Michael Dell: Die Chip-Knappheit wird noch mehrere Jahre andauern
In einem Interview mit dem Handelsblatt hat Michael Dell sich zur Chip-Knappheit geäußert, die aktuell dafür sorgt, dass Produkte wie Prozessoren, Grafikkarten und sogar Autos deutlich schwerer zu bekommen sind als üblich. Einer der Hauptgründe für diese Situation ist, dass die Nachfrage nach derartigen Komponenten durch die weltweite COVID-Pandemie stark angestiegen ist, da mehr Menschen als je zuvor von Zuhause aus arbeiten oder lernen mussten oder sich schlicht mit Videospielen die Zeit vertreiben wollten.
US-Sanktionen gegen Technologiegiganten aus China und die steigende Nachfrage von Krypto-Farmen haben die Situation nicht gerade verbessert. Dell investiert jährlich rund 58 Milliarden Euro in den Kauf von Halbleiter-Produkten, wie etwa PC-Komponenten, das Unternehmen dürfte daher einen recht tiefen Einblick in die Branche haben. Dem Gründer und CEO zufolge wird die Chip-Knappheit noch "ein paar Jahre" andauern, selbst wenn rund um den Globus neue Fabriken gebaut werden soll es einige Zeit dauern, bis diese in Betrieb genommen werden können.
Dabei spricht er allerdings nicht von teuren Komponenten wie Grafikkarten – durch die vergleichsweise hohe Gewinnspanne dürften die Produktionskapazitäten für derartige Produkte zuerst erweitert werden. Stattdessen geht es um günstigere Komponenten, die häufig weniger als einen US-Dollar kosten, die aber in beinahe allen Computersystemen unverzichtbar sind.
Michael Dell ist nicht der einzige, der davon ausgeht, dass sich die Situation kurzfristig nicht bessern wird – Sony hat bereits davor gewarnt, dass die PlayStation 5 auch im nächsten Jahr knapp bleiben könnte, während Nvidia nicht davon ausgeht, dass sich die Verfügbarkeit von Grafikkarten über die nächsten Monate bessern wird.
Quelle(n)
Michael Dell, via Windows Central & Reuters & Handelsblatt