Moore Threads MTT S80 Grafikkarte aus China kann in Benchmarks noch nicht mit Intel und Nvidia konkurrieren
Im November wurden bereits die ersten Benchmark-Ergebnisse der Moore Threads MTT S80 Grafikkarte veröffentlicht, nun konnte Löschzwerg weitaus mehr Benchmarks durchführen, die einen besseren Einblick in die Leistung der Grafikkarte aus China vermitteln. Auf dem Papier bietet die GPU eine interessante Ausstattung, inklusive 4.096 Recheneinheiten, Taktraten bis 1,8 GHz und 16 GB GDDR6-Grafikspeicher mit einer Speicherbandbreite von 448 GB/s.
Die Grafikkarte unterstützt OpenGL, Vulkan, DirectX 9 und DirectX 11, wodurch sie zumindest theoretisch auch zum Zocken verwendet werden kann. Sogar Hardware-Support für AV1-Encoding und Support für PCIe 5.0 x16 gehören zur Ausstattung. Selbst das Design mit drei Lüftern und die TBP von 255 Watt passen zu einer modernen Mittelklasse-Grafikkarte. Die nominale Rechenleistung von 14,4 TFLOPs (FP32) würde die GPU etwas schneller als eine Nvidia GeForce RTX 3060 machen, in der Praxis wird diese Performance aber nicht erreicht.
Laut der Angaben von Löschzwerg arbeiten die Treiber der Grafikkarte noch nicht optimal – die GPU-Auslastung ist häufig gering, sogar während ein Benchmark durchgeführt wird, bestimmte Effekte verursachen App-Abstürze. Das Ergebnis von 14.780 Punkte bei 3DMark 06 überzeugt kaum, denn sogar die Intel Arc A770 (ca. 379 Euro bei Notebooksbilliger) ist mit 40.809 Punkten ganze 170 Prozent schneller. Selbst im Worst-Case-Szenario, bei 3DMark 03 mit hohem Preset, liegt Intels Grafikkarte noch 54 Prozent in Führung.
Mit 4.312 Punkte liegt die MTT S80 im "Final Fantasy XIV: Endwalker"-Benchmark weit hinter der Konkurrenz, denn selbst die GeForce GTX 1080 erreicht im selben Benchmark 14.819 Punkte, eine GeForce GTX 970 kommt auf 7.160 Punkte. Auch im Idle-Betrieb macht der Treiber Probleme – ein Stromverbrauch von 131 Watt ohne Last ist nicht vertretbar. Die Moore Threads MTT S80 wird auf JD.com für 2.999 Yuan (ca. 412 Euro) verkauft, bis die Grafikkarte für Konsumenten interessant wird, bedarf es aber noch umfassender Treiber-Updates.
Quelle(n)
Löschzwerg, via Tom's Hardware | JD.com