Motorolas High-End-Ära ist am Ende: Moto Z3 mit 5G-Mod enttäuscht
Im Vergleich zum Moto Z2 Force aus 2017 hat Motorola vor allem das Design modernisiert, es gibt nun ein 18:9-Display mit dünneren Rändern und Fingerabdrucksensor an der rechten Seite des 6,75 mm dünnen Flaggschiffs. Technisch scheint Motorola das diesjährige High-End-Modell allerdings kaum verbessert zu haben, im Gegenteil: Das 5,5 Zoll-Display des Vorjahresmodells bot noch 2.560 x 1.440 Pixel Auflösung, in diesem Jahr gibt es zwar ein größeres 6 Zoll-Super AMOLED-Display, die Auflösung schrumpft aber auf 2.160 x 1080 Pixel zusammen. Noch seltsamer: Der Gorilla Glas-Schutz ist ist weiterhin Version 3 aus 2011, aktuell ist die neu angekündigte Version 6.
Veralteter Prozessor vom Start weg
Bot das Moto Z2 Force im Vorjahr noch ein Alleinstellungsmerkmal in Form des bruchfesten Shattershield-Plastik-Schutzüberzugs, ist in diesem Jahr auch dieses Unikat aus dem Motorola-Universum verschwunden. Weitere Moto Z-Varianten wird es in diesem Jahr auch nicht mehr geben, hat der Hersteller verlauten lassen, womit auch die "Force-Variante offenbar eingestampft wurde. Unverständlich ist auch die Wahl des Prozessors im Moto Z3. Das Moto-Flaggschiff des Jahres 2018 setzt auf den Snapdragon 835 aus 2017, in wenigen Monaten wird selbst der aktuelle Snapdragon 845 bereits vom kommenden Snapdragon 855 abgelöst - das Moto Z3 ist also vom Start weg bereits recht veraltet.
Vorerst exklusiv bei Verizon in den USA
Hierzulande ist die Frage, ob man hier zugreifen soll aber ohnehin eher akademischer Natur. Zumindest bis dato gibt es noch keine Hinweise auf einen internationalen Launch - in den USA startet das Moto Z3 mal wieder exklusiv beim dortigen Mobilfunkprovider Verizon, mit dem der Hersteller seit Jahren immer wieder Exklusivabkommen schließt. Das gestern zusammen mit dem neuen Motorola-Handy angekündigte 5G Moto Mod mit dem Snapdragon X50-Modem an Bord soll so auch Verizons kommendes 5G-Netz vom Start weg unterstützen, das Ende des Jahres in einigen US-Großstädten online gehen soll. Das neue Moto Mod-Accessory wird dann Anfang 2019 verfügbar und auch mit älteren Moto Z-Modellen kompatibel sein.
Mit 480 US-Dollar zumindest recht günstig
Vielleicht liegt Motorolas kompletter Abkehr vom High-End-Segment in diesem Jahr auch an den insgesamt enttäuschenden Verkaufszahlen des Moto Z2 Force - der geplante Verkaufspreis von nur 480 US-Dollar für das Moto Z3 und der Exklusivvertrag mit Verizon könnte für Motorola ökonomisch mehr Sinn ergeben. Für Fans der Traditionsmarke ist es dennoch eine traurige Entwicklung, die Lenovo da eingeschlagen hat und wohl auf absehbare Zeit weiterverfolgen wird. Schon ab dem 16. August wird das Moto Z3 in den USA erhältlich sein, ein Preis für das 5G Moto Mod wurde noch nicht verlautbart.