Project Aurora: Lenovo erkundet Möglichkeiten eines modularen ThinkPad-Designs
"Kreislaufwirtschaft" ist eines der großen Buzzwords dieser Tage. Was es bedeutet: Produkte sollten möglichst wiederverwertbar sein, sodass ein nachhaltiger Produktionskreislauf entstehen kann. Die Kerneigenschaften von Laptops, die für dieses Thema wichtig sind: Reparierbarkeit und Modularität.
Lustigerweise hatten Laptops der Vergangenheit beide Eigenschaften, sie sind im Laufe der Zeit aber verloren gegangen. Die Hersteller haben in der letzten Dekade weniger reparierbare, monolithische Designs entwickelt. Features wie austauschbare Tastaturen, Hot-Swap-Akkus und aufrüstbarer RAM sind in dieser Zeit bei vielen Laptops verschwunden.
So übernahm das kleine Startup namens Framework Computer Inc. die Verantwortung dafür, eine andere Vision es modernen Laptops zu schaffen. Das Framework Laptop 13, das erstmals 2021 erschien, bewies, dass auch ein dünnes und leichtes Laptop nach einem modularen Prinzip konstruiert sein kann.
Die Laptop-Industrie hat das sicherlich genau beobachtet. Dell, einer der größten PC-Hersteller, zeigte zur CES 2022 ein Konzept eines modularen Laptops: "Concept Luna". Ein fertiges Produklt ist daraus bisher nicht geworden, aber es beweist dennoch, dass die anderen Hersteller das Framework Laptop und das Thema Nachhaltigkeit beachten.
Ein anderer Hersteller, der sich dem Thema angenommen hat, ist Lenovo. Der größte PC-Hersteller hat den Kollegen von digitaltrends.com einen Einblick in die eigenen Anstrengungen gegeben.
Um sich dem Thema anzunehmen, hat Lenovo eine Studie durchgeführt. Die ergab wohl, dass ein Großteil der Kunden Reparierbarkeit schätzt, wobei 60 Prozent eine Reparatur durch den Hersteller bevorzugen und 20 Prozent gerne selber Hand anlegen.
Mit einer Präsentationsfolie enthüllte Lenovo den Kollegen auch das "Project Aurora". Wie Dells Konzept handelt es sich nicht um ein fertiges Produkt, sondern vielmehr eine Ideensammlung, wie ein modernes modulares Design aussehen kann. Eine solche Idee: abnehmbare Teile wie zum Beispiel die Handballenauflage, die zur Reparatur einfach vom Nutzer entfernt und ausgetauscht werden können. Zudem scheint man die Idee des "Upcycling" zu verfolgen, also Laptop-Komponenten nach dem Ableben des Notebooks einer anderen Funktion zuzuführen. Als Beispiel wird das Display genannt, das vom Laptop entfernt zu einem Smartdisplay werden könnte.
Wie gesagt: Es handelt sich nicht um ein fertiges Produkt. Laut Lenovo könnten solche Ideen wohl als erstes im Enterprise-Bereich zum Einsatz kommen - sprich, in einem ThinkPad-Laptop.