Die Sicherheitsspezialisten von SRLabs haben den Fingerabdrucksensor des Samsung Galaxy S5 ausgetrickst. Um sich Zugang zu Smartphone zu verschaffen, haben die Sicherheits-Tester einen Fingerabdruck mit 2.400 ppi fotografiert und ihn mit 1.200 ppi mit einem Laserdrucker ausgedruckt. Die Konturen des Fingerabdrucks wurden dann mit Holzleim nachmodelliert. So ließ sich das Galaxy S5 mit einem künstlichen Fingerabdruck entsperren (siehe Video unten). Ebenso wurde bereits der Fingerabdrucksensor des iPhone 5s überlistet.
Während Apple den Fingerabdrucksensor mit einem Passwort verknüpft hat, das man nach fünf erfolglosen Versuchen eingeben muss, so braucht man beim Galaxy S5 lediglich das Display aus- und einzuschalten, um die Versuche zurückzusetzen. Im Gegensatz zum iPhone wird beim Galaxy S5 zudem beim Neustart kein Passwort abgefragt. Die Passwörter lassen sich einfach durch den Fingerabdruck ersetzten. Das Galaxy S5 erlaubt PayPal-Transaktionen und Käufe im Google Play Store. Ein Dieb könnte den eigenen Fingerabdruck vom Smartphone selbst abfotografieren, ihn nachmodellieren und so das Gerät für eigene Einkäufe missbrauchen.
Samsung könnte das Risiko mit einem Software-Update reduzieren, indem das Unternehmen die Entsperrung via Fingerabdruck wie beim iPhone mit einem Passwort ergänzt. Um ein Galaxy S5 mit der genannten Methode zu überlisten, muss es ein Dieb wirklich darauf absehen und einen gewissen Aufwand betreiben. Wer sein Galaxy S5 beispielsweise verliert und es wird von jemandem ohne kriminelle Energie gefunden, der muss sich keine so großen Sorgen machen, dass der Finder sofort Zugriff auf seine Daten erlangt. Wer allerdings ernsthaft an einem sicheren Smartphone interessiert ist, der sollte auf Fingerabdrücke, Bilderrätsel und sonstige Spielereien sowieso verzichten. Trotz der immer wieder von Hackern online abgegriffenen Passwörter sind diese noch immer am sichersten. Man sollte nur beachten, dass man längere Passwörter mit vielen Sonderzeichen wählt und diese regelmäßig ändert.