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Leak: Google entwickelt zensierte Suchengine für China - Mitarbeiter müssen schweigen

Leak: Google entwickelt zensierte Suchengine für China - Mitarbeiter müssen schweigen
Leak: Google entwickelt zensierte Suchengine für China - Mitarbeiter müssen schweigen
Ein geleaktes Dokument zeigt, dass Google am Projekt Dragonfly arbeitet, einer zensierten Suchengine unter der Aufsicht der chinesischen Behörden. Aus naheliegenden Gründen will der Konzern das Projekt nicht öffentlich bekannt machen, immerhin wirft Dragonfly moralische Fragen auf.

Laut einem Bericht von The Intercept möchte Google seine in China gesperrte Suchengine wieder anbieten und scheut dabei nicht vor dem Einbau von Zensierungsmaßnahmen zurück, um das Ok der chinesischen Behörden zu erlangen.

Das Projekt Dragonfly läuft angeblich seit Frühling letzten Jahres, im Dezember 2017 fand ein Treffen zwischen Google-CEO Sundar Pichai und Top-Regierungsvertretern Chinas statt. Das verraten eine annonyme Quelle sowie angeblich geleakte, interne Google-Dokumente, an die The Intercept gelangt ist.

Die zensierte Suchengine soll Webseiten und Suchbegriffe blacklisten, welche mit „human rights, democracy, religion and peaceful protest“ (Menschenrechte, Demokratie, Religion und friedlicher Protest) sowie Sex und anderen Begriffen assoziiert sind. Beispielsweise sperrt Google dann auch bisher von den Behörden geblockten Nachrichtenseiten wie das Wall Street Journal, die BBC oder die New York Times. Auch Wikipedia gehört mittlerweile zu den geblockten Inhalten.

Google sind die dabei aufkommenden moralischen Bedenken wohl durchaus bewusst. Daher ist es den Mitarbeitern des Projektes nicht gestattet sich an die Medien damit zu wenden. Eine annonyme Quelle hat sich dieser Vorgabe dennoch verweigert. Diese sagt aus, dass nur ein paar hundert Mitarbeiter der insgesamt 88.000 involvierten Personen überhaupt in das Projektes eingeweiht wurden. Die Quelle sagt weiter, dass viele Mitarbeiter moralische und ethische Bedenken zur Rolle von Google in dem Zensurprojekt haben, welches von einigen Top-Führungskräften und Managern unter Ausschluss der Mitarbeiterschaft und der Öffentlichkeit geplant wurde.

Die Intercept-Quelle befürchtet auch, dass das Projekt in China zur Blaupause für weitere Projekte in vielen anderen Ländern werden könnte. Firmen wie Google würden schuldig sich der repressiven Politik vieler Regierungen unterzuordnen und sich bereitwillig instrumentalisieren zu lassen. Googles Vorstoß übt zusätzlich dazu auch noch Druck auf andere Firmen aus, welche entweder gezwungen sind wichtige Marktanteile liegen zu lassen, oder aber bereitwillig die Zensur mitzumachen und damit weiter voranzutreiben.

Quelle(n)

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Autor: Christian Hintze,  2.08.2018 (Update:  2.08.2018)