Dass neu auf den Markt gekommene Gaming-GPUs bereits am ersten Tag ausverkauft sind, ist nicht sonderlich schockierend, sondern in den vergangenen Jahren eher zur Tradition geworden. Abgesehen von den unerklärlich geringen Stückzahlen sind hierfür natürlich auch Scalper verantwortlich. Genau dies scheint nun beim bekannten Online-Händler ProShop passiert zu sein, der die Grafikkarten der Nvidia RTX 5000 Serie für europäische Kunden anbietet.
Genauer gesagt konnte ein Scalper-Bot die Nvidia GeForce RTX 5080 und RTX 5090 Grafikkarten bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart bestellen, wodurch reguläre Käufer und Zocker keine Chance hatten, auf normalem Wege eine neue GPU zu ergattern. Laut der PCGH hatte der Bot im Voraus Links zu Produktseiten im Online-Shop entdeckt, die noch nicht öffentlich sichtbar sein sollten. Somit wurde der gesamte Lagerbestand an RTX 5000 Grafikkarten aufgekauft, und ProShop hat offenbar nichts unternommen, um die Bestellungen der Bots zu stoppen.
Dabei gab es sogar Beschränkungen, die den Verkauf auf eine RTX-Grafikkarte pro Adresse limitiert haben. Durch den Einsatz verschiedener Adressen wurde dieses Limit relativ simpel ausgehebelt. Die PCGH hat sich daraufhin an ProShop gewendet, der Versandhändler verwies für Fragen rund um die Markteinführung der RTX 5080 und RTX 5090 allerdings nur an Nvidia.
PCGH hat außerdem herausgefunden, dass der Scalper-Bot mit dem Namen Nvidia KSB Test v1.1 über einen deutschen Discord-Server verbreitet wurde. Wenig überraschend sind diejenigen, die den Bot benutzt haben, hocherfreut und ignorieren die Kritik an diesem moralisch fragwürdigen Vorgehen.
Die PCGH behauptet zudem, eine Liste der beteiligten Benutzernamen und teilweise sogar Rechnungen vorzuliegen haben, die sie gerne an ProShop weitergeben würde. Der Händler hat diesbezüglich bisher kein Interesse geäußert. Ob sich daran etwas ändert, oder ob Scalper und Bots beim Kauf der RTX 5080 und RTX 5090 FE weiterhin freie Hand haben werden, bleibt fraglich.