Computex 2019 | PC-Zukunft: Intel will die Tastatur zum Zubehör degradieren
Viel wurde in den letzten Tagen zum Asus ZenBook Pro Duo beziehungsweise dem Intel-Pendent-Prototyp mit Zweitscharnier und nach oben aufklappbarem zweitem Display geschrieben. Schon hier ist zu beobachten, dass die Tastatur und das Trackpad zugunsten von Displayfläche ganz nach vorne beziehungsweise zur Seite geschoben wird, was zwar die zur Verfügung stehende Fläche optimal nutzt, vom Usability-Standpunkt aus allerdings Nachteile hat, weil die Handballen beim Tippen nun praktisch in der Luft hängen.
"Twin Rivers" Prototyp von Intel
Das weiß auch Asus - dem ZenBook Pro Duo und ZenBook Duo soll offenbar eine Handballenauflage als Zubehör beiliegen, die man allerdings dann auch immer noch mit sich rumschleppen muss. Noch einen Schritt weiter geht Intel in dem "Twin Rivers" genannten Dual-Display 2-in-1, welches ebenfalls im Open House auf der Computex 2019 in Taipei zu sehen war. Dieses Design mit zwei etwa 12 Zoll großen Displays - eines im Boden des Chassis - ist nicht gänzlich neu, das Yoga Book bietet ähnliches bereits in der zweiten Generation.
Tastatur optional integriert
Das Intel-Pendent wirkt zusammengeklappt allerdings eher wie ein Buch, die Stoffabdeckung an den Außenflächen verstärkt diesen Eindruck. Ein längerer, komfortabler Einsatz im Buch-Modus dürfte allerdings am Gewicht scheitern, wie Engadget-Redakteurin Cherlynn Low in ihrem Hands-On-Video (siehe unten) anmerkt. In diesem Zusammenhang ist natürlich auch das Lenovo-Konzept mit faltbarem Flex-Display zu erwähnen. Intel hat jedenfalls extra für das Twin Rivers 2-in-1 vorgesorgt und eine Zusatztastatur entwickelt, die an Stelle des Software-Keyboards auf das untere Display passt und auch beim Transport nicht rausfallen soll.
Wie bei der Kopfhörerbuchse
Dennoch stellt sich die Frage, ob die Dual-Display Zukunft des mobilen PCs wirklich zwingend auf Kosten der komfortabel integrierten Tastatur gehen muss. Das fragt sich beispielsweise auch Daniel Cooper, ebenfalls Engadget-Editor, der die Entwicklungen in der PC-Industrie sehr kritisch beäugt und durchaus mit den Entwicklungen im Smartphone-Bereich vergleicht, wo etwa die Kopfhörerbuchse mittlerweile zum Zubehörprodukt degradiert wurde und natürlich denken wir in diesem Zusammenhang auch alle an die vielfältigen Anschlüsse an früheren Notebooks, die nach und nach der universell einsetzbaren USB-C-Buchse weichen - und bei vielen von uns entsprechend viele Dongles und Docks erzwingen.
Revival des Razer-Konzepts als Alternative?
Vielleicht wäre es alternativ besser, wenn die Industrie auch an Konzepten wie dem des Razer Project Valerie weiterarbeiten würde, welches nach der ersten Präsentation im Rahmen der CES 2017 praktisch nicht mehr zu sehen war. Wenn Displays immer dünner, leichter und sparsamer werden, wäre ein zur Seite ausschiebbarer Zweitmonitor hinter dem Hauptdisplay möglicherweise der bessere Weg als an Stelle der Tastatur an der Unterseite. Was meint ihr? Ist ein Ersatz der Tastatur durch eine Soft-Tastatur im Zweitdisplay und ein externes Keyboard für euch langfristig denkbar?
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