Minisforum EliteMini HX90 im Test: Kleiner High-Performance-Mini-PC mit AMD Ryzen 9 5900HX
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Minisforum ist ein chinesischer System-Builder, der sich auf sehr kompakte Mini-PCs spezialisiert hat. Vor kurzem durften wir uns schon den Minisforum EliteMini HM90 genauer anschauen und waren positiv angetan. Nun hat uns der Hersteller mit dem EliteMini HX90 das aktuelle Flaggschiff seines Portfolios geschickt. Dabei zielt dieser Mini-PC allerdings auf eine andere Zielgruppe ab und soll auch Gamer ansprechen. Ob dieses Unterfangen nicht etwas zu optimistisch ist, klären wir, wenn wir genauer auf die Spieleleistung eingehen. Gleichwohl sollten sich alle anderen Anwender nicht ganz ausgeschlossen fühlen, denn eines ist klar, der verbaute AMD Ryzen 9 5900HX bietet eine hervorragende Leistung, die auch im Alltag sehr gut ankommt.
Mit dem hohen Arbeitstempo macht es richtig Spaß, mit dem EliteMini HX90 zu arbeiten. Bei der Ausstattungen kann man den Mini-PC sowohl als Barebone als auch vorabkonfiguriert mit RAM und SSD erwerben. Für das nackte
Barebone-System (ohne SSD und RAM) muss man derzeit 649 US-Dollar einplanen. Für die Ausstattung mit 32 GB Arbeitsspeicher und einer 512 GB SSD werden hingegen 909 US-Dollar fällig. Der Versand erfolgt direkt aus China und ist kostenlos. Auch die Steuern sind gemäß den Angaben im Shop bereits mit eingerechnet. Alternative Ausstattungen, welche die CPU betrifft, gibt es für den EliteMini HX90 nicht.
Unser Testsample ist mit 16 GB RAM und einer 512 GB großen SSD bestückt. Zudem wird das Gerät, sofern es sich nicht um die Barebone-Version handelt, auch mit Windows 10 Professional ausgeliefert. Verbaut wird alles in einem kompakten Gehäuse mit 195 x 190 x 60 Millimetern. Damit ist der Minisforum EliteMini HX90 etwas größer als der MinisForum EliteMini HM90. Auch Intels NUC 10 ist in Sachen Abmessungen deutlich kompakter.
Geliefert wird der Minisforum EliteMini HX90 in einem stabilen Karton mit sämtlichem Zubehör, um das System kurzerhand in Betrieb nehmen zu können. Das relativ große Netzteil ähnelt dem des EliteMini HM90, kommt aber ohne USB-C-Stecker daher. Weiterhin gibt es im Lieferumfang noch eine Halteplatte für die Befestigung an einem Display (Vesa-Mount). Um das Gerät aufrecht hinzustellen, gibt es auch den passenden Standfuß. Intern lässt sich das Gerät noch mit zwei zusätzlichen 2,5-Zoll-Massenspeicher bestücken.
Gehäuse & Ausstattung
Das Gehäuse besteht ausschließlich aus Kunststoff und erstrahlt teilweise in Carbon-Optik. Die Oberflächen geben ein gutes haptisches Feedback und vermitteln einen hochwertigen Eindruck, der auch optisch rüberkommt. Dennoch muss einem das Design und die Farbakzente gefallen, denn Alternativen gibt es nicht. An den Seiten gibt es großzügige Lüftungsschlitze aus denen die Luft aus dem Gehäuse geleitet werden kann. Diese wird an der Oberseite, sollte kein Standfuß verwendet werden, angesaugt. Hierfür hat der Hersteller ein wabenförmiges Muster in die Oberseite eingearbeitet. Den Verzicht auf etwaige Klavierlackoberflächen begrüßen wir, denn diese wirken mitunter schnell sehr gebraucht.
An das Innere gelangt man sehr schnell, indem die vier Schrauben an der Unterseite entfernt werden. Die Bodenplatte lässt sich dann mit etwas Geschick schnell entfernen. Wer den Arbeitsspeicher zum Beispiel austauschen oder erweitern will, muss jedoch auch noch das komplette Bord samt Kühleinheit herausnehmen. Dieses ist mit einer weiteren Schraube fixiert.
Von einem weiteren Zerlegen ist abzuraten, wie der Hersteller auch auf einem Warnhinweis hindeutet. Der CPU-Kühler sollte nicht entfernt werden, da es unter Umständen zu Beschädigungen am SoC kommen kann. Außerdem verwendet der Hersteller bereits Flüssigmetall um die Wärme schnell abführen zu können.
Bei den externen Anschlüssen bietet der EliteMini HX90 viele Möglichkeiten um Zusatzgeräte anzuschließen. Insgesamt fünf USB-A-Schnittstellen sind mehr als ausreichend und alle bieten USB-3-Geschwindigkeit. Des Weiteren gibt es an der Front auch noch einen modernen TypC-Anschluss. Externe Bildschirme können über DisplayPort oder HDMI angesteuert werden. Hier lassen sich insgesamt bis zu vier Monitore gleichzeitig betreiben. Eine Thunderbolt-Schnittstelle gibt es leider nicht.
Leistung - Sehr guter Allrounder
Wie eingangs erwähnt, gibt es den Minisforum EliteMini HX90 ausschließlich mit dem AMD Ryzen 9 5900HX, welcher aus dem mobilen Sektor den Weg nun auch in kompakte Desktop-Systeme gefunden hat. Die Vorteile der geringen Energieaufnahme und die daraus resultierende einfache Kühlung liegen dabei auf der Hand. Damit lassen sich äußerst kompakte PC's mit einer ordentlichen Portion an Leistung auf die Beine stellen. Beim AMD Ryzen 9 5900HX handelt es sich um ein SoC mit integrierte Grafikeinheit, die auf den Namen AMD Radeon RX Vega 8 hört. In unserem Fall hat Minisforum unser Testsample mit 16-GB-DDR4-RAM ausgestattet. Dabei kommen zwei SO-DIMM-Module zum Einsatz womit auch der Dual-Channel-Betrieb möglich ist. Bei der SSD kommt ein 512 GB Modell zum Einsatz, was für den Anfang ausreichend ist. Dank vorinstalliertem Betriebssystem ist der Minisforum EliteMini HX90 schon nach wenigen Minuten der Einrichtung und Personalisierung nutzbar.
Prozessor
Der verbaute AMD Ryzen 9 5900HX gehört der Cezanne-Serie-Familie an und als Basis dient die Zen3-Architektur. Das SoC bietet 8 physikalische Rechenkerne mit insgesamt 16 Threads (dank SMT), wovon vor allem Multi-Thread-Anwendungen sehr gut profitieren. Den kürzlich getesteten Minisforum EliteMini HM90 auf Basis des AMD Ryzen 9 4900H kann der EliteMini HX90 deutlich abhängen. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen Zen2 und Zen3 sehr deutlich. In den CPU-Benchmarks kann sich der Ryzen 9 5900HX gegen die Konkurrenz weitestgehend durchsetzen. Zum Vergleich haben wir hier auch einmal aktuelle Desktop-Prozessoren von AMD und Intel hinzugezogen, um die Leistung des Minisforum EliteMini HX90 besser einordnen zu können. Somit wird deutlich, dass etwa die gleiche Leistung wie bei einem Intel Core i5-11600K erwartet werden kann. Zu erwähnen ist an dieser Stelle aber die deutlich geringere Leistungsaufnahme des Ryzen 9 5900HX. Alle Tests haben wir mit maximalen 54 Watt durchgeführt. Im BIOS gibt es sechs verschiedene Modi (10-, 15-, 25-, 35-, 45-, 54 Watt), mit denen das SoC betrieben werden kann.
Verglichen mit dem AMD Ryzen 7 5700G zeigt sich nur ein leichter Rückstand. Dabei sind beide Prozessoren fast identisch. Gleichwohl darf sich das AM4-basierte Modell aber kurzfristig bis zu 87 Watt genehmigen, was den Leistungsvorsprung verdeutlicht.
Für weitere Vergleiche und Benchmarks verweisen wir hier auf unsere CPU-Vergleichstabelle.
* ... kleinere Werte sind besser
Cinebench-R15-Multi-Schleife
Beim ersten Lasttest, den wir mit der Cinebench-R15-Multi-Schleife simulieren, kann der Minisforum EliteMini HX90 den AMD Ryzen 9 5900HX gut in Schach halten. Wir notieren durchschnittlich 2.121 Punkte. Das ist im Vergleich zum Bestwert (2.197 Punkte) kein signifikanter Performanceverlust. Insgesamt können aber fast alle Kontrahenten gute Ergebnisse abliefern.
System Performance
Bei den synthetischen Benchmarks bietet der Minisforum EliteMini HX90 ein sehr hohes Arbeitstempo, wenn man sich auf reine Office-Arbeiten bezieht. Wie auch schon beim Minisforum EliteMini HM90 fehlt dem ElteMini HX90 eine dedizierte Grafikkarte, weshalb die Lücke zwischen dem Intel Ghost Canyon NUC und dem Zotac Magnus One deutlich größer wird. Die gemessenen Latenzen unter Last und bei der Wiedergabe von 4K-Videomaterial sind gut und es gibt keine Aussetzer. Die iGPU wird bei der Wiedergabe zu ca. 30 Prozent ausgelastet. Gleichwohl steigen die Latenzen aber nach dem Start von Prime95 leicht an.
DPC Latencies / LatencyMon - interrupt to process latency (max), Web, Youtube, Prime95 | |
AC6-M Mini-PC, Intel Celeron J4125 | |
MSI Cubi 5 10M, Intel Core i3-10110U | |
Minisforum HM90, AMD Ryzen 9 4900H | |
Minisforum EliteMini HX90, AMD Ryzen 9 5900HX | |
AMD Ryzen 7 5700G, AMD Ryzen 7 5700G |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Minisforum hat uns das Topmodel des EliteMini HX90 mit einer 512 GB SSD geschickt. Die SSD stammt von Kingston und nutzt das NVMe-Protokoll für schnelle Datenübertragungen. Im Test konnte die SSD gute Werte liefern, wenngleich wir eine etwas bessere sequenzielle Schreibrate erwartet haben. Unterm Strich ist das aber Meckern auf hohem Niveau, denn die gut 900 MB/s ist im Alltag mehr als ausreichend. Viel wichtiger ist aber der gute 4K-Lesewert mit gut 54 MB/s. Hiervon profitiert das System beim Laden vieler kleiner Dateien und vor allem beim Systemstart, der nur wenige Augenblicke dauert.
Wem die eine SSD nicht reicht, kann diese gegen ein größeres Modell tauschen, oder wahlweise noch bis zu zwei 2,5-Zoll-Datenträger einbauen. Das passende Befestigungsmaterial sowie die Anschlusskabel werden mitgeliefert. Beachten sollte man aber die maximale Bauhöhe von 7 Millimetern.
Grafikkarte
Als integrierte Grafikeinheit des AMD Ryzen 9 5900HX wird die AMD Radeon RX Vega 8 verwendet. Schon beim Minisforum EliteMini HM90 konnten wir uns von der Leistung einen guten Eindruck vermitteln. Bei der 5000er-Reihe hat AMD die Leistung der iGPU aber nochmals leicht verbessert und den Chiptakt auf 2.100 MHz erhöht. Daraus resultiert der geringe Leistungsvorteil gegenüber dem Konkurrenten aus dem eigenen Hause. Im Vergleich zu Intels Iris Xe Graphics G7 96U schrumpft der Rückstand nun etwas und AMD ist nicht mehr ganz so weit abgeschlagen. Dennoch ist die Leistung der AMD Radeon RX Vega 8 spürbar in die Jahre gekommen, wenn man aktuelle Spiele spielen möchte. In geringen Auflösungen ist das Spielen alter und aktueller Games möglich. Jedoch brechen die Frameraten in nativer 1080p-Auflösung oftmals deutlich ein, sodass keine Freude am Spielen aufkommt. Soll das System nur für bestimmte Spiele genutzt werden, so empfiehlt sich der Blick in unsere Tabelle der getesteten Spiele, denn hier wird deutlich, dass das System durchaus für CS:GO oder Rocket League genutzt werden kann. Weiter Spieletests mit diesem System werden in naher Zukunft folgen, sodass die Tabelle ständig erweitert wird.
Minisforum bewirbt den EliteMini HX90 als Game Mini PC. Wie auf dem Bildausschnitt zu sehen ist, werden auch diverse Spiele mit spielbaren Frameraten abgebildet. Jedoch können wir keine Aussage zu den verwendeten Auflösungen und Presets geben.
Wer sich den Minisforum EliteMini HX90 zulegen möchte, sollte wissen, welche Leistung die AMD Radeon RX Vega 8 bietet und was erwartet werden kann. Eine uneingeschränkte Gaming-Empfehlung können wir aufgrund der geringen iGPU-Leistung nicht aussprechen. Vielleicht wird dieses in Form eines AMD Ryzen 9 6900HX anders aussehen. Das sind aber momentan nur reine Spekulation.
Weitere Benchmarks zu der AMD Radeon RX Vega 8 finden Sie hier.
3DMark 05 Standard | 41727 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 25886 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 21716 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 6462 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 140539 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 25447 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3479 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 1573 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 1422 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | QHD | 4K | |
---|---|---|---|---|---|---|
Counter-Strike: GO (2012) | 212 | 135 | 78.8 | 47.5 | 21.3 | |
GTA V (2015) | 116 | 104 | 27.9 | 12 | 8.55 | 8.77 |
The Witcher 3 (2015) | 72.2 | 44.5 | 21.9 | 14.4 | ||
Dota 2 Reborn (2015) | 127 | 96.3 | 53.7 | 49.9 | 14.3 | |
Rise of the Tomb Raider (2016) | 46.3 | 33.5 | 19.7 | 16.3 | ||
Rocket League (2017) | 56.2 | 46.3 | 31.3 | 22.3 | 12.6 | |
Final Fantasy XV Benchmark (2018) | 37 | 19.2 | 13.6 | 9.67 | 5.22 | |
X-Plane 11.11 (2018) | 53.1 | 41.1 | 37 | 20.8 | ||
Far Cry 5 (2018) | 48 | 21 | 20 | 19 | 12 | 6 |
Strange Brigade (2018) | 87.7 | 33.5 | 28.4 | 23.9 | 15.8 | 8.2 |
Shadow of the Tomb Raider (2018) | 52 | 20.3 | 18.7 | 16.3 | 10.4 | 5 |
Far Cry New Dawn (2019) | 44 | 22 | 21 | 19 | 13 | 6 |
Metro Exodus (2019) | 39.2 | 16.4 | 12.8 | 10.8 | 8.24 | 4.87 |
Borderlands 3 (2019) | 60.1 | 23.1 | 14.4 | 11.3 | 7.28 | 3.52 |
F1 2020 (2020) | 94.7 | 33.4 | 24.3 | 16.7 | 8.53 | |
F1 2021 (2021) | 98.3 | 42.5 | 31.9 | 22 | 16.3 | 8.35 |
Alan Wake Remastered (2021) | 39.1 | 30.1 | ||||
Far Cry 6 (2021) | 45.1 | 21.1 | 17.2 | |||
Riders Republic (2021) | 41 | 21 | 15 | 14 | 9 | 4 |
Forza Horizon 5 (2021) | 43 | 33 | 28 | 15 | 11 | 7 |
Farming Simulator 22 (2021) | 131 | 51.1 | 33.2 | 29.5 | 21.3 | 11.8 |
God of War (2022) | 13.7 | 11.2 | 7.92 | |||
Rainbow Six Extraction (2022) | 29 | 28 | 27 | 19 | 11 | 5 |
Dying Light 2 (2022) | 18.5 | 15.4 | 11.4 | 6.73 | ||
GRID Legends (2022) | 63.3 | 43.2 | 35.1 | 24.7 | 17.6 | 9.7 |
Elden Ring (2022) | 30.7 | 30.6 | 30.5 | 27 | 19.2 | 10.9 |
Cyberpunk 2077 1.6 (2022) | 21.2 | 16 | 11.2 | 8.9 | 4.8 | |
Elex 2 (2022) | 17.8 | 15.4 | 13.6 | 11.6 | 7.55 |
Emissionen & Energie
Temperatur
Minisforum setzt beim EliteMini HX90 auf einen Radiallüfter. Dieser saugt an der Oberseite die Frischluft an und bläst diese seitlich durch die Lüftungsschlitze aus dem Gehäuse. Das Konzept funktioniert sehr gut, denn schon bei der Cinebench-R15-Multi-Schleife gab es keine Probleme, die auf ein Überhitzen des SoC hindeuten. Zudem wird ab Werk Flüssigmetall verwendet, um die bestmögliche Wärmeabfuhr zu erzielen. Demzufolge wird auch eindringlich von der Demontage des CPU-Kühlers abgeraten. Dieser ist zudem verklebt und eine Beschädigung am SoC wäre nicht auszuschließen.
Bei voller Last haben wir beim AMD Ryzen 9 5900HX maximal 70 °C erreicht, wenngleich die iGPU mit 65 °C deutlich kühler gewesen ist. Hervorheben wollen wir aber nochmals die erhöhte TDP von 54 Watt, mit der wir alle Tests durchgeführt haben. Somit gibt es keinen Grund zur Panik was die Temperaturen betrifft. Somit verwundert es nicht, dass die 3D-Leistung auch nach dem Stresstest nicht nachlässt. Das Ergebnis des 3DMark11-Benchmarks ist im Vergleich zum Kaltstart fast identisch und schwankt nur im Bereich der Messtoleranzen um wenige Punkte.
Geräuschemissionen
Ein leiser PC ist immer gut und wenn die Leistung dabei nicht nachlässt, ist das umso besser. Beide Punkte vereint der Minisforum EliteMini HX90, denn im Leerlauf messen wir nur gut 31,6 dB(A), wenngleich es unter voller Auslastung mit nur 33,4 dB(A) nur geringfügig mehr ist. Hinzu kommt das angenehme Lüftergeräusch, kein nerviges, hochfrequente Lüfter säuseln, ist zu hören. Ebenso passt sich die Lüftergeschwindigkeit schnell den Gegebenheiten an, sodass auch nach kurzer Belastung der ohnehin schon geringe Lautstärkepegel wieder absinkt. Die Lüfterdrehzahlen lassen sich jedoch auch im BIOS noch auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Wir waren aber mit der Voreinstellung soweit zufrieden, dass wir hier keine Änderungen vorgenommen haben.
Lautstärkediagramm
Idle |
| / 31.6 / dB(A) |
Last |
| / 33.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Earthworks M23R, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30.8 dB(A) |
Energieaufnahme
Bei den Mini-PCs, die wir hier im Vergleich gelistet haben, ist der Minisforum EliteMini HX90 vergleichsweise energiehungrig. Dennoch sollte man das nicht zu negativ bewerten, denn die gezeigte System- und Arbeits-Performance sind auf einem sehr hohen Level. Nur in Puncto 3D-Leistung gibt es aufgrund der iGPU etwas Kritik, welche sich aber beim Energiebedarf wiederum positiv auszahlt. Denn schauen wir uns einmal die beiden Kontrahenten mit dedizierter Grafikeinheit an, so fällt der Energieverbrauch bei 3D-Anwendungen um ein Vielfaches höher aus.
Mit den durchschnittlich gemessenen 87 Watt beim Stresstest ist das System aber dennoch relativ sparsam unterwegs. Außerdem hat Minisforum den Energiefluss im Leerlauf sehr gut unter Kontrolle. Nur 6,3 Watt zeigte unser Testgerät ohne Last. Das relativ große 120-Watt-Netzteil kommt mit der angerufenen Leistung spielend zurecht. Somit gibt es auch noch etwas Puffer, sollte der Minisforum EliteMini HX90 noch mit zwei separaten 2,5-Zoll-Datenträger bestückt werden.
Power Consumption | |
1280x720 FurMark 1.19 GPU Stress Test (external Monitor) | |
Zotac Magnus One (ECM73070C) (Idle: 37.6 W) | |
Intel Ghost Canyon NUC (RTX 2070) (Idle: 33.1 W) | |
AMD Ryzen 7 5700G | |
Minisforum EliteMini HX90 (Idle: 6.3 W) | |
Minisforum HM90 (Idle: 9.8 W) | |
Intel NUC10i7FNH (Idle: 8.4 W) | |
Intel NUC10i5FNK (Idle: 15.7 W) | |
MSI Cubi 5 10M (Idle: 8 W) | |
Prime95 V2810 Stress (external Monitor) | |
AMD Ryzen 7 5700G | |
Zotac Magnus One (ECM73070C) (Idle: 37.6 W) | |
Intel Ghost Canyon NUC (RTX 2070) (Idle: 33.1 W) | |
Minisforum EliteMini HX90 (Idle: 6.3 W) | |
Minisforum HM90 (Idle: 9.8 W) | |
Intel NUC10i7FNH (Idle: 8.4 W) | |
Intel NUC10i5FNK (Idle: 15.7 W) | |
MSI Cubi 5 10M (Idle: 8 W) | |
AC6-M Mini-PC |
* ... kleinere Werte sind besser
Pro
Contra
Fazit - Tolle Leistung mit verschenktem Potenzial
Beim Minisforum EliteMini HX90 handelt es sich um einen kleinen PC für anspruchsvolle Aufgaben. Der verbaute AMD Ryzen 9 5900HX ist ein topmoderner und sehr schneller Prozessor. Er eignet sich bestens für Multi-Thread-Anwendungen. Dennoch steht sich das SoC aufgrund der veralteten iGPU selbst im Weg. Die Vega-Architektur ist merklich in die Jahre gekommen und kann leider auch nicht mit der 5000er-Generation mit einer dedizierten Grafikkarte mithalten. Der höhere Chiptakt sorgt im Vergleich zum AMD Ryzen 9 4900H für eine bessere 3D-Performance, aber mehr als ein paar Prozente trennen die beiden Kontrahenten unterm Strich nicht.
Als Arbeitsgerät eignet sich der Minisforum EliteMini HX90 allerdings perfekt. Hier kann der 8-Kerner sein volles Potenzial entfalten und das ohne an Leistung einzubüßen, denn die Kühlung des kleinen PCs ist ausgefeilt und alltagstauglich. Die vielen externen Anschlüsse sind gut platziert und für den normalen Nutzer mehr als ausreichend. Bis zu vier Displays lassen sich an dem Gerät gleichzeitig betreiben. Das ist bei kompakten PCs schon fast ein Alleinstellungsmerkmal, denn oftmals gibt es nur einmal HDMI und einmal DisplayPort und mit etwas Glück noch einen USB-C-Anschluss mit DisplayPort support. Einzige gröbere Einschränkung ist und bleibt, fehlende Unterstützung der Thunderbolt-Schnittstelle. Über diese wäre es problemlos möglich, eine performante externe Grafikkarte anzuschließen, um aus dem kompakten PC einen wirklichen Gaming-PC zu zaubern.
Der Minisforum EliteMini HX90 ist ein sehr leistungsstarker Mini-PC für den Alltag. Ausgewählte Spiele lassen sich mit dem AMD Ryzen 9 5900HX aber problemlos genießen.
Für wen ist dieser Mini-PC nun interessant? Als reiner uneingeschränkter Gaming-PC fehlt es dem Minisforum EliteMini HX90 jedoch an der nötigen 3D-Power. Nur einige Spiele lassen sich auch mit einem etwas höheren Preset flüssig wiedergeben. Wer sich auf die ausgewählten Spiele beschränkt, macht beim Griff zu dem Minisforum EliteMini HX90 keinen Fehler. Außerdem eignet sich der kompakte PC auch als Streaming-Client, wenngleich dieser hiermit schon sehr deutlich unterfordert ist. Die Leistung des SoC lässt sich jedoch im BIOS herabsetzen, sodass hier vielleicht doch der ein oder andere auf diesen Gedanken kommen könnte.
Rein optisch muss einem die Farbgebung gefallen, denn andere Farbkombinationen gibt es bislang nicht. Der Markt ist dafür schlichtweg zu klein. So schlimm schaut der Minisforum EliteMini HX90 in der Realität gar nicht aus. Insgesamt können wir aber keine negativen Kritikpunkte bei der Optik und der Verarbeitung entdecken, denn durch den Verzicht von Klavierlack, den einige Mitbewerber verwenden, beugt man den schnell sichtbaren Mikrokratzern vor.
Alternativen in dieser kompakten Klasse in Anbetracht der Leistung ist sehr rah gesät. Zotac hat mit seiner ZBOX Magnus einen ebenbürtigen Gegner samt dedizierte Grafikkarte im Portfolio. Preislich liegen wir bei diesem Barebone-Modell aber schon bei mindestens 1.450 Euro. Als weiteren chinesischen Hersteller hat Morefine mit dem S500+ aber ebenfalls einen Mini-PC auf gleicher Basis wie der Minisforum EliteMini HX90 im Angebot. Aktuell wechselt der Morefine S500+ ab 779 US-Dollar den Besitzer. Ein ausführliches Review zu diesem Modell folgt in Kürze.
Aktuell kann man den Minisforum EliteMini HX90 im eigenen Onlineshop ab 649 US-Dollar als Barebone-Version bekommen. Unser Testsample geht zum Testzeitpunkt für 909 US-Dollar über die virtuelle Ladentheke.