Schlupfloch im US-Bann: Chip-Hersteller liefern wieder an Huawei
US-Unternehmen, allen voran Google und die US-Chiphersteller Intel, Micron und Qualcomm suchen nach Wegen, ihre millionenschweren Geschäfte mit Huawei nicht komplett aufgeben zu müssen. Vorsprachen bei der US-Regierung um offizielle Ausnahmen blieben bisher erfolglos, doch wie die New York Times auf Basis von vier anonymen Insidern berichtet, haben zumindest Intel und Micron doch Schlupflöcher in den Sanktionen der Trump-Regierung gefunden, um den gebeutelten China-Konzern weiter beliefern zu können.
Vor etwa drei Wochen haben die neuerlichen Lieferung nach China begonnen, nachdem die Hersteller offenbar im Detail analysiert hatten, was die US-Sanktionen im Detail verbieten und welche Schlupflöcher es noch gibt. So dürfen US-Hersteller beispielsweise Waren an Huawei liefern, die nicht in den USA produziert wurden und die nationale Sicherheit nicht gefährden. Allerdings dürften sie keinerlei zusätzliche Dienste für diese Produkte anbieten, darunter fällt etwa jegliche Hilfestellung beim Einsatz der Chips.
Micron hat die neu aufgenommenen Lieferungen von Speicher-Chips für Huaweis Server- und Smartphone-Produkte im Rahmen eines Investoren-Meetings mittlerweile bestätigt, beschreibt die Situation rund um das US-Embargo aber weiterhin als "unsicher". Der US-Regierung sind die Umgehungen des Embargos zwar bewusst, zumindest bis zum G20-Gipfel in Japan zu Monatsende dürfte es hier aber keine weiteren Entscheidungen geben. Im Rahmen des Treffens zwischen US-Präsident Trump und Chinas Präsident Xi Jinping werden weitere Gespräche um eine Lösung im Handelskrieg zwischen den USA und China erwartet.