter), TechCrunch (Bild)

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Autor: Nicole Dominikowski,  8.11.2022 (Update:  9.09.2024)