Lenovos ThinkPad T14 G3 leidet unter Display-Lotterie und die GeForce MX550 ist überflüssig
Lenovo ist einer der größten Notebook-Hersteller der Welt und um den hohen Bedarf an Komponenten abzudecken, werden beispielsweise auch bei den Displays Produkte von verschiedenen Zulieferern verwendet. Die entsprechenden Displays erfüllen dabei alle die Mindestanforderungen, die Lenovo angibt, doch mitunter kann es spürbare Unterschiede geben, beispielsweise bei der subjektiven Bildqualität, dem Einsatz von PWM oder auch den Reaktionszeiten. Im Jahr 2019 haben wir bereits über vier verschiedene Low-Power-Panels (14 Zoll) berichtet, und auch beim aktuellen ThinkPad T14 G3 kommen wieder verschiedene Panels mit der Bezeichnung Low Power Full-HD zum Einsatz. Wenn wir uns noch das aktuelle ThinkPad T14s G3 ansehen, kommen wir derzeit auf drei verschiedene 14-Zoll Low-Power-Displays, die wir in der aktuellen Generation bisher getestet haben.
Zwischen den drei Panels zeigen sich teilweise wichtige Unterschiede, denn das Panel von AU Optronics (B140UAN02.1) hat beispielsweise mit deutlich langsameren Reaktionszeiten zu kämpfen, was zu sichtbaren Nachzieheffekten (Ghosting) führt und zudem wirken helle Flächen etwas körnig. Hier schneiden die anderen beiden Versionen besser ab, zudem erreicht das LG-Panel (LP140WU1) sogar noch eine höhere Helligkeit. Alles in allem ist das LG-Panel damit die beste Wahl und das AUO-Modell rutscht auf den letzten Platz. Problematisch ist hierbei nur, dass man als Nutzer im Vorfeld keinerlei Möglichkeit hat zu überprüfen, welches Panel tatsächlich verbaut ist.
Lenovo ThinkPad T14 G3-21AJS00400 B140UAN02.1, IPS, 1920x1200, 14" | Lenovo ThinkPad T14 G3-21CF004NGE LP140WU1-SPB2, IPS, 1920x1200, 14" | Lenovo ThinkPad T14s G3 21CQ002LGE MNE007JA1-1, LTPS IPS LED, 1920x1200, 14" | |
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Display | -7% | -6% | |
Display P3 Coverage | 76.3 | 69.2 -9% | 69.4 -9% |
sRGB Coverage | 100 | 97.4 -3% | 99.8 0% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 77.9 | 71.5 -8% | 71.4 -8% |
Response Times | 40% | 38% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 62.6 ? | 41.4 ? 34% | 36.3 ? 42% |
Response Time Black / White * | 34.9 ? | 19.2 ? 45% | 23.1 ? 34% |
PWM Frequency | |||
Bildschirm | 16% | 20% | |
Helligkeit Bildmitte | 400 | 451 13% | 396 -1% |
Brightness | 395 | 435 10% | 379 -4% |
Brightness Distribution | 91 | 94 3% | 92 1% |
Schwarzwert * | 0.19 | 0.21 -11% | 0.26 -37% |
Kontrast | 2105 | 2148 2% | 1523 -28% |
Delta E Colorchecker * | 3.5 | 2.4 31% | 1.3 63% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 7.2 | 4.1 43% | 2.7 62% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 1.6 | 1.3 19% | 0.7 56% |
Delta E Graustufen * | 4.8 | 3.3 31% | 1.6 67% |
Gamma | 2.11 104% | 2.13 103% | 2.14 103% |
CCT | 6662 98% | 6848 95% | 6554 99% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 16% /
14% | 17% /
17% |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Wahl zwischen dem Intel- und AMD-Modell ist ebenfalls nicht ganz einfach zu beantworten, da es die Thunderbolt-Unterstützung beispielsweise nur mit Intel-CPUs gibt. Der AMD-Prozessor punktet allerdings mit einer deutlich besseren Effizienz und einer deutlich schnelleren integrierten Grafikkarte. Gegen die Radeon 680M hat die altbackene Iris Xe Graphics G7 der Intel-CPUs keine Chance. Optional gibt es das ThinkPad T14 G3 daher auch in der Kombination mit einem Intel-Prozessor und der dedizierten Grafikkarte Nvidia GeForce MX550.
Diese bietet auch spürbar mehr Leistung als die Iris Xe Graphics G7, ist aber nur ganz knapp vor der iGPU des AMD-Modells. Hier muss man sich also schon fragen, ob die GeForce-GPU hier wirklich Sinn macht, denn es ist eine weitere Komponente auf dem Mainboard mit einem Verbrauch von bis zu 30 Watt, was auch die Kühlung vor eine größere Herausforderung stellt. Zudem ist das 65-Watt-Netzteil unterdimensioniert und Lenovo muss die Leistung künstlich begrenzen. Mit einem stärkeren 100-Watt-Netzteil konnten wir dem System bei kombinierter CPU/GPU-Last mehr Leistung entlocken. Diese Entscheidung können wir wirklich nicht nachvollziehen.
Alles in allem ist das ThinkPad T14 G3 mit dem AMD-Prozessor das bessere Gesamtpaket und lediglich der fehlende Thunderbolt-Support könnte ein K.O.-Kriterium darstellen. Alle weiteren Infos zum ThinkPad T14 G3 sind in unserem ausführlichen Testbericht verfügbar: