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Lenovos Verzicht auf richtige TrackPoint-Tasten schadet dem AMD ThinkPad Z13

Lenovo ThinkPad Z13 G1
Lenovo ThinkPad Z13 G1
Mit dem ThinkPad Z13 bietet Lenovo ein leistungsstarkes AMD-Subnotebook, bei dem man jedoch auf einige bekannte ThinkPad-Features verzichten muss. Dazu gehört auch der Wegfall der dedizierten TrackPoint-Tasten, was die Bedienung im Alltag deutlich erschwert. Zudem handelt es sich beim exklusiven Ryzen 7 Pro 6860Z um reines Marketing.

Mit den beiden Modellen ThinkPad Z13 und ThinkPad Z16 bietet Lenovo seit langer Zeit wieder eine eigene Baureihe für Premium-AMD-Laptops an, bei denen es sich praktisch um das Gegenstück zur Intel basierten X1-Baureihe handelt. Allerdings geht man mit der Z-Serie einige neue Wege und trennt sich von so manchen bekannten ThinkPad-Features, um neue Kunden zu gewinnen. Langjährige ThinkPad-Nutzer müssen sich an einigen Stellen aber umgewöhnen, beispielsweise beim stark eingeschränkten maximalen Öffnungswinkel, dem Wegfall der dedizierten Tasten für Bild auf & Bild ab, oder die neue Position der Fn-Taste. 

Das größte Problem ist jedoch der Verzicht auf die dedizierten TrackPoint-Tasten. Sowohl das Glas-Touchpad als auch die Tastatur können insgesamt überzeugen, aber die neuen kapazitiven TrackPoint-Tasten lassen sich einfach nicht blind ertasten und man weiß nie, ob man sie auch wirklich getroffen hat. Das haptische Feedback lässt sich zwar einstellen, aber die Nutzung erfordert eine massive Umgewöhnung und für langjährige TrackPoint-Nutzer könnte diese Design-Entscheidung definitiv ein Ausschlusskriterium darstellen. Wir können nur hoffen, dass Lenovo diese kapazitiven TrackPoint-Tasten nicht auch bei anderen ThinkPads übernimmt bzw. sogar langsam den Verzicht auf den TrackPoint insgesamt vorbereitet. Zusammen mit den immer schlechter werdenden Tastaturen der aktuellen ThinkPad-Modelle sehen wir diese Veränderung sehr kritisch.

Unser Testgerät war zudem noch mit dem OLED-Bildschirm sowie dem AMD Ryzen 7 Pro 6860Z ausgestattet, den es exklusiv für das ThinkPad Z13 gibt. Hier handelt es sich allerdings um reines Marketing, denn abgesehen von einem minimalen Taktunterschied (50 MHz) handelt es sich um einen normalen Ryzen 7 Pro 6850U, den es ebenfalls für das Z13 gibt. Lenovo erlaubt dem Prozessor sehr hohe Verbrauchswerte bis zu 51 Watt, was auf jeden Fall gute Benchmark-Ergebnisse ermöglicht, allerdings wird der Chip bei diesen Werten auch deutlich ineffizienter und im Bereich von 25-30 Watt fühlen sich die aktuellen Ryzen-U-Chips deutlich wohler, zumal auch die Lüfter bei den hohen Verbräuchen deutlich schneller anspringen. Der OLED-Bildschirm hinterlässt einen gemischten Eindruck, gerade bei einem Business-Gerät. Abgesehen von einem leichten Gittereffekt bei hellen Inhalten ist die Bildqualität sehr gut und HDR-Inhalte werden ebenfalls unterstützt, doch es gibt PWM-Flackern und die Akkulaufzeit ist deutlich geringer als bei der IPS-Variante des ThinkPad Z13.

Alles in allem ist das neue ThinkPad Z13 ein sehr gutes Subnotebook, aber aufgrund der Veränderungen fühlt es sich nicht mehr wirklich wie ein ThinkPad an. Wir können verstehen, dass man neue Kundengruppen gewinnen möchte und das könnte mit dem ThinkPad Z13 auch gelingen, aber in unseren Augen muss Lenovo aufpassen, die Kernkompetenzen der ThinkPads nicht noch weiter unnötig zu verwässern. Alle weiteren Informationen und Benchmarks sind in unseren beiden Testberichten des ThinkPad Z13 verfügbar:

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Autor: Andreas Osthoff, 31.10.2022 (Update: 31.10.2022)