Microsofts Surface Laptop 4 lieber mit AMD Ryzen oder Intel Tiger Lake kaufen?
Wer sich für Microsofts kompakten Surface Laptop interessiert, hat in der 4. Generation nun die Wahl zwischen einem Intel-Tiger-Lake-Prozessor oder aber einem AMD-Ryzen-Chip in der sogenannten Surface-Edition, der ausschließlich im Surface Laptop 4 zum Einsatz kommt. Wir haben nun beide Modelle ausführlich getestet und wollen veranschaulichen, wo die jeweiligen Vor-/Nachteile liegen und mit welchem Gerät man die bessere Wahl trifft. Für ausführliche Informationen zu den beiden Geräten stehen natürlich auch unsere Testberichte zur Verfügung:
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Details
Gemeinsamkeiten der Modelle
Wir starten zunächst mit den Gemeinsamkeiten, von denen es hier sehr viele gibt. Prinzipiell nutzen beide Varianten das gleiche Gehäuse, die AMD-Version ist für Privatkunden aber lediglich in einer Farbe (Platin) und mit der Handballenauflage aus Alcantara verfügbar, während man beim Intel-Modell auch eine Handballenauflage aus Metall und weitere Farben auswählen kann. Haptisch gefällt uns Alcantara besser, allerdings ist die Metall-Variante vor allem im mittleren Tastaturbereich etwas stabiler. Die Tastatur selbst und auch das Touchpad sind aber vollkommen identisch.
Das gilt auch für den spiegelnden Touchscreen im 3:2-Seitenverhältnis, der zwar nach wie vor eine sehr gute subjektive Bildqualität bietet, gerade in hellen Umgebungen aber durchaus heller sein dürfte als die rund 400 cd/m², die wir messen konnten. Die guten Lautsprecher gibt es ebenfalls bei beiden Versionen und auch die Kühlleistung inklusive der Lüfterlautstärke ist vergleichbar.
Normalerweise unterscheiden sich AMD- und Intel-Laptops bei den Anschlüssen, allerdings verzichtet Microsoft auch beim Intel-Modell weiterhin auf Thunderbolt. Beide Varianten verwenden den proprietären Surface-Connect-Anschluss, der zum Laden und für spezielles Zubehör (z.B. Dockingstationen) von Microsoft genutzt werden kann. Das Laden über USB-C ist aber ebenfalls möglich.
Surface Laptop 4 Intel Core i5 / Core i7
Microsoft bietet das Intel-Modell entweder mit einem Core-i5- oder Core-i7-Prozessor an. Zudem sind verschiedene Speicherkombinationen verfügbar und preislich geht es bei 1.449 Euro los, das teuerste Modell mit 32 GB RAM und einer 1 TB großen SSD muss man 2.549 Euro bezahlen. Je nach Modell gibt es auch verschiedene Farbvarianten.
Der Intel-Prozessor bietet eine bessere Single-Core-Leistung und auch ausreichend Multi-Core-Performance, profitiert aber auch von der neuen integrierten Xe Graphics G7, die etwas mehr Gaming-Performance bietet als die integrierte Radeon-GPU.
Surface Laptop 4 AMD Ryzen Surface Edition
Microsoft verwendet spezielle Ryzen-Prozessoren, die sich aber lediglich bei der integrierten GPU von den "regulären" Chips unterscheiden. Der Videodecoder ist effizienter, was sich auch bei der Wiedergabe von Videos im Akkubetrieb positiv bemerkbar macht. Selbst der günstigste Ryzen 5 4680U bietet deutlich mehr Leistung, wenn man alle Kernen ausnutzen kann und wird von der Intel-CPU lediglich in den Single-Core-Tests geschlagen. Allerdings muss man hier auch sagen, dass es sich prinzipiell um "alte" Ryzen-4000-CPUs aus dem letzten Jahr handelt, mit den neueren 5000er-Chips würde die Sache anders aussehen. Leider wird die CPU-Leistung des Ryzen-Chips im Akkubetrieb deutlich reduziert, was sicherlich auch dabei hilft, die längeren Laufzeiten zu realisieren.
Das größte Problem ist jedoch, dass Microsoft für Privatkunden lediglich eine Einstiegsversion mit dem Ryzen 5, 8 GB RAM und 256 GB SSD-Speicher anbietet. Das Preis-Leistungsverhältnis ist mit 1.129 Euro zwar deutlich besser, aber durch diese unnötige Beschränkung wird das Ryzen-Modell für anspruchsvollere Nutzer eher uninteressant. Lediglich Geschäftskunden können hierzulande auf Konfigurationen mit mehr Speicher und sogar dem nochmals schnelleren Ryzen-7-Prozessor zugreifen, die auch preislich attraktiver sind. 32 GB RAM gibt es allerdings nur in Kombination mit dem Intel-Prozessor.
Fazit
Für die meisten Anwender ist das AMD-Modell des Surface Laptop 4 sicherlich die bessere Wahl, alleine schon wegen dem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis. Zwei Dinge können wir nicht nachvollziehen. Einmal die eingeschränkte CPU-Leistung des AMD-Chips im Akkubetrieb, wobei hier möglicherweise noch ein Update helfen kann. Zum anderen die Beschränkung auf die Basisversion des AMD-Modells mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher für Privatkunden. Möglicherweise will Microsoft den Intel-Modellen nicht zu viel Konkurrenz machen, vielleicht ist die Verfügbarkeit der AMD-Chips aber auch begrenzt.
Wer nun mit dem Gedanken spielt, sich den Surface Laptop 4 zu kaufen und ein Gerät für alltägliche Dinge braucht, dem empfehlen wir die Basisversion mit dem AMD-Prozessor. Wer als Privatkunde mehr RAM bzw. Speicher benötigt muss unweigerlich zu einem Intel-Modell greifen, doch hier wird es auch schnell ziemlich teuer. Und in Preisregionen von mehr als 1.500 Euro wird der Surface Laptop 4 13.5 uninteressanter, denn Power-User werden wohl kaum so viel Geld ausgeben, wenn es deutlich leistungsfähigere mobile Prozessoren als Intels aktuelle Quad-Cores gibt.