Lenovo ThinkPads haben mit CPU-Throttling unter Linux zu kämpfen, Lösung in Arbeit
CPU-Leistung ist heutzutage manchmal nicht ganz einfach zu messen. Moderner Prozessoren passen ihre Leistung dynamisch an die äußeren Umstände an.
Bei neueren ThinkPad Laptops von Lenovo spielt zum Beispiel der Ort der Nutzung eine Rolle. Die neueren Modelle nutzen das "Dynamic Platform and Thermal Framework" (DPTF) von Intel um die CPU-Leistung anzupassen. Entscheidend ist dabei, ob man das System auf dem Schoß (Lap-Modus) oder Schreibtisch (Desk-Modus) nutzt. Auf einem Schreibtisch kann das System auf Kosten höherer Temperaturen eine wesentlich bessere CPU-Leistung abrufen. Auf dem Schoß wird die CPU dagegen zugunsten niedrigerer Temperaturen gedrosselt.
Diese Funktion klingt nicht unbedingt schlecht – das Problem dabei ist allerdings, dass sie nur funktioniert, wenn Windows installiert ist, da DPTF mehrerer Treiber benötigt um zu funktionieren. Mit einem alternativen OS wie einer Linux-Distribution funktioniert es nicht. Das System kann ohne DPTF nicht erkennen, ob es auf dem Schoß oder auf einem Tisch genutzt wird, sodass dauerhaft die langsamere Lap-Modus aktiviert ist.
Aus gutem Grund haben sich viele ThinkPad- und Linux-Nutzer deshalb über die gedrosselte CPU-Leistung im Lenovo-eigenen Support-Forum beschwert. Nach mehr als einem Jahr an Beschwerden hat Lenovo das Problem nun endlich offiziell eingeräumt und auch eine Lösung in Aussicht gestellt: Der chinesische Hersteller wird ein Firmware-Update für neuere ThinkPad-Laptops entwickeln, das die Funktion von Intel DPTF praktisch kopiert und ohne Treiber funktioniert.
Dabei ist noch unklar, welche Modelle exakt von dem Problem betroffen sind. Einige Modelle, die in dem Forums-Thread benannt wurden wären unter anderem das ThinkPad T480, sein Nachfolger ThinkPad T490 oder das ThinkPad P53. Ein anderes bekanntes ThinkPad mit dem Leistungsproblem ist das Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019. Dieses Modell ist auch das erste, für das Lenovo den Fix schon bereitgestellt hat.