Pine64: Neue Entwicklerplatine kommt mit ungewöhnlichem SoC und ohne klassischen Bildschirmausgang
Wir haben an dieser Stelle schon häufiger über den Hersteller Pine64 berichtet. Das Unternehmen bringt verschiedene Produkte auf den Markt, primär handelt es sich dabei um Entwicklerplatinen und Bastelcomputer, mit denen sich der Hersteller eher an Enthusiasten als an den typischen Endnutzer richten dürfte.
Der nun vorgestellte Oz64 ist ein kompakter Einplatinenrechner mit einer nicht alltäglichen Prozessorarchitektur. So kommt ein SOPHGO SG2000-SoC zum Einsatz, wobei dieser einen RISC-V C906 oder einen Cortex-A53-Rechenkern mitbringt. Dazu kommt in jedem Fall noch ein niedriger taktender RISC-V S906-Rechenchip und ein MCU. Integriert ist auch eine NPU, eine solche beschleunigt kompatible KI-Rechenmodelle. Im Pine64 Oz64 bringt diese Herstellerangaben zufolge eine Rechenkapazität von 0,5 TOPs mit - bei INT8-Operationen. Der Arbeitsspeicher besitzt eine Kapazität von 512 Megabyte, an die Rechenleistung etwa eines Raspberry Pi 5 kommt der Oz64 auf keinen Fall heran.
Die Platine misst 85 x 56 Millimeter und ist damit in etwa so groß wie eine Kreditkarte, damit eignet sich das System zur Realisierung von Projekten, in denen eine relativ kompakte Platine gefragt ist. Ein eMMC-Speicher lässt sich installieren, wie ganz typisch steht ein microSD-Kartenslot bereit. Bildsignale können nicht etwa über HDMI ausgegeben werden, optional stehen zwei MIPI DSI-Lanes bereit. Kameras können über MIPI CSI angebunden werden, in Kombination mit der NPU lassen sich so beispielsweise kleinere Projekte mit KI-Bilderkennung realisieren.
Die Netzwerkanbindung kann sowohl kabellos als auch über Ethernet mit 100 Mbit/s erfolgen, unterstützt wird WiFi 6 im 2,4-GHz-Band. Das Modul bringt auch Bluetooth 5.2 mit, was ganz typisch ist. Ein einzelner USB 2.0-Anschluss im Typ A erlaubt beispielsweise die Nutzung einer Maus. Sensoren und Aktoren lassen sich über eine aus 26 Pins bestehende GPIO-Stiftleiste anbinden. Unterstützt werden unter anderem PWM, I2C und UART. Ein angepasstes beziehungsweise lauffähiges Linux-Image wird bereitgestellt. Aktuell liegen noch keine Informationen zum Preis oder der Verfügbarkeit vor, eine Alternative könnte etwa der LicheeRV Nano sein.