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NBC vor Ort: HP Notebook LineUp 05/2010

am 05.05.2010, von J. Simon Leitner

Nvidia, nein danke?!

Mit einer wahren Flut an verschiedenen Modellen meldet sich der namhafte Hersteller Hewlett-Packard zurück. Zu den spannendsten zählen dabei die neuen Envy 14 und 17  Modelle sowie die mobilen Notebooks der dv3 und dm4 Serie. Hier zusammengefasst die Highlights.

HP Envy 14, Envy 17 und Pavilion meet HP „Metal Etching Design“
HP Envy 14, Envy 17 und Pavilion meet HP „Metal Etching Design“

Das gediegene Cafe-Reitschule in München sollte es diesmal sein, das den neuen Notebooks von HP einen angemessenen Rahmen für deren ersten Pressekontakt bot. Nebst auf stolzen Rössern vorbei reitenden jungen Damen (getrennt durch geruchsdichte Fenster wohlgemerkt) wurden die anwesenden Journalisten zuerst eingehend gebrieft und konnten sich im Anschluss auch gleich selbst ein Urteil anhand der ausgestellten Pre-Samples bilden. Das Gewicht der überreichten Pressemappe lies bereits vor offiziellem Beginn der Veranstaltung auf eine Menge Neuigkeiten schließen, oder möglicherweise doch nur ein Haufen Altpapier?
Nein, abgesehen von einer vorangestellten Einstimmung über die Designbestrebungen von HP durch Martin Kinne, seines Zeichens Geschäftsführer der VP Personal Systems Group (PSG) von HP, ging es mit einer ganzen Bandbreite an Produkten für den Consumer-Bereich gleich richtig zur Sache. Eines fiel dabei rasch auf: Wo bleibt der Grafikartenhersteller Nvidia? Lediglich ein einziges Grafikkartenmodell in der gesamten vorgestellten Consumer-Palette, und dieses noch dazu völlig veraltet? (Geforce GT 230M) – Von Optimus keine Spur, lang lebe DirectX 11.0?

Folgend eine erste Übersicht der kommenden Geräte. Sobald verfügbar werden wir entsprechende ausführliche Testberichte nachreichen.

HP Envy 14, Envy 17

Gebrandet als „Best Lifestye & Consumer Experience“ gehören die Envys und Touchsmart Notebooks/Convertibles nach wie vor zu den teureren Kollegen in der HP-Produktpalette für den Endkundenmarkt.
Nach dem Launch der ersten Envy Modelle im Herbst vergangenen Jahres (13-Zoll und 15-Zoll – hier im ausführlichen Test) bekommt die Modellpalette Nachwuchs. Nein, falsch. Eigentlich werden die bestehenden 13- und 15-Zoll Laptops vom Markt genommen und durch ein 14- und ein 17-Zoll Modell ersetzt. Hier stellt sich zwangshafter Weise die Frage nach dem Warum, insbesondere da die Notebooks lt. HP (Stefan Binder, Product Lifecycle Manager HP Consumer Notebooks) sich sehr gut verkauft haben. Waren daran vielleicht die potenten Hardwarekomponenten schuld, die die jeweiligen Gehäuse jeweils ordentlich zum Schwitzen gebracht haben (siehe unseren Envy 15 Test)? Fakt ist jedenfalls, dass HP bekannte Hardware, abgesehen von dem Intel Core i Refresh in ebenso bekannte Gehäuse, nur eben etwas angewachsen, steckt.

Ergebnis ist einerseits das HP Envy 14, welches den kompakteren 13-Zöller ablöst. Das Gehäuse bleibt offenbar mit jenem der Vorgängermodelle ident. Dazu zählt natürlich auch die Materialwahl spricht haptisch ansprechende Oberflächen aus Aluminium und Magnesium, die dem Laptop darüber hinaus auch eine sehenswerte Stabilität verleihen. Wiederzufinden ist auch das „Metal Etching“ Design, das mit einer in die Oberfläche am Displaydeckel und den Handballenablagen eingearbeiteten Ornamentik für ein attraktives, individuelles Äußeres sorgt.

Kein Blatt vor den Mund nimmt sich HP bei den genannten Specs des Notebooks: So soll das Display eine Helligkeit von bis zu 350 cd/m² bieten, bei einer Auflösung von 1600x900 Pixel. Auch was die Rechenleistung des 14-Zöllers betrifft darf man sich freuen – Intel Core i3 und i5 Chips (Arrandale) gepaart mit einer potenten ATI Mobility Radeon HD5650 Grafikkarte lassen eine gute Allgemeinperformance und zu einem gewissen Grad natürlich auch eine Gaming-Tauglichkeit erwarten.
Geblieben ist man bei der Hybrid-Grafiklösung, die das Wechseln zwischen der Integrierten Intel GMA HD Grafiklösung und der dedizierten ATI Grafik ermöglicht. Dies muss zwar direkt auf Wunsch des Users eingeleitet werden und passiert nicht automatisch im Hintergrund wie etwa bei der Nvidia Optimus Technologie, trotzdem darf man sich an einer Paarung aus Leistung und Akkulaufzeit erfreuen, ein entscheidender Faktor bei einem mobilen 14-Zoll Gerät.

HP Envy 14

  • Betriebssystem: Windows 7 Premium 64-bit
  • Prozessor: Intel Core i3 und i5
  • Festplatte: 640 GByte
  • Hauptspeicher: 4 GByte
  • Grafik: ATI MobilityRadeon HD 5650 – 1GByte DDR3, Intel GMA HD umschaltbar
  • Display: 14,5-Zoll HD HP Radiance Infinity Display (1600 x 900 Pixel) mit LED-Hintergrundbeleuchtung, 82% RGB Color Gamut
  • Wechselmedien: Super Multi DVD±R/RW mit Double Layer Unterstützung
  • Konnektivität: WLAN 802.11a/g/n, Bluetooth Integrierte E/A-Schnittstellen: 2 x USB, HDMI 1.3, 1x eSATA/USB Combo, 1 Mini Display Port
  • Audio: Beats Sound Erweiterungssteckplätze: 2-in1-Kartenlesegerät
  • Webkamera: HP Webcam mit integriertem Mikrofon und LED-Licht
  • Gewicht: 2,3 kg
  • Stromversorgung: 65 W Netzteil
  • Sonstiges: HP Quick Web - schneller Zugriff auf Browser, Mail,…
HP Envy 17
HP Envy 17

In vielen Bereichen noch ordentlich eines drauf legt HP mit dem Envy 17. Als Nachfolger des 15-Zöllers heftet sich der größte Vertreter der Premium Serie in erster Linie das Prädikat "Performance" an seine Brust. Beim Gehäuse hat sich abgesehen von einer notwendigen Größenzunahme nicht viel getan im Vergleich zu seinem 15-Zoll Kollegen. Die Alu-Chassis gibt sich attraktiv und stabil zu gleich, optisch zitiert es die selben Envy-Erkennungsmerkmale wie auch das Envy 14 bzw. die abgelösten 13- und 15-Zoll Laptops.

Spannend wird es wiederum unter der Haube des Alu-Boliden. Nebst potenten i5/i7 Prozessoren von Intel werkelt eine leistungsstarke Mobility Radeon HD5850 von ATI (1GB GDDR5 VRAM) im Notebook, die höchste Grafikperformance erwarten lässt. Eine Hybrid-Lösung hat man beim 17-Zöller aufgrund der Quad-Core CPUs nicht umgesetzt, was die zu erwartende Akkulaufzeit nach untern schrauben wird. Auch das beschriebene 120W Netzteil ist ein Indiz für den enormen Energiehunger des Boliden.

Weiters ist der angebotene Festplattenspeicherplatz mit bis zu einem Terrabyte erwähnenswert, der mittels zweier Hdd-Schächte realisiert werden dürfte. Die maximale Arbeitsspeicherausstattung beträgt lt. HP 6GB. Im Gegensatz zum Envy 14 verfügt das Envy 17 auch noch über eine schnelle USB 3.0 Schnittstelle. Seltsam mag das Fehlen einer Ausstattungsmöglichkeit mit Blu-Ray anmuten, gerade bei den beiden Premium-Modellen von HP.

HP Envy 17

  • Windows 7 Premium 64-bit
  • Intel Core i5 und i7
  • 1 Terabyte Festplattenkapazität
  • 6 GByte Hauptspeicher
  • ATI Mobility Radeon HD 5850- 1GByte, DDR5
  • 17,3-Zoll HD HP BrightView Infinity Breitbild-Display (1.600 x 900Pixel) mit LED-Hintergrundbeleuchtung
  • Super Multi DVD±R/RW mit Double Layer Unterstützung
  • WLAN 802.11a/g/n, Bluetooth 2 x USB, HDMI 1.3, 1x eSATA/USB Combo, 1 x USb 3.0 HighSpeed, 1 x Mini Display Port
  • Beats Sound mit Subwoofer
  • 5-in-1- Kartenlesegerät
  • HP Webcam mit integriertem Mikrofon und LED-Licht
  • 3,44 kg
  • 120 W Netzteil
HP Envy 17
HP Envy 17
HP Envy 17
HP Envy 17

HP Pavilion dm4 und dv3

Zentrales Thema bei der Pavilion Reihe und den Minis ist eine Überarbeitung des Designs. So soll etwa das aus der Premium-Class stammende Metal Etching Design auch bei den günstiger platzierten Modellen zur Anwendung kommen. Im Speziellen wird davon die tm2, dv3, dm4, dv6 und die dv7 Modellreihe davon profitieren können. Kommen wird auch ein neues Imprint Finish für die Modelle der dv6 und dv7 Serie die nach wie vor aus Kunststoff gefertigt werden.

Was die Qualität der neuen Alu-Gehäuse betrifft, konnten vor allem das gezeigte HP Pavilion dv3 und das dm4 überzeugen. Die Laptops sahen nicht nur schick aus sondern rücken auch hinsichtlich Haptik der Oberklasse schon gefährlich nahe. Gefallen hat auch das HP Clickpad mit Multigesture-Unterstützung, wie es auch in den Envy Modellen zum Einsatz kommt. Auch wenn es durch seine große sensible Fläche an das Glas-Touchpad der aktuellen MacBook Generation erinnert, kann es bei der intuitiven Bedienung nicht mit diesem mithalten, zumindest was die ausgestellten Pre-Samples betraf. Eigenheit des Touchpads ist das Fehlen von eigenständigen Tasten. Diese werden durch sensible Zonen am unteren Rand das Pads ersetzt, bzw. lässt sich das gesamte Touchpad in den unteren zwei Drittel drücken und so einen von einem sensorisch und akustischen Feedback begleiteten Klick auslösen.

Leistungstechnisch bieten die mobilen Varianten der Pavilion Reihe performante CPUs von Intel in Form der Core i3 (dv3) sowie i5 und i7 (dv3 und dm4) Chips. Hinsichtlich Grafik greifen beide Modelle auf die ATI Mobility Radeon HD 5450 mit 512MB Videospeicher zurück. Beide Modelle vefügen über einen HDMI 1.3 Ausgang und sind mit einem Blu-Ray ROM Laufwerk ausgestattet.

HP Pavilion dv3 Entertainment Notebook

  • Intel® Core™i3-350M Prozessor; 2,26 GHz, 3MB L3 Cache
  • 4GB DDR3 SDRAM
  • 500 GB-7200 rpm
  • ATI Mobility Radeon™ HD 5450 - DirectX 11, 512 MB dedizierter Grafikspeicher
  • 33,78 cm (13,3”) High-Definition HP Widescreen Display (1366 x 768) mit LED Backlight
  • Windows 7 Premium 64-bit
  • 10/100/1000 Gigabit Ethernet LAN (RJ-45 Anschluss) integriert 802.11 b/g/n (wlan)
  • Integriertes 5-in-1-Lesegerät
  • 3 x USB 2.0 , (davon einer als eSATA-Anschluss verwendbar); 1 x VGA Anschluss, HDMI 1.3; Kopfhörerausgang; Mikrofoneingang
  • Tastatur im Island-Style Design;
  • HP Clickpad mit Unterstützung für Multi-Touch-Bewegungen und Ein/Aus-Taste
  • HP Pavilion Webcam mit integriertem Mikrofon
  • Altec Lansing Sound
  • 90W AC Adapter, Li-Ionen Akku mit 6 Zellen
  • 32,3 cm x 22,2 cm x 2,95 – 3,9 cm
  • 2,18 kg

HP Pavilion dm4 Entertainment Notebook

  • Intel® Core™i5-450M Prozessor (2,4 GHz), 3MB l3 Cache
  • 4GB DDR3 SDRAM
  • 640 GB-5400 rpm
  • ATI Mobility Radeon HD 5450 - DirectX 11; 512 MB dedizierter Grafikspeicher
  • 35,56cm/14,0”High-Definition HP Widescreen Display (1366 x 768) mit LED Backlight
  • Windows 7 Premium 64-bit
  • 10/100/1000 Gigabit Ethernet LAN (RJ-45 Anschluss) integriert 802.11 b/g/n (wlan)
  • Integriertes 5-in-1-Lesegerät 3 x USB 2.0 (davon einer als eSATA-Anschluss verwendbar); 1 x VGA Anschluss, HDMI; Kopfhörerausgang; Mikrofoneingang
  • Tastatur im Island-Style Design; HP Clickpad mit Unterstützung für Multi-Touch-Bewegungen und Ein/Aus-Taste
  • HP Pavilion Webcam mit integriertem Mikrofon;
  • Altec Lansing Sound
  • 90W AC Adapter, Li-Ionen Akku mit 6 Zellen
  • 34,08 cm x 22,8 cm x 2,5 – 3,22 cm
  • 2,018 kg
HP Pavilion dv3 Imprint Finish vs. Metal Etching Design
HP Pavilion dv3 Imprint Finish vs. Metal Etching Design
HP Pavilion dv3 Imprint Finish vs. Metal Etching Design
HP Pavilion dm4 Metal Etching Design
HP Pavilion dm4 Metal Etching Design
HP Pavilion dm4 Metal Etching Design
HP Pavilion dm4 Metal Etching Design

Fazit

HP vermochte uns mit seinem Line-Up doch mehrfach zu überraschen. Etwa sorgte das angekündigte Ausscheiden der Envy 13 und Envy 15 Modelle für skeptische Blicke unter den anwesenden Journalisten, besonders da sie sich lt. HP besonders gut verkauft haben sollen. Dass man fortan auf 14 und 17-Zoll Modelle setzt erstaunt insofern, als viele Hersteller immer noch die 15-Zoll Klasse gefolgt von der 13-Zoll Klasse als Topseller angeben. Um und Auf wird natürlich die Qualität der neuen Envys sein, sprich wie steht es im Detail um das eingesetzte Display, wie werden die Hitzeemissionen in den Griff gebracht, und vor allem den 14-Zöller betreffend - was macht die Akkulaufzeit?

Sehr positiv empfinden wir die Ausdehnung des „Metal Etching Designs“ auf eine breite Anzahl der Pavilion Consumer Notebooks. Hinsichtlich Qualitätseindruck waren die gezeigten Alu-Boliden den Kunststoff Kollegen um Weiten voraus. Spannend vor allem die kompakten Multimedia-Notebooks HP dv3 und dm4, die gute Performance gepaart mit brauchbarer Mobilität versprechen.

Zuletzt noch ein Wort zur Grafiksituation bei den neuen HP Modellen. Wie eingangs bereits angesprochen, findet sich der namhafte GPU-Produzent Nvidia in lediglich einem Modell wieder, und zwar im HP Pavilion dv8. Dies ist auch eines der wenigen Geräte, welches kein Design-Refresh verpasst bekommt. Ob die eingesetzte Nvidia GT 230M den Ankündigungen von HP „Entertainment der Spitzenklasse“ gerecht wird, wagen wir zu bezweifeln. Ein Blick in unseren Grafikkartenvergleich zeigt die GPU weit abgeschlagen hinter der ATI Mobility Radeon HD 5650, womit das dv8 von zahlreichen Modellen der dv6 und dv7 Serie an die Wand gespielt werden dürfte.
Überhaupt stimmt uns die Abstinenz von Nvidia im aktuellen Portfolio des weltweit größten Notebookherstellers sehr bedenklich. War die Verzögerung von DX11 zu Gunsten einer neuen Architektur möglicherweise ein ungünstiger Schachzug? Man wird sehen wie sich die Produktpaletten anderer Hersteller entwickeln.

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Autor: J. Simon Leitner,  5.05.2010 (Update:  9.07.2012)