Peugeot: Einblick in die E-Auto-Produktion der Franzosen
Die Automobilbranche befindet sich im Umbruch in das Zeitalter der Elektrofahrzeuge. Spätestens nachdem Elektropionier Elon Musk mit Tesla die gesamte Autoindustrie geschockt hatte, läuft bei den anderen großen Autokonzernen die Elektrifizierung der gesamten Autoproduktion auf Hochtouren. Peugeot und die gesamte Stellantis-Gruppe haben bereits viele Autowerke und ihre Mitarbeiter auf die zunehmenden Anzahl elektrifizierter Automodelle eingestellt.
Peugeot erhöht kontinuierlich die Zahl der Technikerinnen und Techniker, die für die Montage und Arbeit an elektrifizierten Fahrzeugen qualifiziert sind. Mit dem E-Auto-Boom fallen beispielsweise jetzt in der Autofertigung die Montage und Prüfung der Antriebsbatterien an. Die Expertinnen und Experten werden von Peugeot speziell geschult, bevor sie in den europäischen Fabriken des französischen Automobilherstellers in Spanien, der Slowakei und Frankreich eingesetzt werden.
Da die E-Auto-Akkus für die Elektroautos in der Antriebseinheit die Basis darstellen, durchlaufen die Elektroautobatterien vor der Endmontage eine aufwändige Prüfung auf Zuverlässigkeit, Leistung und Lebensdauer. Die Hochleistungsbatterien werden erst nach einem komplexen Prüfprogramm und einer peniblen Endkontrolle in die Elektromodelle und Plug-In Hybride sowie leichten Nutzfahrzeuge von Peugeot verbaut.
Peugeot wird seine Elektrifizierung im Jahr 2022 durch den kommenden, neuen Peugeot 408 weiter beschleunigen. Zusammen mit dem Peugeot 308 und den 100 Prozent elektrischen leichten Nutzfahrzeugen (LCV) wird der Peugeot 408 das Angebot der Plug-In Hybride von Peugeot verstärken. Im Jahr 2022 waren bereits mehr als 70 Prozent der weltweit verkauften Modelle von Peugeot elektrifiziert. Im selben Jahr stellten in Europa die elektrifizierten Modelle der Löwenmarke einen von vier Personenkraftwagen (Pkw). Im Jahr 2021 war es noch ein Fahrzeug von sechs.
Bis zum Jahr 2025 werden alle Modelle von Peugeot in einer elektrifizierten Variante angeboten. Hierfür wird die Anzahl der produzierten Antriebsbatterien erheblich gesteigert. Peugeot plant, bis zum nächsten Jahr bis zu 10.000 E-Auto-Batterien pro Monat für die Pkw und bis zu 7.000 Antriebsakkus pro Monat für die leichten Nutzfahrzeuge (LCV) herzustellen.
Für die Montage einer 50-kWh-Batterie mit vormontierten Zellen und Komponenten benötigt das speziell geschulte Technik-Team von Peugeot etwa 60 Minuten. Für die größeren 75-kWh-Batterien werden 90 Minuten benötigt. Peugeot unterzieht jede Elektrofahrzeug-Batterie einer Reihe von kritischen Tests. Daher wird für jede Batterie eine 8-Jahres-Garantie respektive eine 160.000-Kilometer-Garantie für 70 Prozent ihrer Ladekapazität gewährt.
Der gesamte Testvorgang dauert 15 Minuten und ist obligatorisch, um die Batteriemodule für die Montage freizugeben. Der Ablauf im Detail:
- Der erste Test simuliert den Einsatz der Batterie in einem Fahrzeug, um die Zuverlässigkeit zu prüfen.
- Bei einem Leistungstest wird die Batterie bei voller Leistung beansprucht.
- Der letzte Test ist ein Dichtungstest. Die Batterie wird mit Gas unter Druck gesetzt, um Druckverlust und Dichtigkeit zu prüfen. Eine ordnungsgemäße Abdichtung verhindert, dass Wasser oder Schmutz in die Batterie eindringen und die Lebensdauer oder Leistung der Batterie beeinträchtigen können.
In fünf Werken der Stellantis Gruppe arbeiten geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den speziellen Werkstätten für die Batteriemontage: Vigo & Saragossa in Spanien, Trnava in der Slowakei, Sochaux und Mulhouse und bald auch Hordain in Frankreich. Sowohl Elektrofahrzeuge als auch Fahrzeuge mit konventionellem Verbrennungsmotor werden in den gleichen Werken montiert.
Die Technikerinnen und Techniker, die die Batterien der Fahrzeuge von Peugeot testen und montieren, kommen aus den Stellantis Werken. Sie werden auf Grundlage ihrer Kompetenzen im Bereich der Elektrifizierung ausgewählt und erhalten eine einmonatige Fachausbildung.
Die Elektrifizierung der Auto-Produktpalette von Peugeot umfasst den vollelektrischen Peugeot e-208 und Peugeot e-2008. Der kommende Peugeot 408, der neue Peugeot 308 sowie der Peugeot 3008 und Peugeot 508 sind mit Plug-In Hybridmotoren ausgestattet. Das LCV-Angebot wird durch die 100 Prozent elektrischen Versionen Peugeot e-Partner, Peugeot e-Expert und Peugeot e-Boxer vervollständigt.
Der neue Peugeot 408 wird ab seiner Markteinführung mit zwei Plug-In-Hybrid-Versionen 180 PS (132 kW) und 225 PS (165 kW) erhältlich sein. Der neue Peugeot 308 bietet diese Antriebe auch in der Limousine und Kombi-Version. Beide neuen Fahrzeuge basieren auf einer weiterentwickelten EMP2-Plattform, die eine 100-prozentige Elektromotorisierung ermöglicht.