Deutschland | Richtungswechsel: Corona-Tracking-App nun doch dezentralisiert nach Weigerung durch Apple
Deutschland hat seinen eingeschlagenen Kurs in Sachen Corona-Tracking-App geändert. Nachdem man sich trotz vieler kritischer Gegenstimmen für ein Modell mit zentraler Datenspeicherung entschieden hatte, gab es zunächst Probleme mit Apple, welches entsprechende Funktionen in iOS nicht unterstützt. Nun sollen sich die Verantwortlichen daher doch noch auf einen Datenschutz-geeigneteren dezentralen Ansatz geeinigt haben.
Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn gab nun jedenfalls bekannt, dass man den dezentralen Ansatz übernehmen werde, anstatt auf die eigene Lösung zu setzen, welche den Gesundheitsbehörden einen zentralen Zugang zu den Tracking-Daten ermöglicht hätte. In einem Brief appelierten hunderte Wissenschaftler gegen diesen Ansatz, da er „eine nie dagewesene Überwachung der Gesellschaft“ erlauben würde.
Der Streitpunkt bestand bisher darin, ob die beim Bluetooth-Handshake gesammelten Kontaktdaten dezentral auf jedem Smartphone oder aber auf einem zentralen Server gespeichert werden. Beim dezentralen Ansatz könnten die Nutzer selbst bestimmen, welche Daten, inklusive Telefonnummer und Symptomen, sie mit den Behörden teilen wollen.
Bis Freitag hatte Deutschland noch den zentralen Ansatz heftig verteidigt, was jedoch zwingend dazu geführt hätte, dass u.a. Apple seine Systemeinstellungen hätte ändern müssen, denn iOS unterstützt eine entsprechende Funktion nicht standardmäßig. Apple weigerte sich aber aus Datenschutzgründen diese Änderung vorzunehmen, weshalb die Regierung nun gezwungen war umzuschwenken.
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