MWC19 | Nokia 9: Die beste Smartphone-Kamera startet mit Light-Technik
Es wäre etwas unfair, das Nokia 9 einfach nur als Kamera mit Smartphone-Funktionen zu bezeichnen, doch die erste Penta-Cam mit ihren fünf Kameras ist tatsächlich das Alleinstellungsmerkmal des Nokia 9 und deswegen in jedem Fall im Zentrum des Interesses. Beginnen wir aber mal mit den anderen technischen Details, die wir in Kürze abhandeln, weil sie ohnehin bereits zur Genüge vorab geleakt wurden.
Snapdragon 845 aus dem Vorjahr
Im Inneren des 8 mm dünnen Gorilla Glas 5-Sandwich-Gehäuses mit Aluminium-Chassis steckt ein Snapdragon 845-SoC aus dem Vorjahr, zusammen mit 6 GB RAM und 128 GB Speicher. Das nur in Mitternachtsblau erhältliche Nokia-Flaggschiff ist nach IP67 wasser- und staubdicht und hat einen 3.320 mAh Akku, der via USB-C oder Qi-Wireless-Charging geladen wird. Das 6 Zoll große OLED-Display mit integriertem Fingerabdrucksensor liefert eine QHD+-Auflösung von 2.880 x 1.440 Pixel, an der Front ist eine 20 Megapixel-Kamera mit Gesichtserkennung integriert. Nicht bekannt sind aktuell Details wie die unterstützten LTE-Bänder des 4G-Modems, die Produktseite schweigt sich Nokia-typisch leider dazu aus.
Light-Fusion-Technik mit Penta-Cam
Die technischen Daten der rückwärtigen Fünffach-Kamera lesen sich noch recht wenig spektakulär, interessant sind eher die Tricks, mit denen Lights-Fusion-Technologie, bekannt aus der teuren L16-Kamera aus 2017 integriert wurde. Von den fünf mit ZEISS-Optiken und F/1.82 Blende bestückten Kameras arbeiten drei mit monochromen Sensoren zur Erhöhung des Dynamikumfangs, nur die restlichen zwei Sensoren liefern Farbinformationen. Alle fünf Kameras erstellen übrigens 12 Megapixel-Bilder, die gleichzeitig aufgenommen und dann mittels Lights Fusion-Technologie zu einem Bild kombiniert werden.
Nachteil: Keine Zoom-Optik
Der Nachteil dieser Penta-Cam ist, dass die von Triple-Cams anderer Hersteller gewohnten Zoom-Möglichkeiten wegfallen, auch eine Ultraweitwinkel-Optik gibt es mit dem Nokia 9 nicht, alle fünf Linsen haben die gleiche (noch nicht bekannte) Brennweite. Der Vorteil ist allerdings, dass die mit dem Nokia 9 geschossenen Bilder verglichen mit herkömmlichen Smartphones, deutlich mehr Details, vor allem in den schattigen und hellen Bereichen, einfangen sollen, während der Präsentation wurde ein Wert von 12.4 Stops an Dynamik erwähnt. Letztlich erkauft man sich also detailreichere und wohl qualitativ bessere Bilder durch weniger Flexibilität beim Bildausschnitt und Zoom.
Tiefenschärfe nachträglich anpassen
Dank der drei Monochrom-Kameras soll auch die Schwarz-Weiß-Photographie am Smartphone neue Dimensionen erreichen, das Nokia 9 kann in RAW und im Adobe DNG-Format aufnehmen, die Bilder lassen sich mit Adobe Lightroom gleich direkt am Handy bearbeiten und in die Cloud hochladen. Apropos Bearbeitung: Ein Highlight der Light-Technologie ist das nachträgliche Verändern der Tiefenschärfe in 1.200 Ebenen die man nachträglich in Google Photos noch anpassen kann, denn die fünf Kameras erzeugen eine detaillierte Depth-Map der Szene. Die Nokia Kamera-App wurde in Bezug auf den Pro-Modus ebenfalls erweitert.
Ab März um 649 Euro erhältlich
Das mit Android Pie in Form der Android One-Edition mit 3 Jahren versprochenen Android-Updates ausgelieferte Nokia 9 ist ab März hierzulande erhältlich und zwar um 649 Euro. Das ist zwar eine Spur mehr als die zuletzt gemunkelten 599 Euro, aber immerhin für das erste Kamera-Handy mit Penta-Cam und Light-Technologie erstaunlich günstig, auch wenn mit dem Snapdragon 845 ein etwas veralteter Prozessor eingesetzt wurde.
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Quelle(n)
Nokia Launchevent und