Noctua NH-U9S, NH-D9L und NH-La9-AM5 im Hands-On: Drei leistungsstarke Luftkühler für sparsame CPUs ↺
Wenn es um das Thema PC-Luftkühlung geht, fällt schnell der Name Noctua. Der Hersteller mit Sitz in Österreich ist schon seit Jahren im Geschäft und bring somit sehr viel Fachexpertise mit. Für alle gängigen Sockel und Prozessoren gibt es die passenden Kühllösungen. So haben wir uns schon vor kurzem davon überzeugen können, dass auch ein leistungsstarkes System auf Basis eines AMD Ryzen 9 7900X mit Noctuas NH-D15 gut zu kühlen ist. Doch nicht immer ist so viel Platz im Gehäuse vorhanden, um solch große Kühler unterzubringen. Zudem verlangen sparsamere Prozessoren nicht immer nach derartigen Kühleinheiten. Mit den drei Vertretern hier im Test (Noctua NH-U9S, NH-D9L und NH-La9-AM5) schauen wir uns hier recht kompakte Modelle des Premiumherstellers genauer an.
Als Leistungsklasse gibt Noctua bei seinen Modellen keinen TDP-Wert an, welcher oftmals bei andern Herstellern zu finden ist. Stattdessen findet sich im Datenblatt ein NSRP-Wert (Noctuas standardisiertes Performance-Rating). Wir verweisen hier einmal auf die Noctua-Hompage für weitere Details zu dem NSRP-Wert. Aus diesem Grund haben nutzen wir für diesen Test den AMD Ryzen 5 7600X als Basis.
Noctua NH-U9S im Detail
Der Noctua NH-U9S ist ein Tower-Kühler mit 5 Heatpipes, welche die Wärme des Prozessors von der Bodenplatte an die Finnen abgeleitet, welche wiederum mit einem 92-Millimeter-Lüfter gekühlt werden. Der Aufbau gestaltet sich bei unserer AM5-Testplattform sehr einfach. Im Lieferumfang finden wir alles Nötig für die Montage. Die Verarbeitung ist wie gewohnt sehr gut, makellos und hochwertig, was man aber auch von einem Premiumprodukt in der Preisklasse erwarten kann. Des Weiteren legt der Hersteller auch Werkzeug für die Montage bei und auch eine Tube Wärmeleitpaste ist vorhanden. Wir haben den Noctua NH-U9S in der Standard-Ausführung mit vernickelten Oberflächen und dem typischen Noctua-Lüfter getestet. Wem das Design optisch nicht anspricht, kann den Noctua NH-U9S auch in der Chomax Back Version erwerben.
Noctua NH-D9L im Detail
Der Noctua NH-D9L ist ähnlich aufgebaut wie der Noctua NH-D15 und ist ein Dual-Tower-Kühler. Insgesamt ist der Noctua NH-D9L mit 4 Heatpipes ausgestattet, um die Wärme schnell an die Finnen abzuleiten. Die aktive Kühlung übernimmt ein 92-Millimeter-Lüfter, der genau zwischen den zwei Türmen installiert wird. Wie auch beim Noctua NH-U9S finden wir in einer separaten Schachtel alles Nötige für die Installation. Die Montage auf unserem Testsystem gleicht der des Noctua NH-U9S. Das passende Werkzeug, sowie Wärmeleitpaste und zwei Halteklammern, um einen zweiten Lüfter zu installieren sind vorhanden. Die Verarbeitung des Kühlers entspricht dem Noctua-Standard und ist makellos. Alle Oberflächen sind vernickelt, was den Kühler auch optisch sehr wertig erscheinen lässt. Anders als bei vielen anderen Noctua-Kühlern gibt es den Noctua NH-D9L nicht in einer Chromax-Black-Version.
Noctua NH-L9a-AM5 im Detail
Beim Noctua NH-L9a-AM5 handelt es sich um eine Low-Profile-CPU-Kühler, welcher aufgrund seiner sehr geringen Bauhöhe für sehr Kompakte Gehäuse geeignet ist. In der hier vorhandenen Version eignet sich dieser Kühler nur für den Sockel AM5. Für den AM4-Sockel gibt es speziell angepassete Versionen des Produktes, was man beim Kauf beachten sollte. Ebenso gibt es unter der Bezeichnung NH-L9i auch passgenaue Low-Profile-Kühler für Intel-Systeme.
Bei der Montage geht der Hersteller bauartbedingt einen anderen Weg. Somit muss der Noctua NH-L9a-AM5 von der Mainoardrückseite aus verschraubt werden. Mit etwas Fingerspitzengefühl gelingt dies, wenngleich die Montage der beiden Tower-Kühler hier im Review etwas einfacher vonstattengeht. Wie zu erwarten ist auch beim Noctua NH-L9a-AM5 die Verarbeitungsqualität hervorragend. Mit knapp 500 Gramm bringt der kompakte Kühler einiges auf die Waage, was bedeutet, dass hier trotz der geringen Abmaße nicht an Material gespart wurde. Im Lieferumfang finden wir neben den Schrauben noch das passende Werkzeug, sowie eine Tube Wärmeleitpaste und ein Low-Noise-Adapter, um die Lüfterdrehzahl zu minimieren. Der Low-Noise-Adapter befindet sich übrigens in allen von uns getesteten Noctua-Lüftern.
NH-U9S, NH-D9L und NH-La9-AM5 im Leistungsvergleich
Im Test vergleichen wir einmal die Leistung der drei Probanden untereinander. Für eine bessere Einordnung der Ergebnisse haben wir alle Tests ebenfalls mit den größeren Modellen NH-D15, NH-D12L sowie dem NH-U12A gemacht. Im Vergleich zeigt sich allerdings kein signifikanter Unterschied. Bei den Temperaturen können alle drei getesteten Modelle den AMD Ryzen 5 7600X nicht vor dem Überschreiten der thermischen Grenze von 95 °C abhalten. Mit maximal 142 Watt ist der AMD Ryzen 5 7600X allerdings auch deutlich leistungsstärker als das, was die drei Kühler kompensieren können.
Die ermittelten Maximalwerte sind das Resultat des Stresstests mit Prime95, was zudem ein Extremszenario darstellt und im Alltag nicht zu erwarten ist. Um Wärmeentwicklung mit einem non-X-Prozessor zu simulieren haben wir die Leistung des AMD Ryzen 5 7600X auf 88 Watt begrenzt. Hier sieht das Ergebnis schon viel besser aus. Nur beim Noctua NH-L9a-AM5 sehen dokumentieren wir noch Werte über der 90-°C-Marke.
Obwohl wir in der Ausgangslage bei Stresstest hohe Temperaturen gesehen haben, ist die Leistung gemessen anhand der CPU-Benchmarks sehr identisch zu den deutlich leistungsstärkeren Kühlern. Somit können wir festhalten, dass unterem Strich ein AMD Ryzen 5 7600X, aber auch ein AMD Ryzen 5 7700X mit bis zu 142-Watt-Leistungsaufnahme durchaus alltagstauglich gekühlt werden können.
| Temperatures - CPU Temperature Prime95 | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-U12A) | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-D12L) | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-D9L) | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-U9S) | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-L9a-AM5) | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-D15) | |
| Performance Rating - Percent | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-D15) | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-D12L) | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-D9L) | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-U12A) | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-L9a-AM5) | |
| AMD Ryzen 5 7600X (Noctua NH-U9S) | |
* ... kleinere Werte sind besser
Fazit - Premium-Kühler mit guter Kühlleistung
Mit dem Noctua NH-9US, dem Noctua NH-D9L und dem Noctua NH-L9a-AM5 haben hier drei kompakte und dennoch sehr leistungsstarke CPU-Kühler im Test. Gleichwohl handelt es sich beim Noctua NH-9US und dem Noctua NH-D9L um Tower-Kühler, welche für alle gängigen CPU-Sockel geeignet sind und mit jeweils einem 92-Millimeter-Lüfter ausgestattet sind. Der Noctua NH-L9a-AM5 ist dahingegen ein sehr flacher Top-Blower-Kühler, der aufgrund seiner äußerst flachen Bauweise hervorragend für Mini-ITX-Systeme geeignet ist.
Rein leistungstechnisch darf man den Kühlern aber nicht zu viel abverlangen. Den beiden Tower-Kühlern kann man durchaus eine CPU mit einer Leistungsaufnahme um die 100 Watt zumuten, wenngleich der flache Noctua NH-L9a-AM5 nur mit sparsameren 65-Watt-Prozessoren gepaart werden sollte.
Der Noctua NH-9US, Noctua NH-D9L und der Noctua NH-L9a-AM5 lieferten im Test eine gute Leistung. Optisch und haptisch stent man der Premium-Preisklasse in nichts nach.
Optisch und haptisch gibt es, wie von Noctua gewohnt, keine Kritikpunkte. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig und die Passgenauigkeit bei der Montage ist perfekt. Bei einem Preis von 50 Euro für den Noctua NH-L9a-AM5 bis hin zu 70 Euro für den Noctua NH-9US kann man das aber auch erwarten, denn mit dieser Preisgestaltung rangiert Noctua eindeutig in der Premiumklasse.
Preise und Verfügbarkeit
Alle drei Testsamples der Noctua-CPU-Lüfter gibt es zurzeit bei Amazon zu kaufen. Preislich startet der Noctua NH-L9a-AM5 bei 50 Euro. Die schwarze Chromax-Black-Edition liegt indessen bei 60 Euro. Für aktuell 60 Euro bekommt man alternativ auch den Noctua NH-D9L und 70 Euro stehen auf der Rechnung, wenn es der Noctua NH-U9S sein soll.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.
