Nun auch in Frankreich: Apple wegen unlauterer Geschäftspraktiken vor Gericht
Ein Verfahren nach dem anderen: Während Apples Rechtsstreit gegen den aufmüpfigen Fortnite-Entwickler Epic Games in seiner amerikanischen Heimat noch nicht entschieden ist, bahnt sich auf der anderen Seite des Atlantiks bereits das nächste Gerichtsverfahren an. Laut Reuters wurde in Frankreich nun der Termin für eine Verhandlung festgesetzt, in der entschieden werden soll, ob Apple in der Tat seine Marktmacht mit unlauteren Geschäftspraktiken ausnutzt. Im Mittelpunkt des Gerichtsverfahrens wird dabei erneut Apples eigener App Store stehen.
Es ist nichts Neues, dass Entwickler durch unzählige Reifen springen und hohe Provisionen zahlen müssen, um ihre Software im App Store zu vertreiben. Während Apple betont, dass solch strenge Regeln für die Wahrung der Sicherheit und Privatsphäre seiner Nutzer unerlässlich sind, argumentieren viele Entwickler, dass Apple seine Marktmacht schamlos ausnutze und seinen Konkurrenten den Zugang zur gesamten iOS Plattform einfach verwehren kann. Anders als auf Android können Apps auf iOS Geräten ausschließlich über den App Store bezogen werden. Apple hatte Nutzer, die sich das Sideloading von Apps erwünschen, erst kürzlich offen dazu aufgefordert, zu Googles mobilem Betriebssystem zu wechseln.
Die erste Anhörung des neuen Verfahrens, welches vom französischen Finanzministerium beantragt wurde, soll am 13. September stattfinden. Selbst im Falle einer Niederlage ist nicht unbedingt damit zu rechnen, dass Apple zu einer empfindlichen Strafzahlung verurteilt wird. Es könnte aber durchaus sein, dass Apple bei einem Schuldspruch gezwungen wird, die umstrittenen Geschäftspraktiken künftig zu zu unterlassen.
Quelle(n)
Reuters, Bild: Guillaume Bleyer