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Porsche eBike Sport (3rd Gen.) im Praxis-Test: Porsche fahren auf zwei Rädern macht verdammt viel Spaß

Porsche kann man nicht nur auf vier, sondern auch auf zwei Rädern fahren. Wir haben das leistungsstarke Porsche eBike Sport 3rd Generation gefahren und verraten in unserem Testbericht, was das luxuriöse E-Bike von Porsche zu bieten hat.

Auch bei Porsche beackert man immer mehr den Bereich der Elektromobilität. Dies allerdings nicht nur auf vier Rädern wie beim Taycan, sondern auch auf zwei. Porsche engagiert sich seit einigen Jahren verstärkt im E-Bike-Bereich. Mit Rotwild offeriert man seit einiger Zeit die zwei Modelle Porsche eBike Cross und Sport.

In den letzten Tagen haben wir mit dem im vergangenen Sommer vorgestellten Porsche eBike der dritten Generation (3rd Gen.) einige Runden gedreht. Unser Testbericht verrät, was Kunden bekommen, die sich den nicht gerade geringen Anschaffungspreis leisten können bzw. wollen.

Porsche eBike Sport: Ein erster Überblick über das Luxus-E-Bike

Wer sich einen Neuwagen bei Porsche bestellt, knackt oft die Marke von 100.000 Euro. Aber auch für deutlich weniger kann man das Erlebnis eines sportlichen Modells des Herstellers aus Zuffenhausen genießen. Sogar eine ganze Null lässt sich beim Preisschild streichenn. Dafür gibt es aber dann nur zwei Räder und deutlich weniger Pferdestärken – 250 W Leistung und 85 Newtonmeter Drehmoment genau gesagt.

Was für ein Auto ein Spottpreis wäre, ist für ein E-Bike eine stolze Summe. 11.500 Euro sind es, um genau zu sein. Dafür bietet das Porsche eBike Sport 3rd Gen. aber auch eine wirklich gehobene Ausstattung, die man nicht überall findet. Und, um es vorwegzunehmen: Das Zweirad erfüllt die hohen Ansprüche an die und der Marke Porsche ebenso wie die Kollegen auf vier Rädern.

Angetrieben wird das Porsche E-Bike von einem der besten und stärksten auf dem Markt erhältlichen E-Bike-Motoren. Verbaut ist der Shimano EP801, eine Weiterentwicklung des EP8. Der Mittelmotor sorgt für eine Pedelec-konforme Tretunterstützung bis 25 km/h und drückt mit 250 W Leistung und 85 Nm Drehmoment ordentlich nach vorne. Gespeist wird der Antrieb aus einem im Unterrohr sitzenden Akku, ebenfalls von Shimano. Bei den beiden Rahmengrößen M und L fasst dieser 630 Wh, bei Größe S sind es nur 504 Wh.

Der starke Shimano EP801
Der starke Shimano EP801
sorgt für 85 Nm Drehmoment
sorgt für 85 Nm Drehmoment

Das Porsche E-Bike mit Lichthupe setzt nicht auf Understatement

Ein weiteres Highlight des Porsche eBike Sport ist die elektronische Schaltung vom Typ Shimano XT DI2 mit 12 Gängen. Kabelzüge sucht man hier also vergeblich. Da auch die Züge der Magura MCi Scheibenbremsen mit 4-Kolben-Bremssattel vorne und hinten gut versteckt verlegt sind, zeigt sich das Pedelec mit einem sehr cleanen Look ohne sichtbare Verkabelung.

Shimano XT DI2
Shimano XT DI2
Magura MCi Scheibenbremsen
Magura MCi Scheibenbremsen
Porsche-Logo
Porsche-Logo

Aus seinem Elektroantrieb macht das Porsche E-Bike keinen Hehl. Das Unterrohr des vorne und hinten mit 100 mm Federweg vollgefederten Carbon-Rahmens in Schwarz mit dem integrierten sowie entnehmbaren Akku ist massiv und kantig gezeichnet. Auch der Motor im Bereich des Tretlagers versteckt sich nicht. Dazu thronen links und rechts am Unterrohr Porsche-Schriftzüge, vorne am Steuerrohr blitzt das goldfarbene Porsche-Logo. Understatement ist also nicht so die Sache dieses E-Bikes, würde aber irgendwie auch nicht so richtig passen.

Das gilt auch für die integrierte Beleuchtung. Die ist nicht nur besonders hell und sorgt so für gute Sicht und Sichtbarkeit, sondern beinhaltet vorne auch ein Fernlicht per Tastendruck. Im Klartext: Ein E-Bike mit eingebauter Lichthupe. So kann man auch auf dem Radweg per Lichtsignal auf sich aufmerksam machen.

100 mm Federung vorne
100 mm Federung vorne
und hinten
und hinten
E-Bike mit Fernlicht
E-Bike mit Fernlicht
und Rücklicht
und Rücklicht

Straßentaugliche Ausstattung

Handgemessen bringt das Porsche eBike Sport gut 22 kg auf die Waage - inkl. Pedale vom Typ Crankbrothers stamp 2, die im Lieferumfang beiliegen. Das ist einiges, vor allem wenn das E-Bike z. B. in einen Keller getragen werden soll. Optional lässt sich das Gewicht um 3,7 kg verringern, indem der per Schloss gesicherte Akku aus dem Rahmen entnommen wird.

Neben den Pedalen liefert Porsche auch das obligatorische Ladegerät von Shimano, das rund 800 g wiegt, einen montierbarer Ständer und diverse Reflektoren mit, sodass sich das Sport-Modell mit seiner integrierten Beleuchtung sowie der bereits montierten Klingel für den Straßenverkehr wappnen lässt. Dann sind es am Ende noch einige Gramm mehr. Das zulässige Gesamtgewicht gibt der Hersteller mit 120 kg an.

Lieferumfang - die Pedale sind bereits montiert
Lieferumfang - die Pedale sind bereits montiert

Dem ersten Ausritt nach der Lieferung des großen Kartons stehen nicht allzu viele Aufgaben im Weg. Den Lenker geradestellen, den Sattel auf die richtige Höhe bringen, die Pedale montieren und ggf. den Akku laden (von 0 auf 50 Prozent in ca. 2,5 Stunden, von 0 auf 100 Prozent in ca. 6 Stunden). Zum Laden kann das Ladegerät entweder direkt am E-Bike oder über einen Adapter am entnommenen Akku angeschlossen werden. Dann kann es losgehen und der Spaß beginnt so richtig...

Leistung und Fahrkomfort im Überfluss

Der Shimano EP801 im Porsche eBike Sport ist über jede Zweifel erhaben. Er bietet drei Unterstützungsstufen (Eco, Trail, Boost), die unterschiedlich stark unter die Arme (oder besser Beine) greifen. Selbst auf unterster Einstellung lässt es sich mit dem E-Bike bequem und ohne große Anstrengung auf rund 25 km/h beschleunigen und die Geschwindigkeit auch über eine längere Zeit halten.

Volle Power im Boost-Modus
Volle Power im Boost-Modus

Stellen sich Berge oder kleinere Hügel in den Weg, reicht ein kurzer Tipp auf den Controller links am Lenker, um ein oder zwei Stufen höher zu schalten. Im Boost-Mode geht es selbst steilere Anstiege ziemlich bequem und zügig hinauf. Insgesamt greift der Motor sehr angenehm ein und ist kaum spür- sowie hörbar. So macht das Porsche eBike Sport zumindest akustisch auf Understatement.

Die elektronische Schaltung von Shimano schaltet zügig, zuverlässig und leise zwischen den insgesamt zwölf Gängen hin und her. Hierfür ist an der rechten Lenkerseite eine kompakte Steuereinheit verbaut. Ein Highlight der hochwertigen Schaltung von Shimano ist die Unterstützung von Free Shift. Diese sorgt im Automatik-Modus eigenständig für den richtigen Gang abhängig von der Geschwindigkeit, ohne dass getreten werden muss, was im Praxis-Test solide funktioniert hat. Dazu greifen die Scheibenbremsen von Magura bei Bedarf mächtig zu - für kurze Bremswege auf Sportwagenniveau.

Controller für E-Antrieb am Oberrohr und links am Lenker, Schaltung rechts
Controller für E-Antrieb am Oberrohr und links am Lenker, Schaltung rechts

Mit dem Porsche eBike Sport durchs Gelände

Natürlich kann man mit dem Porsche eBike Sport nicht nur durch die Stadt cruisen, sondern auch gepflegt durch das Gelände heizen. Schließlich handelt es sich hier um ein vollgefedertes E-Bike mit grobstolligeren Reifen und 100 mm Federweg vorne und hinten. Das macht auch richtig Spaß, vor allem weil die anstrengenden Anstiege zwischendrin durch den Motor zum Kinderspiel werden. Bei rasanter Kurvenfahrt merkt man das Gewicht von gut 22 kg schon etwas. Dennoch verleiht das E-Bike jederzeit ein sicheres Gefühl und steht für viel Fahrspaß.

Aber seien wir mal realistisch… Wir sehen das eher wie beim Porsche Cayenne. Der kann auch über Stock und Stein fahren, wird aber die meiste Zeit durch die Asphaltwüsten und Metropolen dieser Welt kutschiert. Dort wird vermutlich auch das E-Bike primär anzutreffen sein. Denn mit seiner elektrischen Schaltung und der integrierten Beleuchtung ist es, ganz zu schweigen vom Preis, fast zu schade dafür, um Staub und Dreck zu fressen.

Wer sich mit einem Pedelec von Porsche wirklich viel und regelmäßig ins Gelände stürzen will, der ist am Ende wohl mit dem Porsche eBike Cross besser bedient. Hier gibt es eine klassische Schaltung ohne Elektronik und ein noch etwas geringeres Gewicht für immerhin 1.500 Euro weniger. - wenn man nicht zur Cross Performance Variante greift...

Das soll nicht heißen, dass das Porsche eBike Sport eben nicht auch steile Abhänge im Wald oder den Bergen erklimmen und hinunterrasen kann. Aber primär das tägliche Pendeln zur Arbeit oder die Tour am Wochenende ist damit gut machbar. Allerdings sollten die Straßen dafür trocken sein. Denn Schutzbleche hat es standesgemäß nicht.

Beeindruckende Reichweite und praktische App

Restreichweite jederzeit im Blick
Restreichweite jederzeit im Blick

Das Display am Lenker, das über viele Dinge wie den Modus, die Unterstützung, die Triplänge, die Geschwindigkeit sowie den eingelegten Gang informiert, zeigt auch die Restreichweite an. Mit vollgeladenem Akku liegt diese laut Anzeige im Eco-Modus anfangs bei 175 km (Trail: 84 km / Boost: 64 km).

In der Praxis ist dieser Wert eher nicht zu erreichen. Die Reichweite des Porsche eBike Sport ist aber dennoch beachtlich. Im Test sind wir überwiegend (ca. 75 Prozent) im Eco-Mode unterwegs gewesen, haben nur gelegentlich in den Trail- (ca. 20 Prozent) oder Boost-Mode (ca. 5 Prozent) geschaltet. Nach einer längeren Tour mit rund 40 km zeigte der Akku dann noch 70 Prozent an, was hochgerechnet zu einer Reichweite von ca. 130 km bei dieser Fahrweise führt - beachtlich!

Neben dem Display informiert auch die Shimano E-Tube Ride App für iOS und Android auf Wunsch ausführlich. Voraussetzung ist ein Account. So lassen sich Touren aufzeichnen, um diese hinterher ausführlich analysieren zu können. Neben Standardwerten wie der Höchst- und Durchschnittsgeschwindigkeit (samt Zeitverlauf), der Trittfrequenz sowie der zurückgelegten Strecke und Zeit wertet die App auch die durchschnittliche Verwendung der Modi und Gänge aus.

Echtzeit-Anzeige
Echtzeit-Anzeige
Verschiedene Ansichten
Verschiedene Ansichten
GPS-Positionierung
GPS-Positionierung

Wer das GPS an seinem Smartphone aktiviert, kann sich zudem den Streckenverlauf auf einer Karte aufzeichnen lassen. Ein eigenes GPS-Modul bietet das Porsche eBike Sport leider nicht. Das ist schade, da dies auch für den Diebstahlschutz eine praktische Sache wäre. Denn bei diesem Preis dürfte das Luxus-E-Bike mit dem auffälligen Porsche-Logo auch bei Langfingern beliebt sein...

Tour-Aufzeichnung
Tour-Aufzeichnung
mit vielen
mit vielen
Informationen
Informationen

Porsche eBike Sport 3rd Gen. Test-Fazit: Ein teures Vergnügen

Das Porsche eBike Sport wurde vom Hersteller für den Test bereitgestellt. (Bild: Porsche)
Das Porsche eBike Sport wurde vom Hersteller für den Test bereitgestellt. (Bild: Porsche)

Das Porsche eBike Sport ist nicht komplett frei von Kritik. Aber es ist definitiv eines der am besten ausgestatteten und beeindruckendsten E-Bikes mit sportlicher Ausrichrtung, die es derzeit auf dem Markt gibt.

Der Shimano EP801 Motor hinterlässt im Praxis-Test einen hervorragenden Eindruck und ist mit seiner hohen Leistung sowie dem leisen Betrieb über jeden Zweifel erhaben.

Die Reichweite mit einer Akkuladung ist vor allem im Eco-Modus beachtlich. Schaltung und Bremsen stehen dem Motor auf Augenhöhe zur Seite und sorgen auf Wunsch automatisch für die richtigen Gänge und kurze Bremswege. Die Vollfederung unterstützt den Fahrkomfort, auch wenn das E-Bike definitiv sportlich ausgelegt ist - alles andere würde auch nicht zum Namen Porsche passen.

Am Ende ist es aber auch hier wie bei den Fahrzeugen von Porsche. Die gehobene Ausstattung sowie der Name und das damit verbundene Image haben ihren Preis... Wer gerne mit einem Porsche auf zwei Rädern durch Stadt und Land fahren möchte, muss im Falle des Porsche eBike Sport stolze 11.500 Euro auf den Tisch legen, bekommt dafür aber auch ein hervorragend ausgestattetes Luxus-E-Bike mit hoher Reichweite und viel Fahrspaß. Erhältlich ist es direkt beim Hersteller. Wer es gerne noch etwas teurer hätte, der greift zur neuen Caviar-Edition aus Gold und Titan.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

So testet Notebookcheck

Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.

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Autor: Marcus Schwarten,  5.05.2024 (Update:  8.05.2024)