OnePlus Nord – Hands-On und Unboxing-Video zum günstigen Flaggschiff
OnePlus sagt von sich selbst, dass ihnen ihre Fans sehr wichtig sind. Der Hersteller steht im ständigen Austausch mit der Community und was man da nach dem Launch des OnePlus 8 und OnePlus 8 Pro hörte, war wohl recht eindeutig: Der Hersteller, der einst angetreten war, um die etablierten Hersteller mit ihren teuren Flaggschiffen durch eigene, viel günstigere Top-Geräte zu ärgern, ist mittlerweile selbst zu einer Premium-Marke geworden, bei der auch Premium-Preise aufgerufen werden. Und das stieß bei vielen Fans der ersten Stunde verständlicherweise auf keine große Gegenliebe.
Der Ruf nach einem günstigen OnePlus-Gerät, das sozusagen zurück zu den Wurzeln der Herstellers geht, wurde laut und nun hat OnePlus geliefert: Das OnePlus Nord soll nicht nur durch seinen besonderen Namen Aufmerksamkeit hervorrufen, sondern wieder Top-Specs zu erschwinglichen Preisen liefern.
Unser erster Eindruck nach dem Auspacken bestätigt auf jeden Fall den hochwertigen Anspruch des OnePlus Nord: Das Smartphone ist stabil verarbeitet und liegt gut in der Hand. Das OnePlus Nord ist ein mittelgroßes Smartphone, für kleine Hände wohl immer noch zu groß, aber auch kein Riesenhandy wie das OnePlus 8 Pro.
Schlanke Bildschirmränder können wir ebenso bestätigen wie die gute Platzierung der Dual-Punchhole-Kamera, die auch durch geschickte Hintergrundbilder nicht so sehr auffällt oder stört.
Wir haben die blaue Variante des Smartphones erhalten, eine zurückhaltendere Variante in Grau ist ebenfalls zum Start erhältlich.
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Details
Ausstattung
Die Specs des OnePlus Nord lesen sich nicht schlecht für ein Gerät, das man schon unter 400 Euro bekommt: Ein 90-Hz-Display, 5G, vier Kameras an der Rückseite und zwei an der Front, Schnellladetechnik mit bis zu 30 Watt und viel Speicher.
Konkret gibt es das OnePlus Nord mit folgender Speicherausstattung:
- 8 GB RAM / 128 GB Massenspeicher: 399 Euro
- 12 GB RAM / 256 GB Massenspeicher: 499 Euro
Gibt es auch Dinge, die uns auf den ersten Blick Sorgen bereiten? Nun, der Akku scheint mit 4.115 mAh nicht sonderlich stark geraten zu sein, das könnte die Laufzeiten des Smartphones limitieren. Auch das SoC ist nicht die absolute Spitzenklasse, sondern das Oberklasse-Modell Snapdragon 765G. Das sollte für die allermeisten Apps mehr als genug Power bieten, der Leistungsabstand zu teureren Flaggschiffen dürfte aber spürbar sein.
Es gibt kein WiFi 6, das könnte Fans von schnellen Netzwerken abschrecken. Die 1080p-Auflösung des Bildschirms wird zwar von mach teurerem Smartphones übertroffen, ist aber völlig ausreichend für die Bildschirmgröße, um eine scharfe Darstellung zu ermöglichen.
Aber natürlich sprechen wir hier von Meckern auf hohem Niveau, denn die Ausstattung ist für ein Smartphone dieser Preisklasse immer noch sehr gut.
Kamera
Von den vier Kameraobjektiven an der Rückseite können drei für eigenständige Fotos verwendet werden: Die Hauptkamera mit 48 Megapixel und Pixel-Binning fasst standardmäßig vier Pixel zu einem zusammen, um 12-Megapixel-Fotos mit viel Lichtausbeute zu erzeugen. Dazu kommen ein Weitwinkel- und ein Makroobjektiv, das mit 2 Megapixel aber sehr niedrig auflöst. Die vierte Linse dient der Gewinnung von Tiefeninformationen bei Porträtaufnahmen.
Unser erster Eindruck der Kamera ist gut: Die Bilder der Hauptkamera wirken farbstark und scharf, auch bei nicht ganz optmalen Lichtverhältnissen. Auch die Weitwinkelkamera macht ordentliche Fotos und durch den Zoom in mehreren Stufen zwischen den Objektiven ist man recht flexibel bei der Bildgestaltung. Da OnePlus die Kamerasoftware bis zur Veröffentlichung noch tunen möchte, dürfen wir bis zum finalen Test noch keine Testbilder veröffentlichen.
Auch an der Front gibt es zwei Kameras, ein normales und ein Weitwinkel-Objektiv. Zwischen diesen lässt sich nur umschalten, aber nicht zoomen. Bilder damit wirken in hellen Umgebungen schnell überbelichtet, aber wie schon erwähnt hat OnePlus hier ja noch Zeit, die Kamera zu verbessern.
Vorläufiges Fazit
Das OnePlus Nord ist ein Gerät zum Kampfpreis, das auf den ersten Blick hochwertig wirkt und viel Ausstattung mitbringt: Vier Kameras an der Rückseite, zwei an der Front, ein 90-Hz-Display, 5G und auch üppigen Speicher. Das flüssige und moderne Betriebssystem erbt es von seinen teureren Brüdern, ebenso wie die Schnellladetechnik.
Akku und Prozessor müssen uns im Test erst noch beweisen, dass sie mit der Leistung von echten High-End-Geräten mithalten können. Auch gibt es kein WiFi 6, was erstmal schade ist.
Das OnePlus Nord bietet viel, muss sich aber auch gegen harte Konkurrenz durchsetzen. Der Test wird auf jeden Fall spannend.
Waren das OnePlus One und seine direkten Nachfolger noch Preisbrecher und hatten kaum echte Konkurrenz, so sieht es mittlerweile anders aus: Selbst die etabliertesten Anbieter sind aufgewacht und bieten mittlerweile günstigere Alternativen mit interessantem Preis-Leistungs-Verhältnis an. Es wird also interessant zu sehen, wie sich das OnePlus Nord in diesem neuen Umfeld schlägt und ob es sich den Titel Preisbrecher immer noch verdient.
Das Testgerät haben wir schon hier, unseren ausführlichen Test dürfen wir aber aufgrund des Embargos erst nächsten Montag veröffentlichen.