IFA 2020 | Qualcomm: Jedes Smartphone soll 5G-fähig werden, auch Einsteiger-Geräte mit Snapdragon 400, schnelles mmWave-5G kommt nach Deutschland
5G im Fokus: Für Qualcomms Präsident Cristiano Amon steht 5G ganz klar im Vordergrund sämtlicher Aktivitäten der nächsten Monate und Jahre. 5G Netze werden weltweit in deutlich höherem Tempo aus dem Boden gestampft als ursprünglich angenommen, 80 Mobilfunkbetreiber in 35 Länden weltweit bieten bereits 5G an oder sind gerade im Aufbau und bilden die künftige Basis für die Industrie 4.0, virtuelle Welten oder autonom fahrende Autos.
Amon rechnet mit 750 Millionen verkaufter 5G-Handys in 2022, der große Durchbruch auf breiter Front dürfte im nächsten Jahr kommen, und hierfür will der Hersteller der weltweit beliebtesten Android-Chipsätze gewappnet sein. Qualcomm will bald jedem Handy ein 5G-fähiges Modem verpassen, auch günstigen Midrange- und Einsteigergeräten mit künftigen Prozessoren der Snapdragon 400 Serie.
Statements von OEM-Herstellern wie Oppo, Xiaomi und Motorola unterstreichen die Bereitschaft der Industrie, 5G 2021 in jedes Smartphone zu bringen, das die Fabriken verlässt. Hierbei dürfte es sich zwar anfangs noch um die Sub-6-Variante handeln, die weltweit aktuell am meisten verbreitet ist und Datenraten um die 150 Mbps bietet, doch auch mmWave, die hochfrequenten Netze mit 500 Mbps bis Gigabit-Speed sollen 2021 deutlich ausgebaut werden, erklärte der Qualcomm-Präsident.
Die USA setzen ja teilweise bereits auf diese noch schnellere Form der 5G-Versorgung, die allerdings direkten Sichtkontakt zum Mobilfunkmast erfordert, im nächsten Jahr sollen dann auch Singapur, Thailand, Taiwan, HongKong und einige europäische Länder wie Finnland, Italien und Deutschland mit ersten mmWave-Netzen online gehen. Dann wird wohl auch die Praxis von Smartphone-Herstellern wie Samsung und wahrscheinlich auch Apple enden, mmWave-Antennen in europäischen Smartphones schlicht wegzulassen.
Quelle(n)
Qualcomm
Bilder von Nils Ahrensmeier